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Sakralmöbel aus Österreich - Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus, Band II: Kunstlandschaften im Norden, Süden und Westen
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Einführung | 23Zum Stand der Forsch und welche von Bildschnitzern gefertigt wurden. Eine von den Zünften geforderte scharfe Trennlinie zwischen den Berufen zu ziehen, scheint nachgerade unmöglich. Doppelzünftigkeit und das Arbeiten in zwei Professionen wurde zwar im Laufe der Jahrhunderte immer wieder behördlich untersagt, doch beweist schon die Notwendig- keit der Wiederholung des Verbots, dass eine ganze Reihe von (Kunst-)Handwerkern die zünftigen und behördlichen Anordnungen missachtete und mehreren Tätigkeiten nachging. Tatsächlich sind etliche Tischler namentlich bekannt, die als Bildhauer ar- beiteten, und von verschiedenen Bildhauern wissen wir, dass sie als Nebenberuf den des Tischlers ausübten. Ähnliches gilt für Polsterer und Sattler.12 Sucht man nach wissenschaftlichen Beiträgen zu vormodernen Verträgen zwischen österreichischen Auftraggebern und Handwerkern, findet man zwar abgedruckte Ver- tragsdokumente, jedoch kaum weiterführende Analysen. Anderes gilt im Hinblick auf Verträge aus der italienischen Renaissance, die mit verschiedenen methodischen An- sätzen von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen beleuchtet wurden. Viel- fach handelt es sich um Schriftstücke, die im 15. und frühen 16.  Jahrhunderts in Flo- renz aufgesetzt wurden, was einerseits mit der überragenden kulturellen Bedeutung zu erklären ist, die der Stadt am Arno damals zukam, andererseits aber auch mit dem Umstand, dass sich dort eine große Anzahl von Urkunden erhalten hat, die zur Erör- terung dieses Themengebietes von Relevanz sind. Zum Einstieg in die Materie könnte zur 2002 von Mareile Büscher veröffentlichten rechtshistorischen Forschungsarbeit gegriffen werden, die eine ganze Reihe renaissancezeitlicher Schriftquellen mitein- ander vergleicht. Eine weitere in diesem Kontext verfasste Studie ist das 2005 von Michelle O’Malley publizierte Buch über Künstlerverträge und die Praxis der Auf- tragsvergabe in der italienischen Renaissance. 2010 wurde der Forschungsgegenstand von der Zeitschrift Ricerche di Storia dell’Arte in einem Themenheft aufgegriffen und dabei in einen größeren zeitlichen Rahmen gestellt. Unter anderem widmen sich dort Patrizia Cavazzini, Cristiano Giometti und Cinzia Maria Sicca in ihren Beiträgen entsprechenden Gepflogenheiten im Seicento der Stadt Rom. Erwartungsgemäß un- terscheiden sich die Verträge nur unwesentlich von Florentiner Kontrakten. Und die wiederum erinnern an spätgotische und frühneuzeitliche Verträge aus dem deutsch- sprachigen Kunstraum, die Hans Huth bereits 1923 vorstellte. Ein weiterer Abschnitt des ersten Teils der vorliegenden Arbeit geht der Frage nach, inwieweit sich Kirchenmöbel durch Form und Dekor in das Ambiente einfügen, für das sie geschaffen wurden. Architekten planten profane Prunkräume im 17. und 18.  Jahrhundert häufig zusammen mit hölzernen Vertäfelungen oder textilen Wandbe- hängen, mit Parkettböden und verzierten Zimmerdecken, mit Kaminen und mit dem 12 Sangl, Hofschreinerhandwerk (1990), 53. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Sakralmöbel aus Österreich Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus, Band II: Kunstlandschaften im Norden, Süden und Westen
Titel
Sakralmöbel aus Österreich
Untertitel
Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus
Band
II: Kunstlandschaften im Norden, Süden und Westen
Autor
Michael Bohr
Verlag
Böhlau Verlag
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21246-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
628
Schlagwörter
Baroque, applied arts, church furnishings, Barock, Kunsthandwerk, Sakralmöbel
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Teil 1 Vorbemerkungen
    1. Einführung 15
    2. Methodische Vorgehensweise, Ziele und Fragestellungen 15
    3. Weshalb Sakralmöbel ? 16
    4. Original und Rekonstruktion 18
    5. Zur Auswahl der Objekte 20
    6. Zum Stand der Forschung 21
  3. Teil 2 Grundlegendes
    1. I. Die Auftragsvergabe 27
      1. Der Vertrag zwischen Placidus Mally, Abt des Zisterzienserstiftes Rein, und dem Tischlergesellen Thomas Schiffer 27
      2. Allgemeines zu Handwerker- und Künstlerverträgen 33
    2. II. Handwerker und Kunsthandwerker 35
      1. Arbeitsgemeinschaften der Handwerker 35
      2. Zusammenarbeit von Tischlern mit anderen Gewerken 38
      3. Bildhauer 38
      4. Drechsler 41
      5. Vergolder und Fassmaler 41
      6. Schmiede 42
    3. III. Künstlerische Inventionen, Modelle und Entwürfe 43
      1. Zur Geschichte 43
      2. Allgemeines 44
      3. Modelle für Sakralmöbel 45
      4. Die Frage nach der Urheberschaft von Entwürfen für Sakralmöbel 47
      5. Entwürfe und Modelle von Architekten und Baumeistern 47
      6. Entwürfe und Modelle von »Tischler-Architekten« 50
      7. Entwürfe und Modelle von Tischlern und Zimmerleuten 51
      8. Entwürfe von Bildhauern und Bildschnitzern 53
      9. Entwürfe eines Theateringenieurs und eines Theaterdekorateurs 53
      10. Entwürfe von Ornamentkünstlern und die Rezeption von Ornamentstichen 54
      11. Entwürfe von Stuckateuren und die Rezeption von Stuckarbeiten 55
    4. IV. Barocke Möbel und sakraler Raum 57
      1. Prunkappartements, Zeremoniell und Liturgie 57
      2. Sakristeimöbel 58
      3. Chorgestühle 60
      4. Beichtstühle 63
      5. Kirchenbänke 64
      6. Türen 65
      7. Resümee 66
    5. V. Zeittypische Stilbildungen 69
      1. Süddeutschland, Italien und Frankreich 69
      2. Pilaster, Säulen, Lisenen und pilasterartige Stützen 72
      3. Zur Vermittlung und Weitergabe neuer Formen 73
    6. VI. Österreichische Kunstlandschaften und regionale
      1. Charakteristika 75
      2. Wien und Niederösterreich 76
      3. Oberösterreich 77
      4. Salzburg 79
      5. Tirol 81
      6. Kärnten und Steiermark 83
      7. Vorarlberg und Burgenland 86
  4. Teil 3 Katalog – Beiträge zu den Sakralanlagen – Tafeln
    1. Hinweise 91
    2. Hinweise zu Provenienzen, Datierungen und Materialien 91
    3. Hinweise zu den angegebenen Maßen 91
    4. Hinweise zu den zitierten Schriftquellen 92
    5. I. Sakralbauten im Burgenland 93
      1. Eisenstadt, Rektoratskirche St. Michael 93
      2. Frauenkirchen, Franziskanerkloster 98
      3. Lockenhaus, Pfarr- und Wallfahrtskirche hl. Nikolaus 103
      4. Maria Loretto, Pfarr- und Wallfahrtskirche Zur Unbefleckten Empfängnis 110
    6. II. Sakralbauten in Kärnten 114
      1. Friesach, Stadtpfarrkirche hl. Bartholomäus 114
      2. Gösseling, Filialkirche hl. Michael 120
      3. Griffen, Ehemaliges Prämonstratenserstift 122
      4. Griffen, Alte Pfarrkirche Unsere Liebe Frau 122
      5. Griffen, Pfarr- und ehemalige Stiftskirche Mariae Himmelfahrt 125
      6. Gurk, Konkathedrale und Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt 129
      7. Klagenfurt, Dom- und Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul 146
      8. Loschental, Filialkirche hl. Josef 151
      9. Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal 154
      10. Villach, Stadthauptpfarrkirche hl. Jakob d. Ä 171
      11. Völkermarkt, Stadtpfarrkirche hl. Maria Magdalena 177
    7. III. Sakralbauten in Salzburg/Stadt und Land 183
      1. Maria Plain, Wallfahrtskirche Maria Plain (Maria Himmelfahrt) 183
      2. Mattsee, Kollegiatstift 189
      3. Michaelbeuern, Benediktinerstift 196
      4. Salzburg, Benediktiner-Erzabtei St. Peter 206
      5. Salzburg, Dreifaltigkeitskirche 219
      6. Salzburg, Metropolitankirche hll. Rupert und Virgil 229
      7. Salzburg, St. Markus 244
      8. Salzburg-Mülln, Stadtpfarrkirche zu Unserer Lieben Frau Mariae
      9. Himmelfahrt 248
    8. IV. Sakralbauten in der Steiermark 255
      1. Frauenberg, Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Opferung 255
      2. Graz, Barmherzige Brüder, Kloster und Spital 263
      3. Graz, Dom- und Pfarrkirche St. Ägidius 272
      4. Graz, Franziskanerkloster 289
      5. Graz, Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariatrost 292
      6. Graz, Pfarrkirche St. Andrä 305
      7. Graz, Welsche Kirche / Kirche hl. Franz de Paula 309
      8. Gröbming, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt 312
      9. Mariahof, Pfarrkirche hl. Maria 323
      10. Neuberg an der Mürz, Pfarrkirche Maria Himmelfahrt 333
      11. Pöllau, Pfarrkirche St. Veit 347
      12. Pürgg, Pfarrkirche St. Georg 359
      13. Rein, Zisterzienserstift 365
      14. Rottenmann, Stadtpfarrkirche St. Nikolaus 381
      15. St. Lambrecht, Benediktinerabtei 386
      16. Vorau, Augustiner-Chorherrenstift 404
    9. V. Sakralbauten in Tirol 419
      1. Bad Mehrn, Filialkirche hl. Bartholomäus 419
      2. Brixlegg, Pfarrkirche Unsere Liebe Frau 424
      3. Innsbruck, Hofkirche zum hl. Kreuz 430
      4. Innsbruck, Jesuitenkirche zur hl. Dreifaltigkeit 437
      5. Innsbruck, Servitenkloster 449
      6. Kramsach, Maria Thal, Pfarrkirche hl. Dominikus 459
      7. Kundl, Filial- und Wallfahrtskirche St. Leonhard auf der Wiese 469
      8. St. Georgenberg, Benediktinerabtei 478
      9. Stams, Zisterzienserabtei 487
      10. Wilten, Prämonstratenser-Chorherrenstift 513
    10. VI. Sakralbauten in Vorarlberg 525
      1. Bregenz, Stadtpfarrkirche St. Gallus 525
      2. Dornbirn, Stadtpfarrkirche St. Martin 532
      3. Feldkirch-Altenstadt, Dominikanerinnenkloster 534
      4. Thüringen, Kirche St. Anna 541
      5. Viktorsberg, Pfarrkirche hl. Viktor 545
  5. Teil 4 Zusammenfassung und Ausblick – Glossar – Verzeichnisse – Literatur- Zusammenfassung und Ausblick
    1. Ziele der Untersuchung 551
    2. Zum strukturellen Aufbau der beiden Bücher 551
    3. Auftraggeber und Finanziers der Ausstattungen 552
    4. Wer waren die Tischler ? 553
    5. Wer waren die Entwerfer der Möbelgarnituren ? 555
    6. Zusammenarbeit von Tischlern mit anderen Gewerken 556
    7. Sakralmöbel und Ambiente 558
    8. Vermittlung und Weitergabe neuer Formen – Österreichische
    9. Kunstlandschaften 560
    10. Fazit und Ausblick 562
    11. Glossar 564
    12. Ortsindex 573
    13. Künstlerverzeichnis 577
    14. Abkürzungsverzeichnis 582
    15. Abbildungsnachweis 586
    16. Literaturverzeichnis 587
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