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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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INGROWITZ, 15. AUGUST 1892 1001 mit 2-mal täglicher Ausgabe anzustreben usw.2342 Nie das Bestehende ver- bessern, sondern gleich etwas „Neues“! Niemals Reform, gleich Revolution. Ingrowitz, 15. August 1892 Gestern schrieb Redakteur Koller über die unwürdigen Angriffe aufs Va- terland2343 in der Presssektion des Linzer Katholikentages und sandte eine N[umme]r des Deutschen Volksblatts mit einem infamen Aufsatz.2344 2342 Der dritte Katholikentag. Sectionsberathungen, in: Das Vaterland, 11.8.1892, 2. Es han- delte sich um die Gründung der Reichspost unter Ambros Opitz, die ursprünglich keines- wegs als exklusiv christlichsoziales Organ konzipiert war, vgl. Friedrich funder, Vom Gestern ins Heute. Aus dem Kaiserreich in die Republik, Wien–München 3. Aufl. 1971, 44, 54; nach Funder nahm die Pressesektion des Katholikentages eine Resolution an, wonach sofort mit der „Gründung eines modernen ‚unabhängigen Tagblattes für das christliche Volk Österreichs‘ mit zweimaliger Ausgabe in Wien“ zu beginnen sei; Boyer, Political Radicalism, 339. 2343 [Karl koller,] Aus der Preßsection, in: Das Vaterland, 14.8.1892, 2f. 2344 Aus der clericalen Partei, in: Deutsches Volksblatt, 12.8.1892 M, 2. Darin wird festge- halten, „über das ‚Vaterland‘“ sei in der Pressesektion das „Volksgericht“ gehalten wor- den, indem ihm „ein schweres und langes Sündenregister“ vorgehalten worden sei; das katholische Volk sei auch nicht gesonnen, sich „blind am Gängelbande einiger Weniger führen zu lassen.“ P. Matthäus Bauchinger (1851–1934), MöAH (1907–1918), Rektor des Redemptoristenkollegiums in Eggenburg habe zwar die „großen Verdienste“ des Blattes „um die Förderung der wirthschaftlichen Interessen des christlichen Volkes“ zur Zeit Vo- gelsangs anerkannt, doch habe sich das Vaterland in „neuerer Zeit“ schwer versündigt, es habe einen „gealterten, greisenhaften Organismus, der im Hinwelken einer ausgelebten Pflanze gleiche, welche nach dem natürlichen Gange der Dinge einem unabwendbaren Tode verfallen sei.“ Es vertrete nicht die Interessen des katholischen Volkes, „sondern nur die Aufträge eines verschwindend kleinen Kreises“. Dem Kampf des christlichen Volks gegen den „absterbenden Liberalismus“ und die anwachsende „Socialdemoktratie“ könne nicht ein Blatt dienen, das den „parfümierte[n] Duft der oberen Kreise“ verströme, „das nur einem kleinen, selbstsüchtigen Kreise Rechnung trage“. Die Angriffe gegen das Vaterland hinsichtlich Unabhängigkeit gegenüber der Regierung wurden in der nächsten Sektionssitzung insofern relativiert, als – einem Antrag Schindlers folgend – alternativ zu einer Zeitungsneugründung die Ausgestaltung eines bereits bestehenden Journals nicht ausgeschlossen wurde. Vgl. Der dritte Katholikentag, in: Das Vaterland, 12.8.1892, 3; siehe auch den Eintrag vom 26.10.1892. Inthal berichtete am 14.8. auch über einen spezifischen Anlassfall: Gegen den Willen Ho- henwarts hatte Ebenhoch in einer untergeordneten Sache im Namen der Katholisch-Kon- servativen eine oppositionelle Resolution im Reichsrat eingebracht, die vom Vaterland verurteilt worden sei. Di Pauli habe deshalb in Umlauf gebracht, das Vaterland werde über Hohenwart von der Regierung subventioniert. Zum Verlauf des Katholikentags be- merkte Inthal noch: „Die Bischöfe waren über den Beifall, den das Lueger-Telegramm gefunden, und über die Rede Liechtensteins etwas konsterniert.“ Hans Ledebur hielt die „meisten seiner Andeutungen [für] allzu scharf“. Mit den Vertretern der Alpenländer lasse sich reden, nur „Opitz und Gessmann werden sich niemals unserer Führung un-
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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