Seite - 344 - in Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945

344 Am 20. Februar 1930 wird in Wien die Ausstellung „Film und Foto“, kurz FiFo genannt, eröffnet.1 Die Schau wird mit Spannung erwartet, denn ein Jahr zu- vor hat sie in Stuttgart für Aufsehen und ein enormes Medienecho gesorgt. Auch in Wien wird ausführlich über sie berichtet (Abb.  1). „Film und Foto“ gilt als Manifest der modernen Fotografie. Gezeigt werden nicht nur künstlerische Arbeiten, sondern die gesam- te Bandbreite der modernen Fotografie und des Films, etwa in den Bereichen Kunst, Werbung, Propaganda und Presse. Zu sehen sind die herkömmlichen Gen- res wie Porträt, Landschaft und Stillleben, aber auch Reportagen, Collagen, Montagen und andere Fotoex- perimente. Der Deutsche Werkbund, der die Stutt- Die kurze Zeit der Avantgarde · Fotografische Aufbrüche um 1930 26 Abb.  1  „Meisterwerke  der  Photographie.  Werkbundaus- stellung  im  Österreichischen  Museum“.  Die Bühne,  Erstes  Märzheft  1930,  S.  6/7  (Text:  W.B.=  Wolfgang  Born).