Page - 156 - in Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Image of the Page - 156 -
Text of the Page - 156 -
156
206)* Erwähnte Wirtschaftsfahrzeuge und Geräte:
*Ziegelwaagen: Erstmals 1582 erwähnt, als er überladen am Fassner-Eck/heute Haus
Hagenstraße 47, zusammenbrach und der Meier von Götzling Hilfestellung bot.565
*Ochsenkarren: 1626 wurden die verfolgten, im Hagen versteckten "lutherischen" Bauern,
in Ochsenkarren unter Hopfen verborgen nach Rottenegg geführt. Hagen und Rottenegg
befanden sich seit Ende 1617 im Besitz der Schmidtauer vOberwallsee. 566
*Bierwagen: Ua erwähnt ** 1699 unter dem Edlen "Ferdinand Carl vCronpichl Herr zu
Haggen" [1673>1701]: in seinem Anschlag führt Cronpichl den "Pierwagen" per 45 fl an; 567
** um 1720, im Zusammenhang mit den Anfängen der Pöstlingbergwallfahrt, als der Meier
vom Hagen "den Herrn Grafen [Gundemar Joseph vStarhemberg] auff den pirwagn flach"
legte und für seine Genesung eine Bittfahrt auf den Pöstling-Berg unternommen wurde. 568
*Leiter-/Heu-Wagen: Erwähnt bereits 1850: Der vormals vom Süden/Urfahr
heraufkommende Weg zum Schloss Hagen hatte direkt beim ehemals untertänigen
Moserhäusel vorbeigeführt und der Herrschaft selbstverständlich zur Verfügung gestanden.
Dies änderte sich nach den poltischen Umwälzungen von 1848. Die gräflichen Heufuhren
mussten nun dessen privaten Gartengrund und einen „Gattern“ dabei passieren. In der
Folge kam es 1850 zu einem Vertrag zwischen dem Grafen Heinrich vStarhemberg und
dem Besitzer des Moserhäusels Heinrich Ernst Dorn. Dieser Vertrag belegt somit auch
die bereits 1669 und 1673 getroffene Bezeichnung „weeglichener Moser“.569
Das Jahr 1848 hatte große Umwälzungen im Bereich der Adelsherrschaften und in
öffentlichen Belangen gebracht. Am 17. März 1848 wurde in Linz die Revolution mit einem
Fackelzug gefeiert.570 Das Untertanenverhältnis wurde abgeschafft, die Herrschaftsfunktion
mit all ihren Vor- und Nachteilen erlosch. Abgaben und Dienste, wie Zehent und Robot, die
bisher an Grund- oder Vogtherrn entrichtet werden mussten, entfielen, alle Rechte die aus
der grundherrlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit bestanden, wurden getilgt. Die
patrimonale Gerichtsbarkeit ging in die staatliche über. Was die öffentlichen Belange betraf,
waren nun Versammlungs-, Presse-, Meinungs- und Religionsfreiheit, demokratische
Staatsführung gewährleistet.571
565 OÖLMBibl, Ehe, SA Hagen, As fol. 4.
566 Heine Juliana, PI 13. Februar 2007: Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz. Hopfen gab es schon um
1298 im Hagen, zumal ein Vermerk des SA Hagen [von Burgstaller und Ströbinger gerne zitiert] besagte: "shvn
For Des dreyzent hvndert iar Seye Der de Waldse vff ayn frayn hoff genant zwe Den hakn vfgeseßn Vnnd
haben sy Allda gehopffet Vnnd gefloxt Vnnd sych Vnnderthann gemachet vff den hoffgrvnndt“. Die Wallseer
erhielten Hagen 1298, ebenso wie Sunelburg-Sumerau/NÖ (errichteten dort auf und aus den Ruinen-Resten
Schloss Wallsee) und das Stadtrecht für Bad Waldsee/ Oberschwaben. Burgstaller, PI 16. März 1998.
Habsburg-Lothringen, tel. PI 4. Mai 2004. Barczyk M., diverse PI und Barczyk/Jetter/Kiemel, Bad Waldsee,
17f. Doblinger, Wallsee, 248. Rumpler, Wallseer/Schlierbach, 1.
567 OÖLA, LA, Sch. 1238, fol. 362ff; HA Weinberg, Sch. 1296, OÖ Anschläge A-H 1557-1741, fol.450-454;
ebd. Schlüsselbergerarchiv, 16/4, fol. 655, s.D.. BDA, Pöstlingberg/ Schloß Hagen, Mappe I, Ia/6ff, und Akt III
a/7, 8. AStL, LR B II D 2, Urbare, Anschläge, 101ff. Hoheneck, I, fol. 56, fol. 58. Schäffer, GHft Hagen, II,
Cronpichl x (Ms). Lackner/Stadler, Fabriken, 268.
568 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12.
569 OÖLA, GB Urfahr, Hft Haagen, Satzbuch 1795 – 1856, Hs 118, fol. 364, dat. 6. Juny 1850. Vgl auch
Fotopostkarte PA Kaar. Der Kaufmann Dorn könnte mit der Familie Dorn, die von 1819-1843 das Linzer Haus
Obere Donaulände 9/Hofberg 1, Konskr. Nr. 114 besaß, verwandt gewesen sein. Das Haus wurde 1939
abgetragen. Kreczi, Linzer Häuserchronik, 78-79/103. OÖLA, A Stbg, Best. Riedegg, Sch.145, Hagen I (u. II), 4
Blatt, fol. 8b, 8c , undatiert; laut Schlossarchiv Hagen 1669 resp. 1673.
570 Lehr, LandesChronik OÖ, 228.
571 NA Diöz. Linz, 15. Jg., 1/17, Zinnhobler, Bistum. Ebner/Würthinger, Dokumente, 17.
back to the
book Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz"
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313