Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Page - 230 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 230 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Image of the Page - 230 -

Image of the Page - 230 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Text of the Page - 230 -

4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte, Vertreter 230 die ‚reiner‘ Musik eine dezidierte Bedeutung zuschreibt.1142 McClary verankere hingegen das angesetzte ‚Programm‘ in der musikalischen Strukturierung: „For McClary, most of the time, music is still music, and not literature.“1143 Zangwill stört aber nicht, dass auch ‚reine‘ Musik inhaltlich verstanden, son- dern einzig, dass „embodying meanings“ zur Kernfunktion von Musikstücken erklärt werde: „Music is reduced to literature.“1144 Zangwill legt McClarys Gender-Studien somit nicht als substantielle Beschreibung von Musik, son- dern vielmehr als kritische Diagnose des maskulinen Musikdiskurses aus, was das Argument erheblich verschiebt, da McClarys Arbeiten nun als „metapho- rical descriptions of aesthetic properties“ fungieren.1145 Da McClarys Exegese also gegen ihre originale Intention ‚nur‘ als figurative Schilderung von ‚rei- ner‘ Musik und als kritische Analyse der diskursiven Sprechweise über selbige gefasst wird, wäre sie mit Hanslicks Argument theoretisch kompatibel, wenn VMS nicht absolut gesetzt und als objektive Definition von Musik gilt, denn „what music can mean differs from what it does mean“:1146 A formalist can happily embrace the kind of descriptions that McClary gives to the music, as opposed to her literalist philosophical reconstruction of what she thinks she is doing in doing so. Gendered descriptions of music are metaphors for describing aesthetic properties of the music. Literally, there is no gender in the music, but gendered descriptions of it may be effective metaphors. Hence McClary’s insistence on the actuality and appropriateness of gender descriptions turns out to be compatible with formalism. Hanslick and McClary can sing in harmony with each other.1147 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? Aus den Erwägungen zur Verbindung von Hanslicks VMS-Traktat mit Bell, Kant, Schenker und der musikalischen Strukturanalyse ist ersichtlich gewor- den, dass Forscher eine individuelle Konstruktion ‚des‘ ästhetischen Forma- 1142 Calella, „Was übrig bleibt“ (wie Anm.  815), S.  89. 1143 Zangwill, „Re-Centering Musicology“ (wie Anm.  1141), S.  239. 1144 Ebda., S.  233. Für die analoge Reserve Kramers gegenüber Tomlinsons Arbeitsweise, die für ihn zur „musicology without music“ führt, siehe auch ihre Debatte in Current Musi- cology 53 (1993). 1145 Zangwill, „Friends Reunited“ (wie Anm.  1126), S.  66. 1146 Herzog, „Musical Meaning“ (wie Anm.  353), S.  304. 1147 Zangwill, „Friends Reunited“ (wie Anm.  1126), S.  69. Siehe dazu auch Peter Kivy, „‚Absolute Music‘ and the ‚New Musicology‘“, in ders., New Essays (wie Anm.  399), S.  155–167, der das ‚strukturelle Musikhören‘ nur als eine mögliche Rezeption von ‚reiner‘ Musik fasste, die aus differenter Perspektive inhaltlich verstanden werden könnte.
back to the  book Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen"
Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Re-Reading Hanslick's Aesheticts