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Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek - Eine historiografische Untersuchung
Seite - 105 -
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Die Widersprüche, die sich durch das Zusammen- und Ineinanderschneiden verschiedener intertextueller Ebenen ergeben, fordern Jelineks Rezipienten zur kritischen Reflexion heraus. Am Ende ist dies Sinn und Ziel der Destrukti- onsmethode : den Konstruktionscharakter gesellschaftlicher Diskurse zu of- fenbaren. Zu diesem Zwecke kann es hilfreich sein, Rückbezüge zu Prätexten von David R.  L. Litchfield, Jörg Haider oder Martin Heidegger herstellen zu können ; notwendig ist es jedoch nicht. In diesem Sinne muss Fliedl beige- pflichtet werden. Es scheint sich daher eine modifizierte Anwendung der Intertextualität als Methode anzubieten, in der evidenten oder markierten intertextuellen Bezügen zwar nachgegangen wird, weil sie das Textverständnis erhellen und erleichtern können, in der diese Bezüge aber nicht auf Biegen und Brechen hergestellt wer- den müssen, weil es durchaus als von der Autorin intendiert begriffen werden kann, dem assoziativen Rezeptionsverständnis zu folgen. 2.2 Darstellung der angewandten Methodik »Gehalt ohne Methode führt zur Schwärmerei, Methode ohne Gehalt zum leeren Klügeln…«38 Aufbauend auf den bisher geleisteten theoretischen Vorarbeiten sollen nun im empirischen Teil drei exemplarische Textinterpretationen vorgenommen wer- den, welche die in der Einleitung angeführten Theorien von Faschismus und Opfermythos integrieren, um auf diese Weise einen plausiblen Lektüre- und Deutungsvorschlag anbieten zu können. Hierfür werden in einem ersten Schritt die allgemeinen Rahmenbedingun- gen des jeweiligen Beispieltextes (Setting, Plot, Figuren, dramaturgische und formale Besonderheiten etc.) festgestellt. Außerdem wird auf bisherige Inter- pretationsansätze verwiesen, die vorwiegend aus der deutschsprachigen Litera- tur- und Theaterwissenschaft, aber zum Teil auch aus dem Feuilleton stammen. In einem zweiten Schritt werden wahrscheinliche oder ausgewiesene (mar- kierte) Intertexte herausgearbeitet und deren zeitgeschichtlicher Verwei- scharakter deutlich gemacht, indem darin enthaltene Überschneidungen mit aktuellen oder bereits überholten Faschismus-, Nationalsozialismus- und Op- fermythostheorien bewusst gemacht werden. Daneben werden relevante Sekun- därtexte, soweit vorhanden, aufgegriffen und die darin angebotenen Deutungs- möglichkeiten in die Analyse miteinbezogen. 38 Goethe, Maximen und Reflexionen, S.  1174. 105 Darstellung der angewandten Methodik  |
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Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek Eine historiografische Untersuchung
Titel
Der Opfermythos bei Elfriede Jelinek
Untertitel
Eine historiografische Untersuchung
Autor
Sylvia Paulischin-Hovdar
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20325-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
328
Schlagwörter
Elfriede Jelinek, Nationalsozialismus, Faschismus, Opfermythos, Dekonstruktion, Intertextualität
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 7
  2. 1. Einleitung 11
    1. 1.1 Inhalte und Ziele 12
    2. 1.2 Forschungsstand 16
    3. 1.3 Darstellung der Gliederung 20
    4. 1.4 Diskussion der zentralen Begriffe 22
      1. 1.4.1 »Faschismus« 23
      2. 1.4.2 »Nationalsozialismus« 36
      3. 1.4.3 »Mythos« nach Roland Barthes 41
      4. 1.4.4 Der Begriff »Opfermythos« 43
    5. 1.5 Elfriede Jelinek : Annäherung an eine »synthetische Künstlerbiografie« 55
    6. 1.6 Poetologische Einführung 67
      1. 1.6.1 Jelineks ästhetische Position : »Tradition des Sezierens« 67
      2. 1.6.2 Destruktion des Opfermythos : »Das ist mein Angelpunkt« 79
  3. 2. Methodische Reflexion 99
    1. 2.1 Zur Intertextualität 100
    2. 2.2 Darstellung der angewandten Methodik 105
  4. 3. Lektüre- und Deutungsvorschläge 107
    1. 3.1 »Burg theater« 108
      1. 3.1.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 108
      2. 3.1.2 Formales, Setting und Plot 112
      3. 3.1.3 Die Figuren : »Sprachschablonen« 115
      4. 3.1.4 Die Sprache : ein Mythos 143
      5. 3.1.5 Die Rezeption : ein Skandal 155
      6. 3.1.6 Die Wessely/Hörbigers : eine Potenzierung des Opfermythos 158
    2. 3.2 »Die Kinder der Toten« 173
      1. 3.2.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 173
      2. 3.2.2 Formales, Setting und Plot 181
      3. 3.2.3 Referenzen und Intertexte 186
      4. 3.2.4 Die Erzählinstanz als multiperspektivische Kunst- und Kippfigur 203
      5. 3.2.5 Der Opfermythos als perfides Geflecht nationaler Mythen 213
      6. 3.2.6 »Die Kinder der Toten« : Die große Anklage 245
    3. 3.3 »Das Lebewohl« 247
      1. 3.3.1 Zur verwendeten Sekundärliteratur 247
      2. 3.3.2 Formales, Setting und Plot 250
      3. 3.3.3 Der Sprecher : Destruktion eines vermenschlichten Mythos 252
      4. 3.3.4 Entstehungskontext und Rezeption 274
  5. 4. Resümee 279
    1. 4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 280
    2. 4.2 Interdisziplinäre Zusammenschau : Zum »Mehrwert« von Literatur 291
  6. 5. Epilog – Wir waren’s nicht ? 296
  7. 6. Anhang 299
    1. 6.1 Literaturverzeichnis 300
      1. 6.1.1 Primärliteratur 300
      2. 6.1.2 Sekundär- und Referenzliteratur 301
      3. 6.1.3 Zeitungen und Zeitschriften 316
      4. 6.1.4 Filme und TV-Beiträge 317
      5. 6.1.5 Internet-Seiten 317
    2. 6.2 Abbildungsverzeichnis 318
  8. 7. Register 319
    1. 7.1 Personenregister 319
    2. 7.2 Sachregister 321
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