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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Seite - 1062 -
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ANHANG1060 Finsternis“ versinken würde – entzieht sich jeder menschlichen Voraussicht und Berechnung. Genug, dass die Pflicht der Selbsterhaltung die Restauration auf ge- schichtlicher Grundlage gebietet und diese eine Gliederung nach Ständen erheischt. Einer dieser „Stände“ ist der Adel, [dazu] berufen, die höchsten und allge- meinsten sozialen Interessen selbsttätig und opferwillig zu vertreten. Zu diesen sozialen Funktionen befähigt ihn materiell ein entsprechen- der fester Besitz und moralisch die von Geschlecht zu Geschlecht sich ver- erbende Tradition und die daraus erwachsene unabhängige adelige Gesin- nung. Das soziale Gewicht des Standes muss notwendig seinen politischen Aus- druck und jene Stellung im Staat nach sich ziehen, welche ihn auch auf die- sem Gebiet befähigt, seinem Beruf gerecht zu werden. Das ist der Schirmer, Beschützer und Vertreter der andern Stände, der Führer seines Volkes zu sein. Es ist also nicht nur ein berechtigtes Streben, sondern geradezu eine Pflicht des Adels, für das Gemeinwohl nach jener Macht zu streben, welche es ihm ermöglicht, seinen Beruf in Gesellschaft und Staat zu erfüllen. Welches sind die Mittel und Wege, an dieses Ziel zu gelangen? III. Wenn auch die Zerbröckelung des Adels nach dem Gesetz des „Falls“ vor unsern Augen mit zunehmender Geschwindigkeit sich vollzieht, sein Besitz immer rascher in andere Hände übergeht und fremde Elemente in densel- ben eintreten, so ist doch noch ein gesunder Kern im Stande vorhanden, der auf altererbtem Grundbesitz „steht“. Diesen Kern zusammenzufassen, demselben durch eine Organisation die Möglichkeit der Selbsterhaltung, den Schutz gegen zerstörende Einflüsse, ein erhöhtes Selbst- und Standesbe- wusstsein und die Attraktionskraft zu geben, Gleichartiges anzuziehn und aus sich heraus zu wachsen – das ist das Mittel zur Erhaltung des Adels und der Weg, auf welchem seine Reform anzustreben, und will‘s Gott, durchzu- führen ist. IV. Niemals hat die Revolution entschiedener den Funktionen eines Standes Einhalt getan, den Lauf geschichtlicher Entwicklung zum Stillstand ge- bracht, ja sogar ins entschiedene Gegenteil verkehrt, als dies, beginnend mit dem Jahre 1848, bezüglich des öster[reichischen] Adels der Fall gewesen ist. Und was anderwärts in Strömen von Blut und Tränen in heißen langwie- rigen Kämpfen unterging, vollzog sich hier still und lautlos, sozusagen durch einen Federstrich. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Titel
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Autoren
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Herausgeber
Jiří Malíř
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
1144
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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