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429Staatshilfe
als „Auslese“
sich die verschuldeten Betriebsinhaber/-innen zuvor mit kurz- und mittelfristigen
Verbindlichkeiten gegenüber einer Vielzahl an Gläubigern konfrontiert, befanden
sie sich danach in einer langfristigen Abhängigkeit vom Staat als ‚Über-Gläubiger‘,
der nunmehr umfassende Steuerungsinstrumente der bäuerlichen Betriebs- und
Tabelle 5.15 : Finanzlage der Entschuldungsbetriebe nach Produktionsgebieten in
Niederdonau 1939
Zahl der untersuchten Betriebe 119 54 115 75 68 50
durchschnittliche KF (ha) 16,8 15,4 11,9 14,6 15,6 10,6
Einheitswert 1940 pro KF (RM/ha) 733 698 717 1.598 1.563 2.129
Lage vor der Entschuldung (RM/ha)
Kapitalschulden 215 276 371 618 614 935
Aufbauaufwendungen 60 63 115 113 165 209
Gesamtverschuldung 284 339 486 731 779 1.144
Lage nach der Entschuldung (RM/ha)
Anstaltshypotheken 84 97 144 298 360 582
Privathypotheken 12 29 19 27 31 68
Umschuldungskredite 98 120 180 272 245 334
Altenteilslasten 18 8 19 23 25 20
verbleibende Schulden 212 254 362 620 661 1.004
Zinsen und Tilgung (RM/ha) 11 11 16 29 37 55
Aufbauaufwendungen (RM/ha)
Gebäude 49 47 89 79 98 146
lebendes Inventar 7 8 11 17 53 42
totes Inventar 12 7 15 15 12 18
Sonstiges 1 1 0 2 2 3
Gesamtaufwendungen (RM/ha) 69 63 115 113 165 209
Zuschuss des Reiches (RM/ha) 40 32 78 42 55 38
Quelle : Lechler, Kreditgrundlagen, 103, 105.
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Schlachtfelder
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Schlachtfelder
- Subtitle
- Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
- Author
- Ernst Langthaler
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-20065-9
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 948
- Categories
- Geschichte Nach 1918
Table of contents
- Vorwort 9
- 1. Akteure in Agrarsystemen 11
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
- 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
- Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
- 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
- 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
- 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
- 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
- 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
- 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
- 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
- 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
- 2.9 Zusammenfassung 149
- 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
- Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
- 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
- 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
- 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
- 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
- 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
- 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
- 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
- 3.8 Zusammenfassung 253
- 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
- Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
- 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
- Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
- 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
- Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
- 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
- Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
- 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
- Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
- Anmerkungen 755
- Tabellenanhang 824
- Farbabbildungsanhang 849
- Quellen- und Literaturverzeichnis 865
- Abkürzungsverzeichnis 918
- Tabellenverzeichnis 920
- Abbildungsverzeichnis 927
- Personenregister 933
- Ortsregister 934
- Sachregister 937