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275Die
Steuerung der „Landflucht“
Häufigkeit im März 1934 absolut (rund 700.900 gegenüber 686.600 Personen)
und relativ (42 gegenüber 40 Prozent).76
Alles in allem erscheint die unter dem Etikett der „Landflucht“ debattierte
„Landwirtschaftsflucht“ 1938/39 als unvollständige Gegenbewegung zur Flucht
in die Landwirtschaft vor dem „Anschluss“. Zudem war der sektorale Wandel
zwischen „Anschluss“ und Kriegsbeginn räumlich und zeitlich ungleich verteilt.
Eine Zunahme der „Landflucht“ der Landarbeiter/-innen in der Landesbauern-
schaft Donauland zeigte sich „a) mit steigender Ungunst der natürlichen und ver-
kehrstechnischen Grundlagen der Bauernhöfe (Alpen-, Alpenvorland, Wald- und
Mühlviertel), b) daher in Betrieben mit steigender Seehöhe, ferner c) in Betrie-
ben mit vorwiegender Gesindeverfassung, also Beschäftigung lediger Personen d)
Abbildung 4.3 : „Landwirtschaftsflucht“ im Raum der regionalen Agrarsysteme
im Deutschen Reich 1933–1939
Legende : 1 Ostpreußen, 2 Pommern, 3 Mecklenburg, 4 Kurmark, 5 Schlesien, 6 Sachsen, 7 Sachsen-
Anhalt, 8 Thüringen, 9 Kurhessen, 10 Schleswig-Holstein, 11 Niedersachsen, 12 Weser-Ems, 13 West-
falen, 14 Rheinland, 15 Hessen-Nassau, 16 Saarpfalz, 17 Baden, 18 Württemberg, 19 Bayern, 20 Bay-
rische Ostmark, 21 Alpenland, 22 Donauland, 23 Südmark, 24 Sudetenland (Kreisgröße : prozentuelle
Abnahme der Agrarbevölkerung 1939 im Vergleich zu 1933/34)
Quelle : eigene Berechnungen (Hauptkomponentenanalyse, Datenmatrix : 8 Merkmale über 24 Fälle)
nach Reichsnährstand (Hg.), Landesbauernschaften 1933–1938 ; ders., Landesbauernschaften 1938–
1939 ; ders., Landesbauernschaften 1939–1940 ; ders., Landesbauernschaften 1940–1941 ; ders., Lan-
desbauernschaften 1941–1942 ; ders., Landesbauernschaften 1942–1943.
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D1: Größen- und Intensitätsprofil (43 %)
ß vieh- und arbeitsextensiver Großbetrieb
mit hohem Gesindeanteil vieh- und arbeitsintensiver Kleinbetrieb
mit niedrigem Gesindeanteil à
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Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Schlachtfelder
- Subtitle
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Author
- Ernst Langthaler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 948
- Categories
- Geschichte Nach 1918
Table of contents
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937