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124 | Energie und Biomasse
Inventar eines Linzer Schiffmeisters aus dem Jahr 1767 erfasste 10 Zugpferde ;117 für
die zwei Schiffzüge, die 1772 rund 300
Tonnen oberungarisches Getreide in die Stadt
transportierten, benötigte ein Linzer Schiffmeister insgesamt 92 Pferde.118 Daneben
bestand eine Vielzahl kleinerer Schiffzüge :119 18 Pferde hätten einen Schiffszug aus
Budapest in zwei Monaten bis nach Linz »heraufgeschleppt«, so ein Reisebericht aus
den 1820er Jahren.120
Bei der Pferdeeisenbahn, die ab den 1830er Jahren Budweis über Linz und Wels
mit dem Salzkammergut verband, setzte man erneut auf die Antriebskraft des Pferdes.
Dazu kam ab 1879 die innerstädtische Pferdetramway, die vom Hauptbahnhof in die
Innenstadt und später bis zum Mühlkreisbahnhof in Urfahr führte. Sie wurde bis zur
Elektrifizierung 1897 (vgl. oben) mit Pferden betrieben – für 1880 ist deren Zahl mit
22 bis 26 angegeben.121 Insgesamt stieg im 19. Jahrhundert die Anzahl der Pferde in
der Stadt und in den Vororten resp. Vorstädten dem Bevölkerungswachstum entspre-
chend an, wenngleich die verfügbaren Zahlen nicht ganz konsistent erscheinen (vgl.
Tab. 15).
Tab. 15 : Pferde in Linz, 1831 – 1900
Pferde Militärpferde
1831 472
1834 523
1843 391a
1845/1846 522
1869 332a
1883 597
1890 730 234
1900 820 338
Quelle : OÖLA, Franziszeischer Kataster, No. 534 ; Tafeln zur Statistik 16 (1843), Tafel 52 ; Tafeln zur Statistik 18/19
(1845 – 1846), Tafel 15 ; Statistischer Bericht 1876, 103 ; RB 1883, 74 ; RB 1890, 311
a diese Zahlen sind vermutlich zu niedrig angesetzt
117 LR BIIB2, Reg. 520 (32 – 35).
118 Neweklowsky, Getreidetransport, 347 ; vgl. Neweklowsky, Schiffahrt, Bd. 3, 587.
119 Donau in Oberösterreich, 30f.; Neweklowsky, Donauschiffahrt, 182f.; Hohensinner, Fahrzeuge, 110 –
114.
120 Kyselak, Skizzen, 407.
121 Mayrhofer/Katzinger, Geschichte, Bd. 2, 154 ; Leonhartsberger, Freizeiträume, 87f.; Statistischer Be-
richt 1882, Bd. 2, 71.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Transformationen städtischer Umwelt
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Titel
- Transformationen städtischer Umwelt
- Untertitel
- Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Autor
- Georg Stöger
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21233-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 368
- Schlagwörter
- Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 11
- 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
- 3. Wasser 75
- 4. Energie und Biomasse 109
- Omnipräsenz des Brennholzes 109
- Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
- Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
- Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
- Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
- Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
- 5. Zirkulationen und Output 145
- 6. Fluviale und aquatische Räume 185
- 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
- 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
- 9. Epidemie 253
- 10. Versorgungskrise 274
- 11. Naturgefahr 290
- 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
- Literatur- und Quellenverzeichnis 332
- Archivalien und ungedruckte Quellen 332
- Datenbanken 333
- Periodika 333
- Gedruckte Quellen und Literatur 334
- Anhang 358
- Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
- Abbildungsnachweis 359
- Währungen und Maßeinheiten 360
- Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
- Abkürzungen 364