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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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ANTONÍN OKÁČ – LEBEN UND WERK 51 mit seiner Frau nach Brünn, Pestalozzigasse 46 (heute Čápkova 46), wo er seit 22.9.1941 gemeldet war. Antonín und Vasta Okáč hatten insgesamt vier Kinder, die Tochter Sylvie (* 9.12.1943), die Söhne Mojmír (* 10.7.1946) und Přemysl (* 5.9.1953) und die Tochter Doubravka (28.1.1960–24.4.1960), die schon bald nach der Geburt starb.41 Die Lebenssituation der Familie Okáč ver- schlechterte sich nach der Geburt des dritten Kindes 1953 noch einmal, weil zu den materiellen Schwierigkeiten noch schwere gesundheitliche Probleme seiner Frau und dann auch seiner Tochter Sylvie, die im Juli 1954 an Kinder- polio erkrankte, hinzukamen. Ihre Behandlung erhöhte die Familienausgaben in einem solchen Maß, dass Okáč gezwungen war, sich für die Kosten der me- dizinischen Behandlung Geld auszuborgen und zu verschulden.42 Okáč bemühte sich die drückende materielle Situation seiner Familie durch die Suche nach einer neuen Arbeit zu lindern, er gab die Versuche nicht auf, wieder eine Anstellung im Schul- oder Archivdienst, eventuell auch in einem der wissenschaftlichen Institute in Brünn, zu erlangen. Wie- derholt und unermüdlich wandte er sich die ganzen Fünfzigerjahre hindurch mit Stellengesuchen an die einschlägigen Behörden und Institutionen. Er führte seine Schulpraxis, seine fachlichen Befähigung und die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit ins Treffen, verwies aber auch auf die ver- zweifelte soziale Situation seiner Familie. Gegen ablehnende Stellungnah- men berief er und zögerte auch nicht, sich mit seinen Gesuchen auch an höchste Vertreter von wissenschaftlichen Institutionen und Staatsorganen zu wenden. Weil er mit seinen ersten Stellenanträgen im staatlichen Schul- wesen und Archivdienst keinen Erfolg hatte, besorgte er sich zuletzt selbst eine Stelle im Schulwesen, jedoch eine ziemlich problematische Stelle. Nach dem Ablegen der Religionsprüfung im Brünner Konsistorium wurde er mit 18. Januar 1952 Angestellter der Kirchenabteilung des Nationalkreisaus- schusses und arbeitete als Laienlehrer der römisch-katholischen Religion mehr als vier Jahre (bis 31.8.1956) an Volks- und Mittelschulen in Brünn. Dieser neue Beruf war für ihn zwar physisch nicht so erschöpfend wie die Beifahrerarbeit und gab ihm auch mehr Chancen, seine wissenschaftliche Tätigkeit fortzusetzen, führte andererseits jedoch zu keiner Verbesserung 41 Nach der Mitteilung von Přemysl Okáč; vgl. auch Fußssnote 160; weiters AMB, Bestand Z 1 Policie [Polizei], Sbor národní bezpečnosti – Pobytová evidence obyvatel [Korps der Volks- sicherheit – Aufenthaltsevidenz der Einwohner], Brünn, 1918–1953. Policejní přihláška [Polizeiliche Anmeldung] Antonín Okáč; MZA, G 212, III. Manipulation, Paket Nr. 554, Akt č. 9 (Dr. Antonín Okáč), Angaben über den Ursprung des Angestellten vom 25.10.1940 und 1.12.1941; MZA, G 212, Kart. 34016, Personal- und Pensionsakten (Dr. Antonín Okáč), Gesuch von A. Okáč vom 16.4.1954 um eine Stelle im Schulwesen und ein Fragebogen des Ministeriums für Unterricht, Wissenschaft und Kunst. 42 Ebd., Brief von A. Okáč vom 14.12.1956 an die Schulabteilung des KNV.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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