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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
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203 „Das Telephon schrillt. Eine kurze Meldung jagt durch den Draht. Apparat und Platten, stets griffbe- reit, werden gefaßt, hinunter aufs Motorrad und da- von. Von weitem schon zeigt eine dichte Menschen- menge den Tatort an. Das Rad dient als Tribüne. Ein Blick für die Lichtverhältnisse, einige sichere Griffe an der Kamera, der Verschluß schnurrt, die erste Aufnahme ist erledigt. Rasch noch einige wesentliche Einzelheiten, wobei das Platzschaffen das Problem ist (hier hilft nur taktvolle Unverfrorenheit), dann geht es in fliegender Eile zurück in die Dunkelkammer, wo der Abgesandte der Klischeeanstalt schon auf die nasse Kopie wartet. – Eine Stunde später reißen sich die Leute die druckerfeuchten Zeitungsblätter aus Erzählende Bilder · Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit 16 den Händen. Tägliche Arbeit – Taglöhnerarbeit.“1 Der Wiener Pressefotograf Lothar Rübelt schildert in diesen dicht aufeinanderfolgenden Szenen den Arbeitsalltag eines Zeitungsfotografen. Sein Beitrag erscheint, versehen mit eigenen Bildern, im Oktober 1929 im Wiener Magazin (Abb.  1). Auf der einleitenden Doppelseite ist die dramati- sche Szene eines Straßenkampfes zu sehen – aufge- nommen Mitte Juli 1927 während der Unruhen rund um den Wiener Justizpalastbrand. Daneben sehen wir den Fotoreporter bei der Arbeit. Er steht auf dem Sattel seines Motorrads und folgt mit der Kamera den Ereignissen aus erhöhter Perspektive. Rübelt stilisiert den Pressefotografen – und auch sich selbst – zum ra- Abb.  1  Die  Arbeit  des  Foto- reporters  aus  der  Sicht  des  Pressefotografen  Lothar  Rübelt.  Wiener Magazin,  Heft  10,  Oktober  1929,  S.  8/9.  Fotos:  Lothar  Rübelt.
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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus.
Untertitel
Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Autor
Anton Holzer
Verlag
Primus Verlag
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86312-073-3
Abmessungen
23.0 x 29.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Fotojournalismus, Pressefotografie, Fotografie, Fotografiegeschichte, Mediengeschichte, Kulturgeschichte, Populärkultur, Österreich
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Auf den Spuren der rasenden Reporter Vorwort 7
  2. Neue illustrierte Welt Einleitung 10
  3. Bilder, Nachrichten, Sensationen Die Zeitungsstadt Wien um 1900 22
  4. Die Jagd nach Sensationen Pioniere der Pressefotografie 36
  5. Fotos statt Zeichnungen Das Entstehen einer fotografischen Öffentlichkeit 51
  6. Bild und Text Die Rhetorik der Zeitungsseiten 59
  7. Redaktion, Druck, Vertrieb Wie eine illustrierte Zeitschrift entsteht 70
  8. Im Rampenlicht Der Kaiser im Blick der Fotografen 77
  9. Als die Männer fliegen lernten Die ersten Wiener Flugschauen 91
  10. Mit der Kamera bewaffnet Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg 105
  11. Theater der Macht Parlament und Politik in Bildern 117
  12. Kampf um die Straße Demonstrationen, Kundgebungen und Massenpolitik 134
  13. Im Schatten der Konzerne Politische Illustrierte in der Zwischenkriegszeit 145
  14. Bilder für alle Die Welt der Magazine und Revuen 170
  15. Bilder als Propaganda Die illustrierte Regierungspresse nach 1934 194
  16. Erzählende Bilder Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit 203
  17. Handel mit Bildern Die Rolle der Fotoagenturen 234
  18. Politische Bilder Die Kultur der Arbeiterfotografie 248
  19. Amerika, ein Traum Wolkenkratzer und Tiller Girls 263
  20. Bubikopf und Zigarette Bilder der „Neuen Frau“ 277
  21. Experiment und Bewegung Tanzschritte in eine neue Zeit 286
  22. Wenn die Hüllen fallen Erotik, Sexualität und Nacktfotografie in der Zwischenkriegszeit 296
  23. Schöne neue Warenwelt Reklame und Mode in der Fotografie 304
  24. Dramatische Nähe Sport und Fotografie 317
  25. Frauen hinter der Kamera Die neuen Fotografinnen 331
  26. Die kurze Zeit der Avantgarde Fotografische Aufbrüche um 1930 344
  27. Landschaft, Berge, Brauchtum Heimatfotografie in den 1930er Jahren 363
  28. Fotografisches Feuilleton „Der Sonntag”: ein vergessenes Forum moderner Reportagefotografie 378
  29. Demagogie in Bildern Hitler in Österreich 1938 411
  30. Den Krieg vor Augen Nationalsozialistische Medienpolitik und Ästhetik 419
  31. Eine andere Kulturgeschichte Schluss 437
  32. Anhang
    1. Anmerkungen 446
    2. Fotografinnen und Fotografen 1890 bis 1945 Biografische Notizen 466
    3. Literatur 483
    4. Zeitungen und Zeitschriften 490
    5. Index 491
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