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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1888844 Wien, 20. April 1888 Etwas bewegte Sitzung, da Dr. Lueger den Liberalen derbe Wahrheiten sagte.1983 Wien, 3. Mai 1888 Große Aufregung. Kabinettskrise. Die Rechte wollte erst gegen das Unter- richtsbudget stimmen, dann in einer Resolution H[errn] Gautsch ein ent- schiedenes Misstrauen votieren. Das Erste unterblieb, weil man zur Einsicht kam, dass dies überhaupt nicht angehe, das Zweite, weil der Kaiser Taaffe befahl, Gautsch um jeden Preis zu halten und demzufolge das Ministerium sich solidarisch und zu demissionieren erklärte, wenn die Resolution (von welcher auch bereits die Polen nichts mehr wissen wollten!), eingebracht würde. Nach 2-tägigen Verhandlungen versprach Taaffe die Beseitigung al- ler Gravamina. Und da durch Einbringung der Resolution der Zerfall der Rechten offenkundig geworden und H[err] Chlumecký et Konsorten der Weg ins ersehnte Ministerium geebnet worden wäre, standen wir davon ab. Jetzt sind die Regierung und Majorität wieder geleimt. Auf wie lange? Lösch, 9. Mai 1888 Der Polenklub und damit die Majorität in der Auflösung. Georg Czartoryski hielt eine gute Rede, derselbe, der dieses Jahr im Landtag zu Lemberg sagte, er stehe auf dem Boden der Grundsätze von 1789!1984 Louis Liechtenstein war heute zum Kaiser berufen, um ihn zu bestim- men, davon abzustehen, dass sein Schulantrag noch jetzt zur Verhandlung komme, weil die Liberalen deshalb die Budgetdebatte nicht zustande kom- men lassen und ihm dagegen für den Herbst die Einbringung einer Regie- rungsvorlage über konfessionelle Schulen zu versprechen!1985 1983 Lueger provozierte gekonnt die Liberalen: Zwischen der liberalen Presse und der offiziö- sen fände er keinen Unterschied. Er sprach Belcredi zweifelsohne aus dem Herzen, wenn er über die Politik der Regierung urteilte: Die Majorität „kriegt nichts, hat nur Sorgen davon.“ Dennoch bekannte er: „Ich habe geradezu für Seine Exzellenz, den Grafen Taaffe, eine gewisse persönliche Schwäche. […] Er versteht die Opposition in der gebührenden Weise mit schlechten Witzen zu behandeln und das freut mich außerordentlich, denn sie verdient eine andere Behandlung nicht.“ Als auf sein Bekenntnis: „Ich bin ein Deutscher“, Oho-Rufe ertönten, fuhr er fort: „ein besserer Deutscher als diejenigen, die ihre Nation fortwährend an die Juden verraten.“ Der Ruf nach der konfessionellen Schule sei „nichts anderes als der Ausdruck, daß sich endlich einmal der germanische Volksgeist erheben will gegen die moderne Unterdrückung.“ StPAH, X., 7788–7791 (20.4.1888). 1984 Czartoryski sprach sich im Prinzip für „Dezentralisierung“ aus und warf den Deutschli- beralen vor, sie hätten selbst „Böhmen als ein Ganzes betrachtet“, solange sie regiert hätten; „seitdem sie aber die Majorität nicht mehr haben, gravitieren sie anderswohin“; StPAH, X., 8429–8433 (9.5.1888). 1985 Vgl. dazu Jenks, Iron Ring, 232f. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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