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Transformationen städtischer Umwelt - Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
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125Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie | Über die Quellen besser zu erfassen ist die Nutzung der Wasserkraft.122 Im Stadtgebiet von Linz gab es im 18. und 19.  Jahrhundert keine dafür verwendbaren Wasserläufe und auch die Donau wurde nur zeitweilig für den Antrieb von Mühlen genutzt. Die Flussdynamik erlaubte  – wie in Wien123  – nur Schiffmühlen, die von den 1580er Jah- ren bis ins 19.  Jahrhundert nachweisbar sind (vgl. Abb.  10 u. 12). Auf Linzer Seite war die Schiffmühle, wenn sie in Betrieb war, an die Brücke angehängt. Die in städtischem Besitz stehende Mühle diente ursprünglich zum Mahlen des Getreides für das Bür- gerspital, später erzeugte die Mühle Malzschrot für das Stadtbräuhaus. Das Fremd- mahlen war untersagt, wurde aber dennoch teilweise im 18.  Jahrhundert praktiziert.124 Zwischenzeitlich  – um 1700 und im 19.  Jahrhundert  – bestand auf Urfahrer Seite eine zweite Schiffmühle.125 Die Schiffmühlen waren überaus anfällig für Hochwasser bzw. Eisstöße, und somit ist es vielleicht kein Zufall, dass man 1787  – ein Jahr nach dem katastrophalen Sommerhochwasser (vgl. Kap.  11. Naturgefahr)  – über die Auf- lassung der Schiffmühle nachdachte.126 Vermutlich verfügten die Linzer Schiffmühlen über maximal zwei Mahlgänge,127 sie hatten somit nur eine begrenzte Kapazität und 122 Kander/Malanima/Warde, Power, 64 – 67 ; Reith, Umweltgeschichte, 116 – 118 ; EdN, s.v. Wasserkraft ; vgl. zu Wien Haidvogl et al., Wasser, 240 – 248. 123 Brunner/Schneider, Umwelt, 58, 318 u. 325. 124 Neweklowsky, Schiffmühlen, 53f.; LR BIA1, Reg. 573 (181f.). 125 Neweklowsky, Schiffmühlen, 55f.; LR BIA5, Reg. 6500 (191) ; vgl. Kyselak, Skizzen, 407. 126 Rafetseder, Variationen, 376 ; AStL, Altakten, Sch. 52. 127 Heinse, Linz, 1. Aufl., 21. Abb. 10 : Die Schiffmühle in der Winterposition an der Linzer Donaulände, 1815 Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Transformationen städtischer Umwelt Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
Titel
Transformationen städtischer Umwelt
Untertitel
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
Autor
Georg Stöger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21233-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
368
Schlagwörter
Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
Kategorie
Geographie, Land und Leute

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einleitung 11
    1. Zugänge : Stadt, Umwelt und Alltag 17
    2. Quellen 27
  2. 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
    1. Naturräume 36
    2. Wetter und Klima 43
    3. Grenzen der Stadt 47
    4. Regierende und Regierte 50
    5. Ausweitungen des Urbanen 68
  3. 3. Wasser 75
    1. Praxis und Logik dezentraler Wasserversorgung 75
    2. Differenzierungen von Wasser 83
    3. Kontinuität, Adaption und neue Bedürfnisse 87
    4. Netzwerklösung 94
  4. 4. Energie und Biomasse 109
    1. Omnipräsenz des Brennholzes 109
    2. Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
    3. Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
    4. Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
    5. Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
    6. Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
  5. 5. Zirkulationen und Output 145
    1. Recycling-Mentalität und Praxis 145
    2. Sekundäre Märkte in der Moderne 154
    3. Abwasser und Fäkalien : Alltägliche Outputs 160
    4. Von der Senkgrube zur Kanalisation 167
    5. Abfall und Emissionen : Moderne Probleme ? 181
  6. 6. Fluviale und aquatische Räume 185
    1. Stadt und Fluss 185
    2. Von der fragilen zur stabilen Brücke 192
    3. Donau-Umbau 196
    4. Das Verschwinden der urbanen Gewässer 202
  7. 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
    1. Unsaubere und saubere Vormoderne 205
    2. Intermediäre Sauberkeit 210
    3. U-Topie Garten und Park 216
    4. Beleuchtung : Urbane Emanzipation von der Natur 226
  8. 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
    1. Irrationale und rationale Natur, untersuchte und gesammelte Natur 232
    2. Naturraum Um- und Hinterland 242
    3. Verschönerung durch Natur 248
  9. 9. Epidemie 253
    1. Die letzte Pest 253
    2. Epidemien und medizinische Infrastruktur : Konnex und Koevolution 257
    3. Ferne und nahe Cholera 263
  10. 10. Versorgungskrise 274
    1. Rekurrente Krisen type ancien 274
    2. Das langsame Auslaufen der Versorgungskrisen 281
  11. 11. Naturgefahr 290
    1. Hochwasser zwischen Alltag und Extremereignis 290
    2. Absenz und Rückkehr des Hochwassers 298
    3. Feuer als kollektives Risiko 304
    4. Feuer als städtisch-bürgerliche Aufgabe 316
  12. 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
    1. Literatur- und Quellenverzeichnis 332
    2. Archivalien und ungedruckte Quellen 332
    3. Datenbanken 333
    4. Periodika 333
    5. Gedruckte Quellen und Literatur 334
    6. Anhang 358
    7. Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
    8. Abbildungsnachweis 359
    9. Währungen und Maßeinheiten 360
    10. Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
    11. Abkürzungen 364
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