Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Page - 20 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 20 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Image of the Page - 20 -

Image of the Page - 20 - in Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen

Text of the Page - 20 -

1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 20 Forschung überzeugend darzustellen, muss folglich zunächst eine strukturelle Gesamtschau der inzwischen ‚uferlosen‘ Hanslick-Literatur komprimiert prä- sentiert werden, die mit den nächsten Kapiteln erfolgen soll. Es werden jedoch weniger punktuelle Ergebnisse der jeweiligen Forschung behandelt, als die prinzipielle methodische Ausrichtung des spezifischen Verfahrens durchleuch- tet und innerhalb derzeitiger Strömungen lokalisiert. Inhaltliche Einsichten, die für die Hanslick-Rezeption im englischen Sprachraum wichtig wurden – etwa seine vorgeblich ahistorische Musikästhetik sowie deren zweifelhafte Abhängigkeit vom Herbart’schen Formalismus – werden sodann in je eigenen Kapiteln (hier etwa Kap.  2.1) separat erörtert. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat Wer hat Hanslicks VMS-Traktat maßgeblich beeinflusst? Diese Frage nach sei- nen Quellen ist für die ‚deutsche‘ Hanslick-Forschung weiterhin essentiell und hat ungemein differente Antworten generiert. Wenngleich die Forschung, die seit über 100  Jahren versucht, eine endgültige historische Grundlage für Hans- licks Publikation vorzulegen, und obwohl bereits um das Jahr 1900 eine buch- stäbliche ‚Hanslickiade‘ ablehnend registriert wurde,14 ist nach wie vor „das völlige Fehlen eines allgemeinen Forschungskonsenses“ festzustellen.15 Das ist speziell dadurch bedingt, dass kaum verbürgte Hinweise Hanslicks vorliegen, welche dessen theoretische Basislektüre zweifelsfrei verifizieren würden, was die gewissenhafte Rekonstruktion seiner kontextuellen Hintergründe nötig macht, welche jedoch mit enormen Problemen behaftet ist. Denn die histori- sche Gegebenheit, dass Hanslicks Nachlass, den Julius Korngold geerbt haben dürfte – er ist bei Korngolds Emigration (1938) abhanden gekommen16 – größ- tenteils verschollen ist und etwa auch seine ohnehin lediglich beiläufig geführ- ten Tagebücher von ihm persönlich vernichtet wurden,17 muss eine empirisch 14 Arthur Seidl, Vom Musikalisch-Erhabenen. Ein Beitrag zur Aesthetik der Tonkunst, Leipzig ²1907, S.  10. 15 Christoph Landerer, „Eduard Hanslicks Musikästhetik und ihr österreichisches Nach- leben. Ein ‚Wiener Denkstil‘?“, in MusAu 20 (2001), S.  91–117, hier S.  91. 16 Ines Grimm, Eduard Hanslicks Prager Zeit. Frühe Wurzeln seiner Schrift ‚Vom Musikalisch- Schönen‘, Saarbrücken 2003, S.  24. Vgl.: Eduard Hanslick. Sämtliche Schriften. Historisch- kritische Ausgabe, hrsg. von Dietmar Strauß, Wien/Köln/Weimar 1993, Bd.  1, S.  7–9 und 292f.; Clemens Höslinger, „Eduard Hanslick in seinen Briefen“, in Antonicek/Gruber/ Landerer, Hanslick zum Gedenken (wie Anm.  10), S.  123–138, hier S.  126. 17 Eduard Hanslick, Aus meinem Leben, hrsg. von Peter Wapnewski, Kassel u.a. 1987, S.  284. Vgl.: Lauren Freede, „The Critic as Subject: Hanslick’s ‚Aus meinem Leben‘ as a Reflec- tion on Culture and Identity“, in Grimes/Donovan/Marx, Rethinking Hanslick (wie Anm.  4), S.  187–211, hier S.  196.
back to the  book Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen"
Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Re-Reading Hanslick's Aesheticts