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vom 15.12.2015, aktuelle Version,

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 63

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 63
Land Österreich-Ungarn
Kronland Österreich unter der Enns
Wahlkreisnummer 63
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Melk, Mautern, Herzogenburg
Anwesende Bevölkerung  41.785  (1910)
Wahlberechtigte 8.858  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 63 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 63 umfasste die Gerichtsbezirke Melk, Mautern und Herzogenburg, wobei die zum Wahlbezirk 41 gehörenden Gemeinden Melk, Pöchlarn (beide Gerichtsbezirk Melk) und Herzogenburg vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Alois Lechner (Christlichsoziale Partei) als Sieger im ersten Wahlgang hervor. Er konnte 80 Prozent der Stimmen erreichen, während der Sozialdemokrat Johann Pölzer auf 19 Prozent kam. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte Lechner sein Mandat erfolgreich verteidigen. Er setzte sich mit 72 Prozent erneut im ersten Wahlgang durch. Den zweiten Platz belegte wieder der Sozialdemokrat Pölzer, der 17 Prozent erreichte.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Alois Lechner im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Lechner Christlichsoziale Partei 6507 79,6 %
Johann Pölzer Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1565 19,2 %
Sonstige 95 1,1 %
Wahlberechtigte: 8785, Ungültige/Leere Stimmen: 276, Wahlbeteiligung: 96,1 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Alois Lechner im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Alois Lechner Christlichsoziale Partei 5809 72,3 %
Johann Pölzer Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1387 17,3 %
Franz Freiinger Deutscher Hauer- und Bauernbund 686 8,5 %
Sonstige 158 2,0 %
Wahlberechtigte: 8858, Ungültige/Leere Stimmen: 427, Wahlbeteiligung: 95,6 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 18. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in: Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs, 17. Juni 1911, S. 3 (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/caz

Literatur

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Wappen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl 1 Hugo Gerard Ströhl
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