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285)* „Gedanken und Erinnerungen an die Urfahrwänd“: Gedicht von Hans Bär 778
Ebenso wie Schloss Hagen (1963) fiel auch das Dorf Urfahrwänd gewissen wirtschaftlich-
bzw in diesem Fall verkehrs- bedingten Interessen zum Opfer (1973) und so wurde zehn
Jahre nach dem Abriss des Schlosses ein weiterer Teil der ehemaligen Herrschaft
ausgelöscht.
Die meisten Urfahrwänd-Bewohner konnten den Verlust ihrer Heimat, "ihres kleinen
Paradieses" wie sie die Ortschaft Urfahrwänd nannten, kaum verkraften. Der ehemalige
„Urfahrwändler“ Hans Bär schrieb 1989 darüber sein Gedicht, in dem er in wehmütiger
Erinnerung die örtlichen Gegebenheiten, die Atmosphäre der Ortschaft, jedes einzelne Haus
und seine Bewohner, sowie deren dörflichen Zusammenhalt schilderte:
Was ich da berichte, ist unverfälscht und wahr,
das hat sich zugetragen vor dem Krieg, mitten in dö (19) 30-er Jahr
das Leben war hart in jedem Haus,
die Not war groß Jahrein – Jahraus.
Die Freiheit war´s, die geprägt hat unser Leben,
es hat nur Felsen, die Straße mit der Bahn und viel, viel
Wasser gegeben;
drum san dö „Wändler“ wia i´sag,
ein ganz besonderer Menschenschlag.
In dö Häuser hab´n g´lebt in derer Zeit,
an „Schübel Kinder“ und a nu viele erwachsene Leut,
die Häuser war´n net groß, war´n eher kloa,
san gstand´n in der Leidn, neben der Straßn oder oben in
dö Stoa.
Nach dem Stoabruch oben in dö Felsen
is als erstes dös Gattringer – Häusl g´wesen,
die Leut dort warn a bisserl besser dran,
der Herr des Hauses war bei der Eisenbahn.
Beim Dannereder dann auf Nummer zwoa,
habn s´Schlafgeher g´habt dös ganze Jahr,
dös Haus war net grad bei der Straß´n vorn,
die Mieter dö hab´n g´hoaßn Zorn.
Im nächsten dann im „Mitter- Schuasta“ Haus,
warn´s beim Haas, beim Müller und beim Reindl z´
der Mitter war ein fleißiger, ein großer Mann, Hans Bär, Polizist beim Hochwassereinsatz 1954
an einem Fuß hatte er eine Prothese dran. Heine Juliana geb. Bär (Schwester),
PI, PA 26. Februar 2007
Am Bergerl oben, neben der „Blaunga“,
is ma ins Seifried – Fellinger Häusl auffi - gaunga,
der Garten der war neben dem Haus, dös woaß a jeder,
g´wohnt habn´s dort beim Etzelsdorfer und beim Leibetseder.
Unter dem Bergerl, direkt bei der Straß´n herbei,
gleich daneben war die Lehner – Wäscherei;
die Arbeit, die war hart und hat sich kaum zahlt aus,
dort war´s a´nu beim Golub in dem Haus.
778 Überreicht (im Jahre 2007) den Autoren dieser Publikation von dessen Schwester Juliana Heine, geb. Bär.
Sie bezeichnen sich selbst als "Hagler" wie alle Bewohner des Areals, es gebe auch heute noch Hagler-Treffen.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Title
- Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
- Authors
- Hanna Schäffer
- Herbert Schäffer
- Publisher
- Eigenverlag Schäffer
- Location
- Linz
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 319
- Keywords
- Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
- Categories
- Geschichte Chroniken
Table of contents
- Vorbemerkungen 1
- Kurzinformation 11
- Das Schlossgebäude Hagen 18
- Objekte, Besonderheiten 18
- Eingangsbereich 18
- Vorhaus, Gänge 22
- Wohnsaal, Erker 25
- Speisezimmer ... 39
- Schlafräume 41
- Stifterzimmer 44
- Steinerner Saal 55
- Empfangszimmer 58
- Bauern-/Jagdstube 63
- Freseken-/Rittersaal 67
- Schloss-Archiv 70
- Bibliothek 89
- Raritätenkammer ... 100
- Schlosskapelle 104
- Sakristei 117
- Taufkapelle 124
- Beichtkammer 125
- Gästetrakt 126
- Küchen 127
- Dachboden 128
- Keller 131
- Besonderheiten 138
- Der alte Gutshof 142
- Stögerischer Meierhof 152
- Stock 159
- Brauerei 161
- Weitere Gebäube 172
- Teiche 174
- Bäche 178
- Gärten und Park
- Pöstlingberg 203
- Urfahrwänd 210
- Früh abgekommene Objekte 231
- Weitere Schenkungen 239
- Ungeklärter Abgang .. 241
- Im Außenbereich 249
- Festivitäten 256
- Bombardierung 271
- Miszellen 277
- Anhang I 282
- Anhang II 288
- Ausblick 305
- Schlussbetrachtung 306
- Literaturliste 308
- Abkürungsverzeichnis 312
- Blick auf die Autoren 313