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der fragilen zur stabilen Brücke |
wurde dieses Projekt erst wieder zum Ende der 1880er Jahre aufgegriffen.70 Dahinter
standen praktische Überlegungen : 1888 wurde die Mühlkreisbahn auf Urfahrer Seite
fertiggestellt, die mit einer Brücke direkt – also ohne das Umladen der Güter – an die
Westbahn angebunden werden konnte, auch sah man die zweite Brücke als Entlastung
der bestehenden Brücke und als ideale Ergänzung des geplanten Umschlagplatzes (vgl.
unten). Zudem werde Linz, so die Stadtverwaltung 1895, »gegenüber anderen Städ-
ten gänzlich concurrenzunfähig«, genauso real sei die Gefahr, dass Urfahr mit einem
Westbahnanschluss am linken Ufer (bei Steyregg) Linz umgehe.71 Wie bei anderen
Linzer Großprojekten dieser Zeit verhinderten nun die Kosten nicht mehr eine Um-
setzung : Die kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke wurde mehrheitlich vom
Staat finanziert und zwischen 1897 und 1900 errichtet (vgl. Abb. 22).72
70 Streitt/Schiller/Stadler, Eisenbahnbrücke, 11 – 19 ; AStL, Materienbestand, Sch. 311.
71 RB 1895, 136 – 145 ; AStL, Materienbestand, Sch. 310.
72 RB 1895, 142 u. 145 ; Allgemeine Bauzeitung 68 (1903), 69 – 75 ; Streitt/Schiller/Stadler, Eisenbahnbrü-
cke, 25f. u. 37 ; vgl. zur Materialität der Brücke : ebd., 32 – 35 u. 46 – 51. In den 2010er Jahren wurde die
Brücke als irreparabel deklariert und 2016 – trotz lokaler Proteste – abgerissen.
Abb. 20 : Die hölzerne Donaubrücke um 1865 – rechts ist ein Pumpbrunnen, im Vordergrund eine kürzlich erfolgte
Straßenbespritzung zu sehen
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Transformationen städtischer Umwelt
Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Titel
- Transformationen städtischer Umwelt
- Untertitel
- Das Beispiel Linz, 1700 bis 1900
- Autor
- Georg Stöger
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21233-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 368
- Schlagwörter
- Umweltgeschichte, Stadtgeschichte, Nachhaltigkeit
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 11
- 2. Kontexte : Linz 1700 bis 1900 36
- 3. Wasser 75
- 4. Energie und Biomasse 109
- Omnipräsenz des Brennholzes 109
- Die langsame Transition zur fossilen Energie 118
- Pferde und Wasser : Erneuerbare Antriebsenergie 123
- Lebensmittel : Lokaler Bedarf und lokale Versorgung 127
- Dritter bis sechster »Kreis« : Lebensmittel aus dem Um- und Hinterland 137
- Modifikationen der Lebensmittelversorgung 141
- 5. Zirkulationen und Output 145
- 6. Fluviale und aquatische Räume 185
- 7. Geordnete und modifizierte Umwelt 205
- 8. Natur der Städter – Natur für Städter 232
- 9. Epidemie 253
- 10. Versorgungskrise 274
- 11. Naturgefahr 290
- 12. Logiken und Akteure des Existenten und des Wandels 324
- Literatur- und Quellenverzeichnis 332
- Archivalien und ungedruckte Quellen 332
- Datenbanken 333
- Periodika 333
- Gedruckte Quellen und Literatur 334
- Anhang 358
- Verzeichnis der Tabellen und Grafiken 358
- Abbildungsnachweis 359
- Währungen und Maßeinheiten 360
- Hinweise zu den kartographischen Darstellungen 362
- Abkürzungen 364