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66)* diverse Kupferstiche, ua die "sechs bekannten Hagen-Stiche" :
*Lucas van Valckenborch, Ansicht von Linz und Umfeld; (um/vor 1593), *Georg Hufnagl
(1594), *Wolfgang Kilian (1626); *Wenzel Hollar (1636) und *Matthäus Merian (1649), auf
deren Stichen Hagen mit einem Kapellenturm aufscheint; *Georg Mathias Vischer
(1668/1674), u.a.; aber auch *Hand-Zeichnungen, * Skizzen, * Entwürfe, usw.236
Im Archivkasten befanden sich laut Burgstaller ferner zahlreiche weitere Kupferstiche mit
Landschafts-, Schlachten-, Volks-, Tier- und Botanik-Motiven, er erinnere sich nicht mehr
an Details. Er erfuhr seinerzeit sehr beeindruckt, dass Valckenborch, als er Linz "aufnahm",
im Hagen logierte. Dieser Stich wurde Jahrhunderte-lang als Vorbild für Linz-Stiche gewählt.
Valckenborch lässt in „Schönfärbung“ den Meierhof samt den Wirtschaftsgebäuden weg,
welche aus dieser Perspektive vor dem Prunkgebäude stünden. Burgstaller memorierte auch
Stiche und Berichte bzgl der Bauernkriege 1626, ua Wolfgang Kilian, von dem er selbst eine
Kopie besitze.237
Himmelbauer wusste ua von der Hausmeisterin Rosa Schröckenfuchs von
Pferdedarstellungen/ Hand-Zeichnungen angeblich aus dem 16. Jh (ua Aussage Falks),
welche vormals im Archiv des Schlosses vorhanden gewesen seien. Von wessen Hand sie
stammten ist unbekannt, denkbar wäre ua, dass es sich um Entwürfe für das Deckenfresko
im Freskensaal handelte. Laut Wacha befanden sich dort Turnierszenen mit Pferden. 238
Auch Vorderegger berichtete von Pferde-Zeichnungen in diversen Positionen.239
66a)* Lukas van Valckenborch Kupferstich von „Lucas a Valckenburch" (um/vor1592) und
"Georg Houfnagl“ (1594)
Lucas van Valckenborch [1535>gest. 1597], Hofmaler des Erzherzog Matthias, war ein
flämischer Maler. Vm in Mechelen ausgebildet, verließ er 1565 als Protestant gemeinsam mit
seinem Bruder Marten ua aus Glaubensgründen seine Heimat, ging zunächst nach Aachen,
dann nach Lüttich. In Antwerpen knüpfte er Kontakte zu EH Matthias, dem damaligen
Statthalter der Spanischen Niederlande. 1579 trat er in dessen Dienste und folgte ihm, als er
1581 als Statthalter zurücktrat, 1582 als Kammermaler nach Linz. 1592/93 zog er nach
Frankfurt am Main, wo sein Bruder seit 1586 lebte und er hierauf 1594 das Bürgerrecht
erhielt. Er verstarb dort im Jahre 1597.
Die Darstellung des viertürmigen Schlosses Hagen von Lucas van Valckenborch/
Valckenburch, jedenfalls vor dem Jahre 1592, zeigt Renaissanceformen. Valckenborch
schuf zunächst ein kleines Ölbild vom Standpunkt Windflach/ Rainhügel/ Hagen aus,
oberhalb des Schlosses gelegen und zu diesem gehörig. Das damalige „Landgut“ war dem
Baustil, der Größe und Beschaffenheit nach bereits ein Schloss, von Christoph Häckhl
vLustenfelden zw 1571>1574 anschließend an das bestehende Gutshofgebäude errichtet, im
August 1574 mit einem großen Fest "eingeweiht" (s.u.).240 Aber erst die Schloss-Besitzerin
Barbara Bischoff, Tochter des ehem. Linzer Bürgermeisters Niclas Khueperger, erreichte
1609 die Erhebung zum Edelsitz. Valckenborch logierte laut Vermerk der HagenChronik
während seiner künstlerischen "Aufnahme-Tätigkeit" im Hacken (nach 1582, entweder unter
236 Burgstaller, ua PI 16. März, 2. November 1998.
237 Burgstaller, ua PI 16. März, 2. November 1998.
238 Himmelbauer, PI 3. Juli 2015, 10. Februar 2016. Wacha, PI 5. November 2001, 21. Dezember 2004, 16.
September 2009.
239 Vorderegger, PI 27. Mai 2010.
240 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 14, "Schuell-Zedtl-buechl" (in den Unterlagen des Friedrich Tscherne
erwähnt).
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313