Page - 135 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
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Verlegung und anschließend weiterführend ebenso exakte Stein-Mauerung auf. Bei der
(Wieder-) Entdeckung betrug die (althergebrachte) Breite ca 60 cm, die Höhe trotz der
Ablagerungen von Jahrhunderten (Sand- und Erd-Material entlang der Wurzeln der darüber
befindlichen hohen Parkbäume einrieselnd) noch immer ca 1,80m. Nach einem etwa 10m
geradeaus verlaufenden Streckenabschnitt wandte sich der Stollen mit einem historisch
bedingten Sicht- oder "Flucht-Knick"478 Richtung Burgerhof. Josef Weingärtner hatte ihn
noch im Juni 1892 durchschritten, erst 1898 wurde er durch die Trassenführung der
Pöstlingbergbahn unterbrochen. 479
Von einem der Eingänge des Urfahrer Bunkers aus soll ursprünglich ein Gang bis zum
Schloss Hagen geführt haben. Auch laut Wissen und Detailberichten der "gebürtigen
Urfahrwändler" Rudolf Mitter und Dr. Gottfried Mraz basierte der Urfahrer oder Rudolf-
Stollen unter dem Spazenberg (3600 Personen Fassungsraum480) auf einem alten Gang,
welcher vom Schloss herunter verlief, um 1940 erweitert und bis zur ehemaligen Poschacher
Bierhalle bzw deren Eiskeller durchgetrieben wurde. Auch Burgstaller erfuhr von
entsprechenden Forschungen eines Urfahrer Lehrers, wonach der Bunker vom Fluchtstollen-
Abgang des Schlosses Hagen aus angelegt worden sei. Juliana Heine lernte in der Schule
von drei Fluchtstollen im Hagen. Der ehem. Meierhof-Bewohner Felix Litzlbauer kannte die
drei Fluchstollen aus eigenem Erleben.481
Außer dem Haupt-Flucht-Stollen sind noch zwei weitere, kürzere Fluchtstollen bekannt:
175) *„Gutshof-" oder "Meierhofstollen“:
Unter der Wölbung im Fensterbereich des Wohnzimmers (Meierhof-Stöckl) der Familie
Himmelbauer, befand sich der Eingang zum sogenannten „Meierhofstollen“, einem
Fluchtstollen vom Meierhof zum Schloss und umgekehrt. Man sah dies an einer "Stufe"
beim/zum Fenster, welche als Sitzplatz genutzt wurde, wodurch das Fenster direkt an dieser
"unten" (nicht wie üblich höher/in ca 1m Höhe eingesetzt) anschloss.482
176)*„Eis- Keller-Stollen“:
Wie ein Forscherteam im April 1998 feststellte, gab es im Hagen "ein weitverzweigtes
Stollensystem": Man fand und untersuchte damals den "Eiskeller-Stollen" samt noch
begehbaren Abschnitten des oberen - wie der Hauptstollen aus schönem Ziegelmauerwerk
errichteten - großräumigen Eiskellers der ehemaligen Brauerei Hagen. 483
478 Der "Sicht- oder Flucht-Knick" [allgemein erläutert von Dr. Mezler-Andelberg, PI ua 1999] verwehrte dem
Verfolger den Blick auf den weiteren Verlauf des Ganges; eine Verfolgung ins Ungewisse wurde meist als zu
riskant erachtet, nicht immer war klar, ob sich der Gesuchte tatsächlich im Gang befand, auch könnte dem
Verfolger mittlerweile der Rückweg im Sinne des Wortes versperrt werden (Eisentür). Schäffer, Recherche
(Betreten und Besichtigung/Foto-Dokumentation, s.o.) mit Polier Ferdinand Mühlbacher, 28. Juli 2011; dann
Teil-Abriss- bzw -Wieder-Zuschüttung infolge der Erd- bzw fortschreitenden Bauarbeiten.
479 Reder, PI 19. März 2001: Die Wände des Stollens waren blitzsauber, ohne Schmutzspuren, beste Belüftung
durch etliche Luftschächte in der Stein- und dann Ziegeldecke. Der Stollen war damals noch ca 50m intakt,
nach dem [2.] Sichtknick war Ende. Er könnte 1571 anlässlich des Schlossbaus angelegt worden sein.
480 Kastner, Stollensystem, 17.
481 Burgstaller, PI 2. November 1998. Mitter, PI 19. Februar 2007. Mraz, PI 18. November 2007. Heine, PI 25.
Februar 2007. Felix Litzlbauer, PI März 2005, am Schlosserhandwerk interessiert, hatte den Hagener Schmied
Peter Güntner anlässlich der Wartung des Schlosses/der "eisernen Stollentüre" begleitet, erfuhr von der
Enderweiterung zum Schutzstollen. Auch Mayr Gottfried wusste dies, diverse PI. Schäffer, Johannes-Kapelle,
53. Schäffer, Khueperger, 38f.
482 Himmelbauer Robert, PI ua Juni 2012 (Wohnung von Tante und Onkel); 21. Jänner 2015, 2016. Kaar, PI ua
10. Sept. 2012.
483 OÖN, Nr. 82, 8. April 1998, "Unterirdisches Stollensystem erforscht"; PA Kaar. Forscher-Team:
Naturkundler Erich Pröll und sechs Feuerwehrmänner. Noch ca 200m2 begeh- bzw betretbar;
Entlüftungsschacht; alte Ziegel. Der "untere" Eis- und Lagerkeller wurden Anfang der 1870-er Jahre vom
Schloss- und Brauereibesitzer Vinzenz Schweeger errichtet. Lackner/Stadler, Fabriken, 269.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313