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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 62 soziokulturellen Kontextualisierung von Hanslicks Hypothese illustrieren, welche damit nicht lediglich neuartig gelesen werden könnte, sondern ebenso die ideologischen Bedingungen der Hanslick-Rezeption verdeutlicht. Es ist beinahe ironisch, dass hier die ‚apolitische‘ Musiktheorie von Hanslick im Geist des habsburgischen Kronprinzenwerks für die politische Deutung seines gesamten Schaffens verwendet wurde, die ein zentrales Element der anglopho- nen Hanslick-Forschung repräsentiert (Kap.  4.2). 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption Es wurde schon in vorherigen Abschnitten ausgeführt, dass Hanslicks Argu- ment von der ‚deutschen‘ Forschung vorwiegend historisch untersucht und auf seine geistesgeschichtlichen Entstehungsbedingungen geprüft worden ist. Mehners Vorwort zu seiner Edition von VMS aus dem Jahr 1982 konkretisiert diese beschränkte Perspektive: „Wenn wir der Frage nachgehen wollen, welche Bedeutung die Hanslickschen musikästhetischen Ideen für unsere Gegenwart haben können, dann muß zuvor die ihnen zugrunde liegende historische und soziale Realität bestimmt, muß der Zusammenhang dieser Ideen mit den Tra- ditionslinien philosophischen und ästhetischen Denkens erörtert werden.“226 Landerer hat deutlich gemacht, dass man die geschichtlichen Traditionslinien nur mit Blick auf die Vorläufer Hanslicks zog und die historischen Auswirkun- gen von Hanslicks Hypothese selten Thema waren. Mit der „ausschließlichen Ausrichtung auf Fragen der Entstehungsgeschichte bzw. der Interpretation von Hanslicks Ideen“ zeige sich also eine offenkundige „Einseitigkeit der bisher be- triebenen Hanslick-Forschung“, die darin münde, dass „Fragen der Wirkungs- geschichte […] bis heute völlig vernachlässigt worden“ sind.227 Wie bereits ge- sagt, stimmt Landerers Diagnose aus dem Jahr 1993 mit dem gegenwärtigen Forschungsstand aber nicht mehr vollends überein, was vor allem dessen eige- nen Arbeiten geschuldet ist, die die Hanslick-Rezeption seit etwa zweieinhalb Jahrzehnten punktuell analysieren. In seiner ersten Arbeit aus dem Jahr 1993 ist der zweite Aufsatz dem geisti- gen ‚Nachleben‘ Hanslicks gewidmet, welches gemäß seiner Analyse von kon- textuellen Rahmenfaktoren mit der österreichischen Geistesgeschichte starten musste. Im Sinne einer ‚regionalen‘ Schulbildung werden – ohne eine ausdrück- liche Hanslick-Rezeption anzunehmen – von ihm Edmund Husserl und die philosophische Phänomenologie entsprechend untersucht, mit der Hanslicks 226 Hanslick/Mehner, Vom Musikalisch-Schönen (wie Anm.  30), S.  12. 227 Landerer, „Bolzano, Hanslick, Objektivismus II“ (wie Anm.  11), S.  20.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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