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LÖSCH, 24. MÄRZ 1867 321
Adolf,730 G[ra]f Kuenburg-Tobitschau,731 B[a]r[on] Sina, Schneider,732 Uhlirz,
G[rä]fin[n]en: Stomm,733 F[ür]stin Metternich.734
Von der Wahl enthalten sich und helfen dadurch den Gegnern: Harasows-
ky,735 [Heinrich] Holle, G[rä]fin Kálnoky,736 G[ra]f Jos[eph] Trauttmansdorff,737
F[ür]st und F[ür]stin Lobkowitz,738 Friedenthal,739 Serényi Alf[ons].740
730 Adolf Graf von Podstatzky-Liechtenstein (1805–1898) mit seinen Brüdern Gustav und Leo-
pold Besitzer der Lehen Schlackau und Altendorf in Mähren; Comtur des Malteserordens,
k. k. Kämmerer. Beide Podstatzkys (Gustav und Adolf) sind auf den Listen Chlumeckýs
aus den siebziger Jahren als verfassungstreue Wähler verzeichnet und stimmten in den
achtziger Jahren mit der Mittelpartei.
731 Wahrscheinlich Johann Graf von Kuenburg (1797–1878), Haupt des dritten Familien-
zweigs, Besitzer von Tobitschau. Die Prager Politik merkte in ihrer am 31. März veröf-
fentlichten Wählerliste, die 53 Wähler für die „föderalistische, österreichisch-historische
Partei“ und 82 für die „cisleithanische Adelspartei“ ausweist, hinter seinem Namen extra
an: Nachfahre der Cimburke von Tobitschau, der Familie des Verfassers des berühmten
Rechtsbuches des 15. Jahrhunderts. Kuenburg schrieb am 1. Juli 1869 an Chlumecký: „In
Folge meiner festgestellten Ansichten habe ich den unwiderruflichen ein für alle Mal ge-
faßten Beschluß kund zu geben, daß ich mich von allen öffentlichen Angelegenheiten fern-
halte.“ (MZA, G 46, Karton 1/V).
732 Moritz Schneider (1808–1879), pensionierter Kreishauptmann und Statthaltereirat, Besit-
zer von Radeschin, schrieb bei einer späteren Gelegenheit an Mittrowský, er sei „wohl von
deutscher Nationalität“, aber „gehöre zu den Konservativen“; in keinem Fall werde er in
Opposition treten gegen ein „Ministerium, welchem der Kaiser sein Vertrauen schenkt.“
(MZA, G 147, c. 1072, Brief vom 16.8.1871).
733 Klothilde Stomm (1814–1895), aus einer ursprünglich irischen Familie, übergab ihre Voll-
macht am 13. März Mittrowský mit der Bitte, auch eine Stimme für Stillfried abzugeben,
dem sie es versprochen habe; sie stimmte in der Folgezeit meist mit der jeweiligen Regie-
rung. Insgesamt erhielt Mittrowský zwischen 15. und 26. März 16 Vollmachten, darunter
auch diejenige Erzherzog Albrechts (Ebd.).
734 Pauline Fürstin von Metternich-Winneburg (1836–1921), seit 1897 Metternich-Sándor,
Frau ihres Onkels, des Botschafters in Paris, des Sohnes des Staatskanzlers und späteren
Mitbegründers der Mittelpartei, Fürsten Richard Metternich (1829–1895).
735 Philipp Harasowsky Ritter von Harasow (1782–1869), aus einer seit 1628 in Mähren be-
güterten Familie, hatte 1865 seine Vollmacht an Chlumecký abgeschickt (MZA, C 46, 1/I,
Brief vom 15.11.1865); sein gleichnamiger Sohn (1833–1890) war verfassungstreues MmLT
(1870–1884).
736 Elisabeth (Isabella) Gräfin Kálnoky von Kőröspatak (1809–1875), geb. Gräfin von Schrat-
tenbach, mit Gustav Kálnoky (1799–1884) verehelicht, war Besitzerin von Prödlitz.
737 Joseph Graf von Trauttmansdorff (1788–1870), Vater des Grafen Ferdinand, eines der spä-
teren Gründer der Mittelpartei, hatte seine Vollmacht Mittrowský übergeben.
738 Ludwig und Leopoldine Lobkowitz.
739 Konstantin Pino Freiherr von Friedenthal (1816–1869), Statthaltereisekretär und Besit-
zer von Große und Pilgersdorf, schrieb am 27. März an Chlumecký, er könne über seine
Stimme nur zusammen mit seinem Bruder Leo verfügen.
740 Johann Alphons Graf Serényi, Besitzer von Tulleschitz, das in den siebziger Jahren an die
Prager Bankiersfamilie von Dormitzer überging.
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
- Titel
- Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
- Autoren
- Lothar Höbelt
- Johannes Kalwoda
- Herausgeber
- Jiří Malíř
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20067-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 1144
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Editionsrichtlinien 7
- Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
- Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
- Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
- Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
- Bildtafeln 65
- Tagebuchaufzeichnungen 73
- 1850 75
- 1851 91
- 1852 104
- 1853 126
- 1854 145
- 1855 156
- 1856 170
- 1857 182
- 1858 189
- 1859 193
- 1860 195
- 1862 199
- 1863 212
- 1864 223
- 1865 255
- 1866 262
- 1867 307
- 1868 339
- 1869 353
- 1870 355
- 1871 356
- 1872 367
- 1873 375
- 1874 384
- 1875 400
- 1876 449
- 1877 497
- 1878 504
- 1879 530
- 1880 565
- 1881 589
- 1882 611
- 1883 653
- 1884 700
- 1885 728
- 1886 770
- 1887 793
- 1888 838
- 1889 881
- 1890 905
- 1891 945
- 1892 979
- 1893 1016
- 1894 1042
- Anhang 1059
- Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
- Reform des Adels 1059
- Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
- Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
- Bischof Franz Bauer 1074
- Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
- Tschechisch 1079
- Lateinisch 1081
- Ortsnamenkonkordanz 1082
- Deutsch – Tschechisch 1082
- Tschechisch – Deutsch 1086
- Literatur und Nachschlagewerke 1091
- Namensregister (Auswahl) 1115