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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1867320 involvierten, einer alle Macht verschlingenden und jedes Recht in Frage stellenden Konstituante preiszugeben. Der „verfassungsmäßige“ R[eichsr] at existiere nicht, und ein Aufgeben unsrer Stellung würde uns verdien- termaßen um alles Ansehen und [um] den im monarchischen und dynasti- schen Interesse wünschenswerten und notwendigen Einfluss auf das Volk bringen. Der Kaiser würde dann an uns nur einzelne diskreditierte und darum ganz wertlose Personen gewinnen und die Position verlieren, auf welche er sich bereits im September-Manifest begeben, weil wir ihm die- selbe gewahrt. Die Auflösung des Landtags, dessen Majorität den Interessen der Krone und des Landes entsprochen, sei nur erfolgt, weil der deutsche Radikalismus – den man in allem schmeichle – darin ein Hindernis seiner Pläne gesehen habe. Ein andrer Grund sei nicht denkbar, sonst hätte der Tiroler Land- tag weit eher aufgelöst werden müssen. In unsrem slawischen Volke habe dies tief verletzt, es sehe sich geopfert, und gerade die Slawen seien jetzt der Kitt Österreichs. Übrigens hätten wir uns durch Vornahme der Wahl in den illegalen Reichsrat, geleitet von dem Bestreben, dem kaiserlichen Willen nachzukommen, zu weit vorgewagt. Der korrekte Standpunkt sei jener des böhm[ischen] Landtags und nun, da durch die Auflösung die Gewissen und Handlungen wieder frei sein, müssten wir uns bei künftigen Schritten die Erwägung und Entschließung auch ganz frei vorbehalten. Ein Gegengewicht gegen Ungarn fände ich nicht in einem Konvent, sondern in der Freiheit und Befriedigung der übrigen Völker auf der Grundlage der Rechte aller König- reiche und Länder etc., etc. Nach Berührung anderer nebensächlicher Gegenstände ward ich gnädig entlassen. Die Audienz dauerte eine volle Stunde. Direkt hatte sie keinen Erfolg und indirekt wahrscheinlich auch nicht. Vor mir hatte Prälat Günther [Kalivoda] von Raigern und nach mir Dr. Pražák Audienz. Beide sagten ungefähr dasselbe. Lösch, 24. März 1867 Gestern in Brünn gewesen. Mittrowský aufgesucht, um durch ihn einen – wenn auch voraussichtlich – erfolglosen Transaktionsversuch bezüglich der Wahlen anzuregen. Nicht gefunden, da er nach Prag abgereist ist. Wir sind nun entschieden in der Minorität mit 20 Stimmen! Vollkommen Farbe gewechselt haben: G[ra]f Podstatzky Gustav729 und 729 Gustav Alois Graf von Podstatzky-Liechtenstein, Freiherr von Prussinowitz (1807–1904), Besitzer der Herrschaften Schelletau und Krassonitz in Mähre, Stronsdorf und Schoderleh in NÖ, mit seinen Brüdern Adolf und Leopold (1801–1848, Besitzer von Teltsch) Besitzer der Lehen Schlackau und Altendorf in Mähren. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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