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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
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298 Dies scheint ihm der höchstmögliche Standard wert gewesen zu sein, er war es seiner weltlichen und kirchlichen Doppelfunktion als Fürst und Erzbischof, und der Bedeutung seiner Person schuldig, ein außergewöhnliches, exquisites und sehr privates Domizil zu beziehen. Auch bedurfte er wegen seines mitgezogenen beachtlichen Hofstaats und der Pferde einer entsprechend geräumigen Unterkunft mit Stallungen, welche ihm wohl die Stadt Linz nicht hätte bieten können.1122 Der Fürsterzbischof hatte um diese Zeit, 1732, ein hartes Jahr hinter sich, bedingt durch die Folgen seines am 31. Oktober 1731 erlassenen 1123 und am 11. November 1731 publizierten Emigrationspatentes. Insgesamt wanderten damals zwischen 20.000 und 30.000 Salzburger Protestanten aus. 1124 EBi Firmian wird als sehr intelligent, gebildet, redegewandt, und als eher zurückhaltend beschrieben, mit Vorliebe für Astronomie. Ihm wurde ferner nachgesagt, „er liebe ein gutes Glas Wein und verstehe nicht viel von der Regierung“, die Jagd sei sein größtes Vergnügen.1125 Fürsterzbischof Leopold vFirmian; Residenzmuseum Salzburg; Foto Schäffer Von Firmian wird berichtet, dass er anlässlich dieser Linz-Reise „mit drei Wägen durch die Stadt über die Bruggen hinaus und direkt nach dem Schloß Haag, so Herrn Baron von Clemb gehörig, zugefahren und daselbst logiert hatte“. Der Erzbischof selbst war mit mehreren Kavalieren in drei Wagen bis Frankenmarkt gereist, wo man übernachtete, am 9. September Linz erreichte, während der ansehnliche bischöfliche Hofstaat bereits am 5. September per Schiff eingetroffen war. Drei große Schiffe beförderten „Kuchl, Keller, Zehrgaden, Zuckerbacherey, 6. Carabinierer mit ihren Gewehr, diese haben nichts anderes zu thun gehabt, als hinab und wieder herauf auf dem Wasser das Silber zu verwachten, massen über 6. Centen, auch schöne Spallieren und andere kostbare Einrichtungen sambt 60. Böthern mitgenommen worden. Zu Linz aber müsten die Carabinierer nur allein bey Ihro Hochfürstl. 1122Die Salzburger Erzbischöfe herrschten bis 1803 als Fürsten über ein eigenes Land, das Erzstift Salzburg, zu welchem auch Gebiete im heutigen Bayern, Tirol und Kärnten gehörten. Als kirchlicher Würdenträger war er Oberhaupt des Erzbistums Salzburg, dem lange Zeit auch die Bistümer Brixen, Freising, Regensburg, Passau, Wiener Neustadt und Wien, sowie die Eigenbistümer Seckau, Gurk und Lavant unterstellt waren. Seit dem 17. Jh trug er den Titel „Primas Germaniae“, welcher mehr symbolisch als real, die Vorrangstellung unter den deutschen Bischöfen zum Ausdruck brachte. Im Zuge der Napoleonischen Kriege verlor er die weltlichen Herrschaftsrechte. Residenz Museum Salzburg; Erläuterungstafel. 1123 Internet, Ihr Wissensarchiv –www. Wissen 48.net/Impressum; Peternell Pert (hrsg), Salzburg Chronik, Salzburg, 1984; 342. Hacker, Firmian. 1124 Hacker, Firmian, 1f. Vgl Wagner Hugo, Merkblätter über Linz. Aus: Ms 345/2. Linz, um 1900; Nr. 172. Martin, Salzburgs Fürsten, 175ff. 1125 Hacker, Audienz, 1f. Wagner, Merkblätter, Ms 345/2, Nr. 172. Martin, Salzburgs Fürsten in der Barockzeit 1587-1771. 4. Auflage, Salzburg, 1982; 175ff. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 54.
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Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Title
Blickwinkel Raritäten aus dem Hagen/Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2012
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
319
Keywords
Linz, Oberösterreich, OÖ, Schloss
Categories
Geschichte Chroniken

Table of contents

  1. Vorbemerkungen 1
  2. Kurzinformation 11
  3. Das Schlossgebäude Hagen 18
    1. Objekte, Besonderheiten 18
    2. Eingangsbereich 18
    3. Vorhaus, Gänge 22
    4. Wohnsaal, Erker 25
    5. Speisezimmer ... 39
    6. Schlafräume 41
    7. Stifterzimmer 44
    8. Steinerner Saal 55
    9. Empfangszimmer 58
    10. Bauern-/Jagdstube 63
    11. Freseken-/Rittersaal 67
    12. Schloss-Archiv 70
    13. Bibliothek 89
    14. Raritätenkammer ... 100
    15. Schlosskapelle 104
    16. Sakristei 117
    17. Taufkapelle 124
    18. Beichtkammer 125
    19. Gästetrakt 126
    20. Küchen 127
    21. Dachboden 128
    22. Keller 131
    23. Besonderheiten 138
  4. Der alte Gutshof 142
    1. Gutshof-Kapelle 149
  5. Stögerischer Meierhof 152
  6. Stock 159
  7. Brauerei 161
    1. Bierhalle 169
  8. Weitere Gebäube 172
  9. Teiche 174
  10. Bäche 178
  11. Gärten und Park
    1. Gärten und Park 180
    2. Wald 190
    3. Wein 193
    4. Schrebergärten 196
    5. Umfeld 198
  12. Pöstlingberg 203
  13. Urfahrwänd 210
  14. Früh abgekommene Objekte 231
  15. Weitere Schenkungen 239
  16. Ungeklärter Abgang .. 241
  17. Im Außenbereich 249
  18. Festivitäten 256
  19. Bombardierung 271
  20. Miszellen 277
  21. Anhang I 282
  22. Anhang II 288
  23. Ausblick 305
  24. Schlussbetrachtung 306
  25. Literaturliste 308
  26. Abkürungsverzeichnis 312
  27. Blick auf die Autoren 313
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