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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 136 im anglophonen Musikdiskurs charakterisiert werden könnte:569 „Hanslick’s book […], in arguing for the autonomy of musical art, holds that music should be weighed on its intrinsic merits and not merely by the mood of the listen er. Here he is fundamentally on the right track.“570 Dass dies im englischen Sprach- raum – der empirische Verfahren favorisiert571 – eine besonders intensive Wir- kung entfaltete, war der diskutierten Übersetzung in Poles Studie zumindest teilweise geschuldet, die Hanslicks VMS-Traktat als theoretische Abhand- lung präsentierte, die dem allgemeinen Musikdiskurs, nicht einer spezifischen Wagner-Debatte, zugeordnet werden konnte. Damit stand die ‚englische‘ Aufnahme von Hanslicks Argument unter völlig anderen Vorzeichen als ihr ‚deutsches‘ Gegenstück, weil eine diskursive Verlagerung hin zur eigenständi- gen Interpretation von Hanslicks VMS-Traktat erfolgte, die bei dem späteren Umgang mit der ästhetischen Abhandlung in der analytischen Kunsttheorie eine besondere Gewichtung von Hanslicks Hypothese schaffen sollte. Bei die- ser relativ abstrakten Darlegung darf aber auch keinesfalls vergessen werden, dass eine ‚englische‘ Rezeption von Hanslicks Argument nicht in einem geisti- gen Leerraum vor sich ging, sondern hierbei auch eine autochthone Musikde- batte zentral scheint, die bereits vollends etabliert war. Daher soll nun die ‚eng- lische‘ Musikästhetik des 18.  Jahrhunderts erörtert werden, die vor allem durch Beattie und Smith mehrere wichtige Gedanken von Hanslicks VMS-Traktat inhaltlich antizipiert hat, was die produktive Rezeption von Hanslicks Argu- ment im englischen Sprachraum sicherlich beförderte. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18.  Jahrhundert: Beattie und Smith Die ästhetische Theoriebildung des 18.  Jahrhunderts wird durch einen aristo- telischen Mimesis-Begriff charakterisiert,572 der für die ‚schönen Künste‘ eine imitative Funktion vorsieht, die wohl erst zum damaligen Zeitpunkt als ein- heitliche Klassifikation interpretiert wurden. Wie die ‚klassische‘ Publikation Kristellers zum „Modern System of the Arts“ zeigen wollte,573 welche aktuell 569 Rothfarb, „Musical Formalism“ (wie Anm.  58), S.  196f. 570 Epperson, Musical Symbol (wie Anm.  433), S.  6. Vgl.: Sams, „Hanslick, Eduard“ (wie Anm.  166), S.  152f.; Bujić, European Thought (wie Anm.  155), S.  9f. 571 Stolnitz, Aesthetics (wie Anm.  381), S.  20. Vgl. Kap.  5.1, wo die methodische Ausrichtung der analytischen Kunsttheorie genauer erörtert wird. 572 Zum Mimesis-Prinzip siehe vor allem: Stephen Halliwell, The Aesthetics of Mimesis: Ancient Texts and Modern Problems, Princeton/Oxford 2002. 573 Paul Oskar Kristeller, „The Modern System of the Arts: A Study in the History of Aes- thetics“, in JHI 12/4 (1951), S.  496–527 und 13/1 (1952), S.  17–46.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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