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Geschichte
Nach 1918
Schlachtfelder - Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
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490 Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 1943 Ab- und Zugänge nahezu ausgeglichen. Auch die Marktfrucht-Milchviehgü- ter zeigten gegenläufige, doch deutlicher zur Abstockung der Viehbestände tendie- rende Entwicklungen. Alles in allem brach 1942 die gutsbetriebliche Viehhaltung stark ein ; nur die Getreide-Milchvieh- und Taglöhner-Maschinengüter konnten im Jahr darauf wieder aufholen. Völlig konträr dazu vervielfachte das Taglöhner-Ma- schinengut in Obersiebenbrunn 1942 seinen Viehstand. Tabelle 5.28 : Gutsbetriebliche Viehbesatzänderungen im Kreis Gän sern dorf 1941–1943 Agrarsystem Änderung gegenüber Viehbesatz des Vorjahres (%) 1942 1943 Gesinde-Maschinengüter 149,6 –9,2 6,5 –2,6 –7,2 7,6 0,4 Marktfrucht-Milchviehgüter 166,2 –6,3 3,0 –3,3 –6,3 1,8 –4,4 Getreide-Milchviehgüter 189,3 –21,0 2,2 –18,8 –4,5 17,5 13,0 Taglöhner-Maschinengüter 195,8 –13,6 1,7 –11,9 –0,1 11,6 11,5 Sonderfall Obersiebenbrunn 21,6 – 292,9 292,9 – 74,9 74,9 Gesamtheit 166,1 –12,0 4,7 –7,3 –4,9 9,8 4,9 Quelle : eigene Berechnungen (Datenbasis : 35 Betriebe) nach NÖLA, BBK Gän sern dorf, Hofkarten Gutsbetriebe. Welche Vieharten gaben den Ausschlag für den massiven Knick in der Entwick- lung der gutsbetrieblichen Viehstände (Tabelle 5.29) ? Hinter dem Einbruch von 1942 standen, allgemein betrachtet, die Rückgänge an Kühen und Pferden. Dazu kamen besondere Einschränkungen der Stier- und Ochsenhaltung in den Ge- treide-Milchvieh- und Taglöhner-Maschinengütern. Es fällt auf, dass Marktfrucht- und Getreide-Milchviehgüter gleichzeitig mit der Verkleinerung der Kuhbestände das Jungvieh aufstockten ; auf diese Weise tendierten sie weg von der Abmelk- und hin zur Aufzuchtwirtschaft. Die merkliche Erholung der Viehbestände 1943 folgte einem weniger einheitlichen Muster : Die Kuh- sowie Ochsen- und Stier- bestände wurden in den Getreide-Milchvieh- und Taglöhner-Maschinengütern mas- siv aufgestockt ; die Jungrinderbestände erfuhren in den Gesinde-Maschinengütern einen starken Zuwachs. Die Bestandsänderungen der übrigen Vieharten hoben einander in der Gesamtbilanz auf. Der Knick in der gutsbetrieblichen Viehhal-
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Schlachtfelder Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Schlachtfelder
Subtitle
Alltägliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938–1945
Author
Ernst Langthaler
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-20065-9
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
948
Categories
Geschichte Nach 1918

Table of contents

  1. Vorwort 9
  2. 1. Akteure in Agrarsystemen 11
  3. Nationalsozialistische Agrargesellschaft als Forschungsgegenstand 11
    1. 1.1 Von (Re-)Aktionsmustern zu Interaktionsfeldern 11
    2. 1.2 Agrarsysteme und Landwirtschaftsstile im Kräftefeld 16
    3. 1.3 Instrumente der Feldvermessung 26
  4. 2. Anatomie eines „lebenden Organismus“ 36
  5. Manövrieren im Feld der Betriebs- und Haushaltsführung 36
    1. 2.1 Die Konstruktion des „Hoforganismus“ 36
    2. 2.2 Höfe im Fokus der Betriebszählung 44
    3. 2.3 Höfe im Fokus der Buchführung 55
    4. 2.4 Höfe im Fokus der Hofkarte 68
    5. 2.5 Blicke hinter das Hoftor 79
    6. 2.6 Im Raum des (unter-)bäuerlichen Wirtschaftens 102
    7. 2.7 Im Raum der Gutswirtschaft 116
    8. 2.8 Durchleuchtete Höfe 128
    9. 2.9 Zusammenfassung 149
  6. 3. „Entjudete“ Güter, „deutsche“ Bauernhöfe 151
  7. Manövrieren im Feld des Grundbesitzes 151
    1. 3.1 „Blut und Boden“ – eine wirkmächtige Metapher 151
    2. 3.2 Regulative der Ent- und Verwurzelung 156
    3. 3.3 Das Doppelgesicht der Bodenordnung 172
    4. 3.4 Verbäuerlichung durch „Entjudung“ 187
    5. 3.5 Schollenbindung oder Parzellenhandel ? 199
    6. 3.6 Wer ist (k)ein „Bauer“ ? 216
    7. 3.7 „Grundstücksverkehr“ vor Ort 230
    8. 3.8 Zusammenfassung 253
  8. 4. „Menschenökonomie“ unter Zwang 257
  9. Manövrieren im Feld der Landarbeit 257
    1. 4.1 Die Steuerung der „Landflucht“ 257
    2. 4.2 Die Steuerung des „Reichseinsatzes“ 277
    3. 4.3 Arbeit als alltägliches Kräftefeld 298
    4. 4.4 Gerechter Lohn oder Ausbeutung ? 322
    5. 4.5 „Menschenökonomie“ vor Ort 347
    6. 4.6 Zusammenfassung 371
  10. 5. Die abgebrochene „Dorfaufrüstung“ 375
  11. Manövrieren im Feld des Betriebskapitals 375
    1. 5.1 „Bauerntum“ und Technik – (k)ein Widerspruch ? 375
    2. 5.2 „Bauernstolz“ oder Klientenmentalität ? 385
    3. 5.3 Staatshilfe als „Auslese“ 404
    4. 5.4 „Aufrüstung“ in den Bergen 436
    5. 5.5 Kapitaleinsatz vor Ort 472
    6. 5.6 Zusammenfassung 494
  12. 6. Das „Landvolk“ und seine Meister 497
  13. Manövrieren im Feld des Agrarwissens 497
    1. 6.1 Das agronomische Expertensystem 497
    2. 6.2 Vordenker des „Aufbaus“ 506
    3. 6.3 Bindeglied zwischen Führung und „Landvolk“ ? 518
    4. 6.4 Wirtschaftsberatung vor Ort 534
    5. 6.5 Die imaginierte „Volksgemeinschaft“ 543
    6. 6.6 Zusammenfassung 566
  14. 7. Ordnung und Chaos des Marktes 570
  15. Manövrieren im Feld der Agrargüter 570
    1. 7.1 Der Markt und seine (Un-)Ordnung 570
    2. 7.2 Lange Schatten, kurzer Prozess 585
    3. 7.3 Öffentliche Bewirtschaftung, privates Wirtschaften 593
    4. 7.4 Die verlorene „Erzeugungsschlacht“ ? 620
    5. 7.5 „Kriegserzeugungsschlacht“ vor Ort 642
    6. 7.6 Vom Wert der Landarbeit 669
    7. 7.7 Zusammenfassung 695
  16. 8. Eine grünbraune Revolution ? 699
  17. Nationalsozialistische Agrargesellschaft im Systemvergleich 699
    1. 8.1 Jenseits von Traditionalität und Modernität 699
    2. 8.2 Großbritannien und die Ostmark im Krieg 709
    3. 8.3 Österreich zwischen Krise und Boom 726
    4. 8.4 Versuchsstation des völkischen Produktivismus 742
  18. Anmerkungen 755
  19. Tabellenanhang 824
  20. Farbabbildungsanhang 849
  21. Quellen- und Literaturverzeichnis 865
  22. Abkürzungsverzeichnis 918
  23. Tabellenverzeichnis 920
  24. Abbildungsverzeichnis 927
  25. Personenregister 933
  26. Ortsregister 934
  27. Sachregister 937
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