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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Kommunen im Klimawandel | 31 und Strategien zu verstehen sind. Auf diese Weise wird der Fokus auf den gesell- schaftlichen Konstruktionsprozess von Problemen gelegt, der so hinterfragbar wird und in den als Konsequenz auch interveniert werden kann (Klöppel 2010). Eine sol- che Herangehensweise ermöglicht es dem Forscher, sowohl aktuelle Regierungs- probleme zu verstehen als auch das Regierungshandeln kritisch zu hinterfragen. In diesem Kapitel wird herausgearbeitet, wie und warum Klimawandel an einem spezifischen Zeitpunkt durch eine bestimmte institutionelle Praxis und einen be- stimmten Erkenntnisapparat problematisiert wurde (Foucault 2005a). Die Aufgabe einer kritischen Analyse ist daher, diese stabilen und als selbstverständlich betrach- teten Problemdefinitionen und Lösungsansätze des (kommunalen) Klimaschutzes zu (re-)problematisieren (Barnett 2013). Im Kontext des Städtischen beschreibt Barnett (2013) das Forschungsinteresse dementsprechend wie folgt: „First, it implies that rather than thinking of the contemporary problematization of urban pro- cesses as a response to externally generated threat (such as ‚climate change‘) or shock (the fiscal crisis of 2007 onwards), the focus should be upon the ways in which urban processes help to generate problematizations in so far as they come to disrupt, disturb or interrupt existing patterns of problem-formation and problem-solving. Second, therefore the fundamental task is to ask what domains of action are unsettled, rendered difficult, so that ‚the city‘ or ‚the urban‘ emerges as a problematic cause or potential solution to pressing contemporary issues. Another way of asking this question is to inquire not into how cities are defined or what ‚the urban‘ is, but rather to inquire into what it is that ‚cities‘ or other figures of the urban are presumed to be able to do.“ Unter der Prämisse, dass Regierungshandeln eine zielgerichtete Antwort auf soziale, wirtschaftliche, politische oder natürliche Veränderungen darstellt, die durch eine vorhergehende Problematisierung kanalisiert wird, ermöglicht die Perspektive der Problematisierung ein vertieftes Verständnis durch Beobachtung und (Re-)Konstruk- tion von Regierungsprozessen als Problematisierungen und Bearbeitungen eben die- ser Problematisierungen (Dzudzek 2016). Dabei sind Problematisierungen etwas re- lativ Seltenes. Sie haben spezifische Zeit- und Örtlichkeiten und treten nur in be- stimmten Lokalitäten, Institutionen oder Organisationen auf. Mit dem Konzept der Problematisierung als Denkschablone ist es möglich zu zei- gen, wie sich Klimawandel (1) als Schauplatz von Regierungsintervention etabliert; (2) wie er als Problem beschrieben wird, das gemanagt, geregelt und regiert werden muss und (3) wie man das gegenwärtige Regierungshandeln und die dominanten Dis- kurse kritisch beleuchten kann. Im ersten Schritt dieses Kapitels wird dieser Schab- lone folgend zunächst nachgezeichnet, zu welchem Zeitpunkt der Klimawandel zum ersten Mal als ein Problem die politische Bühne betritt und wie sich das Thema im weiteren Zeitverlauf als Problem der Regierung etabliert. Dabei gilt es aufzuzeigen, wie der Klimawandel seit dem Eintreten in die politische Arena zunehmend als ein
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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