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An sonstiger – im Rahmen der Fragestellung verwendbarer – »schöner« Literatur
scheint wenig vorhanden : Nur Adalbert Stifter hat in seinen Veröffentlichungen den
Linzer Raum ausführlicher thematisiert, präsent ist vor allem das Hinterland, beson-
ders das rund 10
Kilometer nördlich von Linz gelegene Kirchschlag, welches in den im
Winter 1865/1866 entstandenen »Winterbriefen« breiten Raum einnimmt.155
Bildliche Quellen erscheinen überaus wichtig für eine umwelthistorische Betrach-
tung vormoderner und moderner Städte, vor allem für das 18. und 19. Jahrhundert.
Dennoch hat die städtische Umweltgeschichte Bilder eher illustrativ bzw. affirmativ
und flankierend zu auf der Basis anderer Quellen gewonnenen Aussagen verwendet.156
Aber auch vonseiten der Visual History sind Fragen nach der historischen Dimen-
sion des Verhältnisses Mensch-Umwelt kaum gestellt worden. Nur wenige Studien
haben bislang Bildquellen ins Zentrum der Analyse gestellt und deutlich gemacht,
dass urbane Bildquellen – dazu seien auch Pläne und technische Skizzen gezählt157 –
ein erhebliches Potential für die städtische Umweltgeschichte haben : Sie ermöglichen
eine Verbindung bzw. ein Kontrastieren mit anderen – vorrangig schriftlichen – Quel-
len und sind eine wichtige Kontextualisierungsmöglichkeit. Sie erlauben es, Brüche,
Ambivalenzen und heterogene Wahrnehmungen nachzuzeichnen, zudem eine Annä-
herung an – ansonsten nicht dokumentierte – Umweltveränderungen oder Inszenie-
rungen städtischer Umwelt.158 Für Linz sind zahlreiche Stadtansichten und (ab den
1860er Jahren) Photographien vorhanden, dazu Pläne und Karten.159
155 Erstveröffentlichung der »Winterbriefe« mit Namensnennung in der »Linzer Zeitung« von 1.2. bis
24.4.1866 (Stifter, HKG 8/3, 105) – abgedruckt in : Stifter, HKG, Bd. 8/3, 199 – 228 ; vgl. dazu Bege-
mann/Giuriato, Stifter-Handbuch, 174 – 177.
156 Vgl. z. B. Schott, Urbanisierung ; Evans, Tod ; Platt, Shock.
157 Zum Potential von Bauplänen für das Spätmittelalter und zur Frühen Neuzeit vgl. Fouquet, Bauen.
158 Knoll, Natur, 178 – 331 ; Leidel/Franz, Flußlandschaften, 276 – 289 ; Dobraszczyk, Sewers, 349f.; Beh-
ringer, Topographie.
159 Gesichtet und ausgewertet wurden die Bestände Nordico Stadtmuseum Linz, Grafik- u. Fotosamm-
lung und OÖLA, Karten- und Plänesammlung (vgl. dazu : Schmidt, Linz u. Haslinger, Stadtplan, 100 –
112).
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Transformationen städtischer Umwelt
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Titel
- Transformationen städtischer Umwelt
- Untertitel
- Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Autor
- Georg Stöger
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21233-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 368
- Schlagwörter
- Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 11
- 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
- 3. Wasser 75
- 4. Energie und Biomasse 109
- Omnipräsenz des Brennholzes 109
- Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
- Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
- Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
- Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
- Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
- 5. Zirkulationen und Output 145
- 6. Fluviale und aquatische Räume 185
- 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
- 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
- 9. Epidemie 253
- 10. Versorgungskrise 274
- 11. Naturgefahr 290
- 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
- Literatur- und Quellenverzeichnis 332
- Archivalien und ungedruckte Quellen 332
- Datenbanken 333
- Periodika 333
- Gedruckte Quellen und Literatur 334
- Anhang 358
- Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
- Abbildungsnachweis 359
- Währungen und Maßeinheiten 360
- Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
- Abkürzungen 364