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Re-Reading Hanslick's Aesheticts - Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
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1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35 der dritte Band von Vischers Konzept („Musik“) erst drei Jahre nach Hanslicks VMS-Traktat ediert wurde. Einen handfesten Quellenbeleg für die durch- aus denkbare Verbindung, die mit einigen Briefen verbürgt ist,85 hat aber erst Titus’ Arbeit geliefert,86 die den rar gesäten Schriften über Hanslicks Vorläufer angehört, die methodisch überzeugen, und die plausibel nachweist, dass Hans- licks Hypothese zur historischen Entwicklung des musikalischen ‚Material- stands‘ von Vischers Ästhetik geprägt worden ist (Kap.  2.1).87 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie Ungeachtet der Problematik der bisherigen historischen Beschäftigung mit Hanslicks VMS-Traktat sind aber viele der erreichten Ergebnisse keinesfalls fehlerhaft, sondern lediglich kontextlos, was ein enormes Segment der ‚deut- schen‘ Hanslick-Forschung überholt scheinen lässt. Ein letztendlich zutreffen- des Rechenergebnis kann auch dann erzielt werden, wenn seine Herleitung inkorrekt gewesen ist. Die von mir anempfohlene Zurückhaltung bei gedank- lichen Schnittmengen von Hanslicks Argument mit einigen anderen Auto- ren wird auch dadurch bestätigt, dass ungeachtet zahlreicher Anstrengungen, Hanslicks VMS-Traktat aus singulären Vorbildern abzuleiten, bis heute keine gänzlich schlüssige Diagnose gelungen ist. Dies kann aber zumindest teilweise dadurch erklärt werden, dass eine schlussendlich unentbehrliche Kontextua- lisierung von Hanslicks Positionen meistens versäumt und inhaltliche Paral- lelen zu diversen früheren Ästhetikern als singulärer Gradmesser für histori- sche Beziehungen angesehen wurde. Landerer bemerkte mehrfach, dass „das völlige Fehlen eines allgemeinen Forschungskonsenses“ auf die „beispiellose Einseitigkeit“ zurückgeführt werden könnte, „mit der die maßgebliche For- schung bis in die jüngste Zeit hinein betrieben wurde“: Sinn. Zur Vorgeschichte des Prager Formalismus und Strukturalismus“, in Bohemia 33/1 (1992), S.  88–100, hier S.  90; Strauß, „Geburt der Ästhetik“ (wie Anm.  20), S.  394–396. 85 Sein Vater hat ihm die zwei eben publizierten Einzelbände von Vischers Ästhetik posta- lisch zugesandt. Vgl.: Markus, Musikästhetik (wie Anm.  84), Bd.  2, S.  370; Hanslick/ Mehner, Vom Musikalisch-Schönen (wie Anm.  30), S.  11; Titus, „Quest for Form“ (wie Anm.  58), S.  75. 86 Titus, „Quest for Form“ (wie Anm.  58). Siehe dazu auch ihre weiteren Arbeiten: Hegelian Currents (wie Anm.  61), S.  89–103; „‚Die Nachwirkung vorher verklungener Töne‘. Edu- ard Hanslick und Friedrich Theodor Vischer über die Historisierung des künstlerischen Materials“, in Musik und kulturelle Identität, hrsg. von Detlef Altenburg und Rainer Bay- reuther, Kassel u.a. 2012, Bd.  3, S.  294–300. Vgl.: Landerer/Zangwill, „Deleted Ending“ (wie Anm.  67), S.  91. 87 Wilfing/Landerer, „Hegelianismus“ (wie Anm.  56), S.  327f.
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Re-Reading Hanslick's Aesheticts Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Title
Re-Reading Hanslick's Aesheticts
Subtitle
Die Rezeption Eduard Hanslicks im englischen Sprachraum und ihre diskursiven Grundlagen
Author
Alexander Wilfing
Publisher
Hollitzer Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-99012-526-7
Size
16.0 x 24.0 cm
Pages
434
Keywords
Eduard Hanslick, Formalismus, Musikästhetik, Musik und Gefühl, Emotionstheorie, analytische Philosophie, New Musicology, Immanuel Kant, Peter Kivy, Stephen Davies, Edmund Gurney, Adam Smith
Category
Biographien

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. Vorwort und Inhalte 9
  3. 1. Tendenzen und historische Entwicklung der Hanslick-Forschung 17
    1. 1.1. Die historische Forschung zu Hanslicks VMS-Traktat 20
    2. 1.2. Hanslick und die ‚idealistische‘ Philosophie 25
    3. 1.3. Hanslick und die ‚österreichische‘ Philosophie 35
    4. 1.4. Die soziokulturelle Kontextualisierung von Hanslicks VMS-Traktat 48
    5. 1.5. Die bisherige Forschung zur historischen Hanslick-Rezeption 62
    6. 1.6. Anhang – Hanslicks „tönend bewegte Form[en]“ 75
  4. 2. These und Exkurs: Hanslick Methodik – Ästhetik versus Kritik 83
    1. 2.1. Legendenbildung: die historische Wendung Hanslicks 86
    2. 2.2. Legendenbildung: die emotionale Wendung Hanslicks 98
    3. 2.3. Legendenbildung: die absolute Ästhetik Hanslicks 105
  5. 3. Die historische Entwicklung der anglophonen Hanslick-Rezeption 117
    1. 3.1. Die erste englische Übersetzung von Hanslicks VMS-Traktat 120
    2. 3.2. Erste Konsequenz aus Poles Übersetzung: Differente Hanslick- Diskurse 125
    3. 3.3. Die anglophone Musikästhetik im 18. Jahrhundert: Beattie und Smith 136
    4. 3.4. Zweite Konsequenz aus Poles Übersetzung: Gurneys Power of Sound 146
    5. 3.5. The Beautiful in Music (1891) und On the Musically Beautiful (1986) 159
    6. 3.6. Anhang – Hanslick’sche Rezensionen in Dwight’s Journal of Music 176
  6. 4. Was ist ästhetischer Formalismus? – Definition, Geschichte,Vertreter 179
    1. 4.1. Die Wiege des ästhetischen Formalismus? – Kants Kritik der Urteilskraft 183
    2. 4.2. Hanslick als Feindbild: Bell, Schenker und die ‚New Musicology‘ 205
    3. 4.3. Hanslick, der Formalist: adäquate Kategorie oder leerer Begriff? 230
  7. 5. Hanslick und die analytische Philosophie: eine produktive Rezeption 253
    1. 5.1. Was ist analytische Musikästhetik? – Bestimmung, Entwicklung, Methodik 257
    2. 5.2. Musik, Gefühl, Gedanke – das kognitivistische Emotionskonzept 272
    3. 5.3. Enhanced Formalism – Hanslick, Davies, Kivy und die Kontur- Theorie 300
  8. Literaturverzeichnis
  9. Abkürzungsverzeichnis 329
  10. Quellentexte (Deutsch) 329
  11. Quellentexte (Englisch) 332
  12. Forschungsliteratur 333
  13. Namensindex 423
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