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den Bächen, aber auch hier müsse das meiste zugekauft werden.26 Ähnliches wurde für
die Untere Vorstadt festgestellt : Es gebe nur »zerstreute Fichten, Tan(n)en, und etwas
Föhren«, dazu Auwald. Der Hausbedarf an Brennholz könne nicht über den Waldbe-
sitz abgedeckt werden, zudem würden zur Gewinnung von Werk- und Bauholz nur
wenige Bäume gefällt, »wie sie zu der vorgefallenen Hausreparatur nothdürftig sind«.
Der Wald werde für einen möglichen Unglücksfall »geschont«, man entnehme jähr-
lich pro Joch nur 1 Klafter Holz. Es gäbe keine Neupflanzungen, die Waldverjüngung
werde »eigenem Selbstanflug überlassen«.27
Dennoch waren
– wenn man sich die verfügbaren Daten ansieht (vgl. Tab.
10)
– die
Waldflächen im stadtnahen Raum innerhalb von 100 Jahren deutlich kleiner gewor-
26 OÖLA, Franziszeischer Kataster, No. 534 (Operat 2, Linz Obere Vorstadt, Beantwortung Fragen Ge-
meinde Waldegg, 13.1.1831).
27 Ebd. (Operat 2, Linz Untere Vorstadt, Beantwortung Fragen Gemeinde Lustenau, 25.1.1831).
Tab. 10 : Waldflächen in Linz und den Vorstädten, 1780er bis 1870er Jahre
Nutzung 1780er 1830er/1842 1870er
ha ha ha
Hochwäldera 52 1
Niederwälderb 154 14 3
Wiesen mit Holznutzung 1 3
Hutweiden mit Holznutzung 5
in % der Gesamtfläche 9 4 1
Quelle : Eigene Berechnung basierend auf OÖLA, Josephinisches Lagebuch, Linz Stadt HS 190 ; OÖLA, Josephini-
sches Lagebuch, Linz Obere Vorstadt HS 191 ; Bohdanowicz, Vorstädte, Bd. 1, 38f.; OÖLA, Franziszeischer Kataster,
No. 534 ; Foltz, Statistik, 40f.
a im Kataster für die Untere Vorstadt als Wald »1. Klasse« bezeichnet
b im Kataster für die Untere Vorstadt als Wald »2. Klasse«, im Lagebuch nur »Wald« verzeichnet
Tab. 11 : Brennholzerträge im Linzer Raum (gerundet), 1780er und 1820er Jahre
1780er hartes
Holz/Klafter 1780er weiches
Holz/Klafter 1820er hartes
Holz/Klafter 1820er weiches
Holz/Klafter
Untere Vorstadt (St. Joseph) – 185 – 170
Obere Vorstadt (St. Matthias) 2 134 2 135
St. Peter 3 102
Kleinmünchen 3 99
Leonding 2 297
Quelle : Bohdanowicz, Vorstädte, Bd. 1, 38 ; Bohdanowicz, Vorstädte, Bd. 2, 45f.; Pillwein, Beschreibung, 57
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Transformationen städtischer Umwelt
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Titel
- Transformationen städtischer Umwelt
- Untertitel
- Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Autor
- Georg Stöger
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21233-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 368
- Schlagwörter
- Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 11
- 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
- 3. Wasser 75
- 4. Energie und Biomasse 109
- Omnipräsenz des Brennholzes 109
- Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
- Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
- Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
- Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
- Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
- 5. Zirkulationen und Output 145
- 6. Fluviale und aquatische Räume 185
- 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
- 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
- 9. Epidemie 253
- 10. Versorgungskrise 274
- 11. Naturgefahr 290
- 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
- Literatur- und Quellenverzeichnis 332
- Archivalien und ungedruckte Quellen 332
- Datenbanken 333
- Periodika 333
- Gedruckte Quellen und Literatur 334
- Anhang 358
- Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
- Abbildungsnachweis 359
- Währungen und Maßeinheiten 360
- Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
- Abkürzungen 364