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146)* Zufolge der Inventar-Liste 1767 befanden sich damals ferner folgende Gegenstände
in der Sakristei: 1 Messglöckl, 1 hölzerne Oblath Pichsen, 1 Messbuch, 2 Alma, 3
Humeralien, 4 Purificatori Tüchel, 6 Lavabo-Tüchel, 4 Corporalien, 2 Handtücher, 2 altar
Tücher, 2 kleine Überlegtüchel.412
147)* Hirschfeld berichtete von weiteren vergoldeten Kelchen, ziseliert, diverse Modelle.413
148)* kleines kunstvolles altes Messing-Mess- Geläute.414
149)* Renaissance-Lavabo (Schenkung Weingärtners)
150)* Monstranz vergoldet (Schenkung Weingärtners)
151)* Goldene Patene (Hostienteller; Schenkung Weingärtners)
Laut J. Steinbüchler wurden ua die drei letztgenannten Objekte [Information/
Wissensweitergabe ihres Gatten] als Geschenke an die Weingärtnerische Verwandtschaft
im Bergschlössl gegeben - wo sie jedoch unbekannt sind.415
Als Geschenke ins Petrinum416/ Linz gelangten: (von Familie Bretterbauer):
„Die Erben Falk – Weingärtner (Schloß Hagen) stifteten uns zwei schöne Messkleider
und andere Paramente“, unter Spiritual Prof. Karl Böcklinger.417
Stefanie Hirschfeld, deren besondere Vorliebe Sakral- und Handarbeits-Objekten galt,
welche sie offenbar mit entsprechend aufmerksamem Interesse betrachtet hatte, konnte
etliche der Hagen-Schätze und Paramente detailliert beschreiben und die ihres Wissens
nach ins Petrinum gegebenen Stücke identifizieren, ua Brokat-Messgewänder [laut Aussage
des vormaligen Bischofsdieners Anton Bretterbauer aus dem 17./18. Jh - der Ära Salburg-
Clam - bzw 19. Jh - Ära Starhemberg - stammend].418
152)* Eines der beiden ihr bekannten Glocken-Zugbänder im Hagen soll laut Hirschfeld alt
gewesen sein (vm 18. Jh, hing neben der Sakristeitür, jetzt uPB), das zweite gelangte über
Schenkung Bretterbauers 1954 ins Petrinum/Linz, war von Frau Bretterbauer selbst bestickt
worden. Dass Wilma Bretterbauer ua Messgewänder und ein ca 10 cm breites gesticktes
Glocken-Zugband aus der Schlosskapelle ans Petrinum schenkte, wurde auch im Schul-
Bericht über das Schuljahr 1954/1955 vermerkt und von Rainer Warnecke bestätigt.
Bretterbauer war bekannt mit Prof. Karl Böcklinger und dessen Mutter. Böcklinger wirkte
damals als Spiritual im Petrinum, gehörte später dem Linzer Domkapitel an.
* Ein "4- glockiges Altar- Geläute" in einer ringförmigen Halterung mit gemeinsamem
Handgriff gelangte ua laut Stefanie Hirschfelds Vermutung ebenfalls ins Petrinum. 419
412 OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Fam.-Archiv, Sch. 132.
413 Hirschfeld, PI 14. Jänner 2000; Erläuterung Prof. Böcklinger, vm Schau-Stücke.
414 Reder, PI 8. April 1997: 3-teilige Gruppierung von Altarschellen unterschiedlicher Größe.
415 Steinbüchler, PI 1. September 2007. Lang Lydia, PI ua 14. März 2009; Lang Jörg, PI September 2015.
416 Bischof Franz Maria Doppelbauer [1889>1908] ließ zw 1895>1897 das Kollegium Petrinum in Residenz-
Bauweise, mit Turm (später in ein Observatorium umgestaltet), auf den Gründen Leisenhof und Ambergergut in
Urfahr/Linz als Knabenseminar errichten. 1914 war in dem Gebäude ein Militär-Lazarett untergebracht
(>nahebei Soldatenfriedhof). 1920 diente es wieder als Schule und Konvikt, wurde 1938 als solche aufgehoben,
enteignet, darin Wehrmacht- und NS - Dienststellen untergebracht. Hitlers Plan sah die Unterbringung einer
Technischen Hochschule vor. 1945 diente es abermals als Lazarett, wurde aber bereits 1946 von der
russischen Besatzungsmacht zurückgegeben, diente es wiederum als Schulgebäude. 1998 folgte die
Auflassung des der Priesterausbildung dienenden Internats und die Weiterführung der Schule als elitäres
"Bischöfliches Gymnasium" für Burschen und Mädchen. Schultes, Linz, 341f.
417 Petrinum, Jahresbericht für das Schuljahr 1954/1955. Petrinum, PI 2006, 2007, Mag. Voglhuber Eva.
Schäffer, Johannes-Kapelle, 63. Vgl Böhm, Glasfenster, 49.
418 Hirschfeld, PI ua 4. Juni 1999, 2006. Vgl OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Familienarchiv, Sch. 132 (1767).
419 Hirschfeld, PI 4. Juni 1999; Warnecke, PI 8. April 2010; 17. Dezember 2013. Reder, PI 8. April 1997:
Altarschellen. AZ Reder, Hirschfeld; Queteschiner, alle PI 1998.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313