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Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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695Zusammenfassung beträge betrachten, aufgrund der größeren Flächenausstattung in Kirchberg an der Pielach, Litschau und Mank. Dennoch lag auch in dieser Hinsicht Matzen bei den mittleren und größeren Betrieben an der Spitze ; nur die kleineren Betriebe in Kirchberg an der Pielach  – die aber bis zum Vierfachen der Fläche der Matzener Kleinbetriebe umfassten  – kamen auf höhere Gesamtbeträge. Insgesamt nahm die „Leistungsfähigkeit“ mit wachsender Betriebsgröße  – trotz abnehmender Flächen- beträge  – durchwegs zu. Gemessen an der „Leistungsfähigkeit“ war die betriebliche Ertragsstärke im Schnitt in Matzen mehr als doppelt so hoch als in Litschau ; Kirchberg an der Pielach und Mank waren zwischen diesen Extremen angeordnet. 7.7 Zusammenfassung Wie in den übrigen Feldern der Agrargesellschaft beanspruchte der NS-Staat auch im Feld der Agrargüter  – und hier wohl am profiliertesten  – die Lenkungskom- petenz (Abbildung 7.31). Im nationalsozialistischen Weltbild sollte das Chaos des freien Marktes  – Sinnbild des zersetzenden Wirkens des als „jüdisch“ gebrand- markten Kapitalismus  – durch die Ordnung des gelenkten Marktes ersetzt werden. Als Lenkungsorgan diente der Reichnährstand, ein von der nationalstaatlichen bis zur regionalen Ebene hierarchisch organisiertes Hybrid aus landwirtschaftlicher Selbstverwaltungskörperschaft und staatlicher Behörde. Durch die Steuerung von Angebot und Nachfrage sowie über das Festpreissystem verfügte der Reichsnähr- Tabelle 7.33 : „Leistungsfähigkeit“ der Entschuldungs- und Aufbaubetriebe nach Kulturfläche in den AGB Kirchberg an der Pielach, Litschau, Mank und Matzen 1938–1944 Betriebsgrößen Kirchberg/P. (N = 154) Litschau (N = 210) Mank (N = 104) Matzen (N = 93) RM/ Hof RM/ ha KF RM/ Hof RM/ ha KF RM/ Hof RM/ ha KF RM/ Hof RM/ ha KF kleinerer Betrieb (Terzil 1) 221 23 144 29 184 38 211 85 mittlerer Betrieb (Terzil 2) 287 13 193 16 277 25 380 69 größerer Betrieb (Terzil 3) 339 8 349 15 528 22 879 53 Gesamtheit 282 11 229 17 330 25 490 60 Anmerkung und Quelle : wie Tabelle 7.31, Anhang. Der Tabelle wurde die rechnerische, nicht die fall- weise durch die Sachbearbeiter nach unten oder oben korrigierte Höhe der „Leistungsfähigkeit“ zu Grunde gelegt.
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Schlachtfelder
Subtitle
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Author
Ernst Langthaler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
948
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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