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Medienraum Diaspora - Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
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116 Neue diasporafilmische Räume Einengung patriarchaler Strukturen, in Form von herrischen Ehemännern, Brü- dern und fordernden Freiern, bietet der Garten einen willkommenen Rückzugs- ort. Den Garten, vielmehr den persischen Garten, führt bereits Michel Foucault als das historische Paradebeispiel seiner Heterotopie an: Der traditionelle Garten der Perser war ein Rechteck, das in vier Teile unterteilt war – für die vier Elemente, aus denen die Welt bestand. In der Mitte, am Kreuzungspunkt der vier Teile, befand sich ein Springbrunnen oder ein Tempel. Um diesen Mittelpunkt herum war die Pflanzenwelt angeordnet, die gesamte Vegetation der Welt, beispielhaft und voll- kommen. Bedenkt man nun, dass die Orientteppiche ur- sprünglich Abbildungen von Gärten waren – also buchstäb- lich ,Wintergärten‘ –, wird auch die Bedeutung der legen- dären fliegenden Teppiche verständlich, der Teppiche, die durch die Welt flogen. Der Garten ist ein Teppich, auf dem die ganze Welt zu symbolischer Vollkommenheit gelangt, und zugleich ist er ein Garten, der sich durch den Raum bewegen kann. (Heterotopien 14) Die Regisseurin Shirin Neshat selbst bezieht sich in einem Interview zu ihrem Film ebenfalls auf dieses kulturelle Erbe des persischen Gartens: The concept of a garden has been central to the mystical literature in Persian and Islamic traditions, such as in the classical poetry of Hafez, Khayyam and Rumi where the garden is referred to as the space for ,spiritual transcend- ence‘. („Extras“) Sie erinnert vor diesem historischen Hintergrund auch an den symbolischen Gehalt, der dem Garten beigemessen wird: „In Iranian culture, the garden has also been regarded in political terms, suggesting ideas of ,exile‘, ,independence‘ and ,freedom‘“ („Extras“). Im Sinne dieses Ansatzes verfolgt die nachstehende
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Medienraum Diaspora Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Titel
Medienraum Diaspora
Untertitel
Verortungen zeitgenössischer iranischer Diasporafilme
Autor
Alena Strohmaier
Verlag
Springer VS
Ort
Marburg
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-24606-8
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
284
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung 1
  2. 2 Diaspora/Film im Wandel 33
    1. 2.1 Von der „Zerstreuung“ zu den Diaspora Studies 34
    2. 2.2 Von den Diasporamedien zum Medienraum Diaspora 42
  3. 3 Verortung der iranischen Diaspora 65
    1. 3.1 Diaspora und Raum 66
      1. 3.1.1 Entterritorialisierung 68
      2. 3.1.2 Abkehr von der Rückkehr 74
    2. 3.2 Diaspora und Kultur 82
      1. 3.2.1 Anti-Essentialismus 84
      2. 3.2.2 Jenseits von Hybridität 88
    3. 3.3 Diaspora und Iran 92
      1. 3.3.1 Vom Exil zur Diaspora 94
      2. 3.3.2 Ethnizität als Marker 100
  4. 4 Neue diasporafilmische Räume 107
    1. 4.1 Zwischenräume 108
      1. 4.1.1 Flughafen und Hotel 110
      2. 4.1.2 Garten 115
      3. 4.1.3 Shahr-i Bad 127
    2. 4.2 Kosmopolitische Räume 145
      1. 4.2.1 Deutschland, Manhattan, Absurdistan, Italien, Ramallah, Casablanca, Tokyo, Macondo, Georgien, Rudolfsgrund 147
      2. 4.2.2 Wohnung 152
      3. 4.2.3 Persepolis 170
    3. 4.3 Rebellische Räume 183
      1. 4.3.1 Botschaft 184
      2. 4.3.2 Straße 190
      3. 4.3.3 Tonstudio 208
    4. 4.4 Gesamtschau 222
  5. 5 Post-Diasporafilm oder Postdiaspora-Film? Ein Fazit 227
  6. Bibliographie 241
  7. Filmographie 267
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