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Kunst und Kultur
Hip Hop aus Österreich - Lokale Aspekte einer globalen Kultur
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4. GlokaleHipHop-Kultur: AnalysederösterreichischenHipHop-Szeneund ihrerMusik 161 erkennbarer Unterschiede) im deutschsprachigen Raum als Subgenre von Trap zu kategorisieren. 4.1.3.2 Trap/Cloud-Rap inÖsterreich TrapalsGenreundnichtnuralsKlangästhetikfassteinÖsterreicherstab2010mitden erstenVeröffentlichungendesdamalsnochvölligunbekanntenRappersMoneyBoyaka WhySLKnowPlugFuß.Wiebereits erwähnt erschienen jedochbereits abder zweiten Hälfteder 2000er Jahre ersteStücke inÖsterreichundDeutschland,die inBezugauf SoundundArrangementhörbarvonTrap (wieauchCrunk)beeinflusstwordensind. Die bekanntesten österreichischen Pioniere des Trap-Sounds sind das aus Linz stammende Produzentenduo Beatlefield (bestehend ausDJStickleundChakuza) sowie der damals noch in Wien ansässige Rapper und Produzent RAF Camora alias RAF 3.0. Erste Beispiele für die musikalische Beeinflussung durch den HipHop der US- SüdstaatenfindensichetwaaufdervonRAFCamoraproduzierten»SkandalEP«(2006), die er zusammenmit dem Rapper Emirez aufgenommen hat.58 Auch die folgenden Veröffentlichungen vonRAFCamora,Chakuzaund demWiener RapperNazar sind in ihrer gesamten Klangästhetik hörbar vom Sound der Trap- und auch Crunk-Musik beeinflusst.59 Zugleich waren die genannten Künstler zu dieser Zeit (und teilweise auch heute noch) fest imGenre des Gangsta-/Straßen-Rap verwurzelt bzw. wurden diesem zugeordnet. Wie bereits diskutiert, zeigen sich dadurch Unterschiede etwa in der Aufbereitung der Songthemen und des verwendeten Rap-Stils und -Flows. Noch 2014 werfen zwei der ersten deutschen Trap-Produzenten, PhreQuincyundGee Futuristic,dendeutschenRapperInnenvor,zwardieBeatsausdenSüdstaatenderUSA zu importieren,abernichtdasdazugehörige »Lebensgefühl«mitzunehmenund ihren Rap-StildieserMusikrichtunganzupassen: »IchschickemeineTrapbeatshauptsächlich indieUSAoderFrankreich,«erzähltGee Futuristic.»DeutscheRappersindhäufignichtsodrinindieserMusikundrappendem- entsprechendwieaufanderenBeats.«EinTrapbeatwird inderRegelbei 70BPMan- gesetzt,derRapperhatalsovielmehrRaum[,]mitStimmeundFlowzuspielen.Die- seFreiheitkannabervorallemdieüberfordern,die sich jahrelanganeinKorsett von schnellerenBeatsgewöhnthaben.BeiTrapgehtesumdiePerformanceundnichtum dieTechnik.»DieLeuteimportierendieBeatsunddieSongs,abernichtdasLebensge- fühl«, sagtPhreQuincy,dereineZeit langimSüdenderUSAgelebthat. (Lukic2014) Aber nicht nur KünstlerInnen, die demGangsta-/Straßen-Rap-Genre zugeteilt wer- den, übernahmen die Klangästhetik des Südstaaten-HipHop. Auch die sogenannten Slangsta-RapperInnen (aufdie ich imKapitel zuGangsta-/Straßen-Rapnochgenauer 58 Als deutlichstes Beispiele für diemusikalische Beeinflussung seien hier zwei Lieder der EP ge- nannt: »Phantom«,dasunverkennbareCrunk-Anleihen indemKlangderSynthesizer sowieden Drums – elektronische Klänge, schnelle Hi-Hats, Claps – aufweist, und »Vienna Allstars«, des- senklanglicheGestaltung–druckvolle808-Subbässe,Glockenschläge,Streicherflächen,düstere Stimmung–sehranTrapangelehnt ist. 59 EinesderwenigenStücke,aufdenenalledreiRappergemeinsamauftreten, »ÖssiÖ« (2009)von NazarsAlbum»Paradox«, istetwaeinStück,dastypischeCrunk-Merkmaleaufweist.
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Hip Hop aus Österreich Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Title
Hip Hop aus Österreich
Subtitle
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
Author
Frederik Dörfler-Trummer
Publisher
transcript Verlag
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-5556-2
Size
15.5 x 24.0 cm
Pages
341
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Danksagung 7
  2. 1. Einleitung 9
    1. 1.1 Vorhaben und Zielsetzung 9
    2. 1.2 Forschungsstand und Motivation 11
  3. 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
    1. 2.1 Anforderungen an die Analyse von HipHop-Musik 18
    2. 2.2 Begriffserläuterung: Transkulturalität und Glokalisierung 20
      1. 2.2.1 Transkulturalität und HipHop 20
      2. 2.2.2 Glokalisierung 21
      3. 2.2.3 Zusammenfassung: Transkulturalität & Glokalisierung 24
  4. 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Österreich 25
    1. 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
      1. 3.1.1 HipHop in den 1970erJahren 27
      2. 3.1.2 Old-School- und New-School-HipHop 30
      3. 3.1.3 GoldeneradesH ipHops:Conscious/Political HipHop,Gangsta-Rap, Jazz-Rap 33
      4. 3.1.4 West Coast vs.East Coast, Mainstream-Erfolge und der Siegeszug der South Coast 35
    2. 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
    3. 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
      1. 3.3.1 Falco und die ErsteAllgemeineVerunsicherung (E.A.V.) 37
      2. 3.3.2 Die ersten HipHop-Clubs und die Gruppe TheMoreaus 44
      3. 3.3.3 Tribe Vibes & Dope Beats 46
    4. 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
      1. 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
      2. 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
      3. 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
      4. 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
      5. 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
      6. 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
    5. 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
      1. 3.5.1 Die »Linzer Torte« 59
      2. 3.5.2 »On the rise«: heimischer HipHop am Ende des Millenniums 61
      3. 3.5.3 Das neue Millennium: die »boombastischen« Jahre 63
      4. 3.5.4 2002: Das Jahr des »Austro-Hop« 75
      5. 3.5.5 2003 bis 2005:Grundsteine der geographischen und stilistischen Ausdehnung 78
    6. 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
      1. 3.6.1 Mundart-Rap, Gangsta-/Straßen-Rap, geographische Ausbreitung 81
      2. 3.6.2 Instrumental HipHop 86
      3. 3.6.3 Frauen und HipHop 90
      4. 3.6.4 Kommerzielle Erfolge und aktuelleEntwicklungen 100
      5. 3.6.5 Aussichten 105
  5. 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
    1. 4.1 Analyse diverser HipHop-Stile am Beispiel heimischer VertreterInnen 108
      1. 4.1.1 HipHop-Subgenres 108
      2. 4.1.2 Boom Bap 110
      3. 4.1.3 Trap/Cloud-Rap 149
      4. 4.1.4 Gangsta-/Straßen-Rap (vs.Mundart-undSlangsta-Rap) 197
      5. 4.1.5 Fazit: HipHop-Stile 258
    2. 4.2 Das Lokale im Globalen: Glokalisierungsstrategien in der österreichischen HipHop-Musik 263
      1. 4.2.1 Musikalische Glokalisierung im österreichischenHipHop 264
      2. 4.2.2 LokaleAspekte in österreichischen Rap-Texten 273
      3. 4.2.3 Fazit: das Lokale im Globalen 284
  6. 5. Resümee 287
  7. 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
    1. 6.1 Austrorap Top 21: Die essentiellen Tracks der90erby Flip (Texta, Tonträger Records) 293
    2. 6.2 20 (+2) österreichische RapMeilensteine by The Message Magazine 294
    3. 6.3 20herausragende HipHop-Alben&-EPs ausÖsterreich (alphabetisch) byTrishes (FM4TribeVibes) 294
  8. 7. Quellenverzeichnis 297
    1. 7.1 Literatur 297
    2. 7.2 Video-und Audioverzeichnis 319
    3. 7.3 Zitierte Liedtexte 322
    4. 7.4 Interviews 326
  9. Abbildungsverzeichnis 327
  10. Index 329
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