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5. ResĂĽmee 291
heimischenHipHop-Szene(sowieallgemeinderPopularmusik-Szene) inĂ–sterreichzu
tunhaben.Andererseits gehe ich auchdavon aus, dass der größere zeitlicheAbstand
zur ersten Austropop-Generation aus den 1960er bis 1980er Jahren eine gewisse Rol-
le fĂĽrdiesenUmstandspielt. InteressanterweisedurchliefdieseersteAusformungdes
Austropop,wieEdwardLarkey(vgl.1993,S. 89-199)zeigt,eineähnlicheEntwicklungvon
KonsumtionundKopieinternationalerTrendshinzurEtablierungalseinemnationalen
Musikgenremiteigener Identität.AuchösterreichischerHipHopistmeinesErachtens
mittlerweile inder vonLarkeybeschriebenenfinalenPhaseder »re-ethnification« an-
gekommenundstelltheuteeinenwichtigenBestandteilösterreichischerPopularmusik
dar.»Thefinalphase,consistingof there-ethnificationof theforeignmusic,providesa
steptowardsthelong-termconsolidationasaposition,›space,‹oranoutpostinpopular
music traditions in thecountry.« (Ebd.,S.Â
312)
Somit liegt hier nun eine Dissertation vor, die sich erstmals ausfĂĽhrlich mit
HipHop-Musik aus Ă–sterreich, deren Geschichte, ProtagonistInnen, musikalischen
Charakteristika undglokaler Identität auseinandersetzt. Trotz aller Bemühungenum
einemöglichst umfassendeDarstellungderheimischenHipHop-Musik-Szenebin ich
mirbewusst,dassdieseDoktorarbeitmitdemvonmirgewähltenZugangundmeiner
Perspektive auf das Phänomen »HipHop-Musik aus Österreich« nicht der Weisheit
letzter Schluss ist. Vielmehr wurde hiermit ein Grundstein gelegt, auf demweitere
Arbeiten aufbauen und in einigen Bereichen noch weiter ins Detail gehen können.
Wenngleich das Ziel einer detaillierten Ăśbersicht meines Erachtens erreicht wurde,
bleibt es eben »nur« eineÜbersicht und lässt nolens volens immernoch einigeEcken
unbeleuchtet. Ich denke dabei vor allem an die Frage nach der genauen Entstehung
undEntwicklung der lokalenHipHop-Szenen auĂźerhalb der beiden bekanntesten in
LinzundWien–wenngleich es auch indiesennoch einiges zuuntersuchengäbe.So
wäre es sicherlich interessant, einen ausführlicheren Blick speziell auf die Rolle der
HipHop-Szenen in Salzburg (begrĂĽndet durch dieDNK-movement bis zumKollektiv
Hanuschplatzflow) oder in Innsbruck/Tirol (die seit jeher vonDJs–mitbekanntenVer-
treternwieD.B.H.,TestaundChrisfader–dominiertwurde) zuwerfenoder der Frage
nachzugehen,warumsich inder zweitgrößtenStadtÖsterreichs,Graz, bislangkeine
eigenständige Szene formte? Der wohl größte, durch den Fokus auf Tonträger und
dieMusikproduktion bewusst in Kauf genommene blinde Fleck dieser Arbeit ist das
fĂĽrHipHop-Musik immer noch bedeutende Liveelement samt den dafĂĽr essentiellen
DJs. Jams,KonzerteundEvents sindauchheutenochzentraleTreffpunktederSzene,
beidenenHipHop-Schaffendeund-Fansaufeinandertreffen,KontaktegeknĂĽpftsowie
IdeenfĂĽrzukĂĽnftigeProjekteoderKollaborationenentwickeltwerden.1Auchwenndie
Präsentation imInternet,2 inVideosundaufAufnahmen inden letzten Jahren immer
1 WiePaulZaskyvonDubblestandart ineinemInterviewangibt,spieltenauchdiePlattenläden(vor
allem inden 1990er Jahren) einewichtigeRolle als Szene-Treffpunkt,woDJs,Musiker undFans
zusammenkamenundsichaustauschten(InterviewZasky2020,TC31:30).
2 Inden2010er JahrenavanciertensozialeNetzwerkewieFacebook,Twitteroder Instagramsowie
PlattformenwieYoutube(dabeiwarnebenTheMessageMagazinevorallemderKanalDivinitusTV
vonBedeutungfĂĽrdieheimischeSzene),BandcampoderSpotifyzudenwichtigstenPublikations-
formenimInternet. IndennullerJahrenwarenesabervorallemForen(z.B.aufhiphop.atoderbei
dnk-movement.com)undMyspace.SoerzähltetwaderProduzentFreshmaker,dasserüberdiese
Hip Hop aus Ă–sterreich
Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Title
- Hip Hop aus Ă–sterreich
- Subtitle
- Lokale Aspekte einer globalen Kultur
- Author
- Frederik Dörfler-Trummer
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5556-2
- Size
- 15.5 x 24.0 cm
- Pages
- 341
- Category
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Danksagung 7
- 1. Einleitung 9
- 2. Theoretische und methodische Ansätze 17
- 3. Geschichte der HipHop-Musik aus Ă–sterreich 25
- 3.1 Entstehung und Entwicklung der HipHop-Musik in den USA 26
- 3.2 Die vierphasige Einteilung der österreichischenHipHop-Geschichte 36
- 3.3 Ursprünge der österreichischen HipHop-Musik –Phase 1 (1981-1993) 37
- 3.4 Eine österreichische HipHop-Szeneentsteht –Phase2 (1992-1998) 49
- 3.4.1 Ghetto HipHop SoundSystem und Gainful Gallivants 51
- 3.4.2 Schönheitsfehler und die»Duck-Squad-Ära« 52
- 3.4.3 »DieKlass evon ’95«–Total Chaos, Texta und DasDampfendeEi 53
- 3.4.4 DasVermächtnis und Ende von DuckSquadPlatten 55
- 3.4.5 Aufkommen neuer (alter) HipHop-Labels und-Gruppen 56
- 3.4.6 Die aufkeimende HipHop-Szene in Linz 57
- 3.5 Zeit des Aufbruchs und Umbruchs–Phase3 (1998-2004) 58
- 3.6 Wachstum, Professionalisierung, Diversifikation–Phase4 (2005 bis heute) 80
- 4. Glokale HipHop-Kultur: Analyse der österreichischen HipHop-Szene und ihrer Musik 107
- 5. ResĂĽmee 287
- 6. Best of Listen österreichischer HipHop-Musik 293
- 7. Quellenverzeichnis 297
- Abbildungsverzeichnis 327
- Index 329