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Die Abbildung auf der Sonnenuhr an der Pöstlingbergkirche zeigt in der linken unteren Ecke die in gelb gekleidete Gräfin
Maria Anna, Gemahlin Heinrich Maximilians, neben ihr vm Gräfinwitwe Maria Franziska vStarhemberg. 758
* In der HagenChronik findet sich eine besonders berührende Version der Wallfahrt:759
"Die Wundterthätig Godsmueter vom Pestingperch": "Nachdeme Si der meirin vom
Hagn, die gar uebele fuesse hatt, vnd nur mitt zwaien steckhn gehn khunnt, so
verholffen, dass selbig meirweib ganntz on steckh sein arweith verichtn kunnth, vndt
das aluebral berichtet, legt sich Herr Herr Gundemarr Josefus auffs lagr vndt wardt nit
mer instanndt auffzestehn. Also lisse Er di mairin khomen vndt befraget si vber Ir
wundter. Si gab di hülff an vndt erbot sich, fir In auff den Perch Zue gehn vndt mit Ir di
guete bethweiber so In Hagn seyn. Der Meir leget darauf den Herrn Grafen auff den
pirwagn flach vndt furen alsamt mitt gebeth vnd himlisch gesang gen Marien vom
Perch. Der Grafe, der kein beweglich glid an sein leib hatt war khein hofnung innig.
Alls der zueg beym Schobloder ankhame, fanget Auch Er zue singenn an vndt fielth
ein leichterunng. Wi nunn der Zueg vor das büldtniß trite, vndt das bethen lauth warde,
kahme ein weter den Perch herab vndt bey der zwait grach sp[r]anget der Herr
Gundemarrl auff vndt war beweglüch, vndt di pain warde wegkh. Da gelobeth Er der
mueter vom perch, si brauchet hinkhunfftig nit mer im wetr stehn, Er wirdt Ire ain dach
erpauen, wo al die guete leith Auch in dein khunten, weliche Ime Zue hülff than.“
758 Constantini, Pöstlingberg, 47: Constantini glaubt in der dunkel-gekleideten Gestalt den Starhembergischen
Gutsverwalter Josef Anton Schwarzeigl zu erkennen, was aber äußerst unwahrscheinlich erscheint, da zudem
der Bauherr Graf Heinrich Maximilian persönlich anwesend war [Schwarzäugl ist um 1770 als Oberpfleger in
Hagen nachweisbar].
759 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 12, Aus der HagenChronik: „Die Wundterthätig Godsmueter vom
Pestingperch“; Gründer: Gf Gundemar Joseph vStarhemberg, Vollender: Sein Sohn Heinrich Maximilian: Ab 1.
Mai 1748 (Erwerb der Herrschaft Hagen durch die Starhemberg) Besitzer Hagens. Auch Heine Juliana, Mitter
Rudolf, Reder Erna und Walter kannten aus der Schulzeit die im Schlossarchiv Hagen überlieferte Version der
Starhembergischen Heilung und Kirchen-Gründung (diverse PI). Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz,
1. Aufl., 53.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313