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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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82 | Kommunen im Klimawandel Boyd 1994; Wolman und Page 2002; Vettoretto 2009; Moore 2013; Stead 2013; Webber 2015). 7. Als problematisch wird zudem erachtet, dass viele Best Practice-Beispiele aus dem „Westen“ bzw. dem Globalen Norden kommen und dem „Osten“ bzw. dem Globalen Süden zur Nachahmung empfohlen würden. Best Practices würden so die globale Hegemonie eurozentristischer Sichtweisen zementieren (Macmillen und Stead 2014; Angotti und Irazábal 2017). Eigene Position Meine eigene kritische Grundhaltung lässt sich zwischen diesen beiden „Extrempo- sitionen“ verorten. Grundsätzlich halte ich alle sieben Kritikpunkte aus der eher prag- matischen, anwendungsorientierten Perspektive für gerechtfertigt und wichtig, wenn man sich mit der Rolle und Wirkung sogenannter Best Practice-Beispiele in Regie- rungsprozessen auseinandersetzt. Gleichzeitig greift eine Kritik, die sich nur auf die praktische Anwendbarkeit und deren Limitationen beschränkt, aber zu kurz. Denn sie ignoriert, dass Best Practices keine objektiven Managementinstrumente sind, sondern im Gegenteil aktiv an der Schaffung, Veränderung und Mobilisierung von politischer Autorität, politischen Subjekten und Objekten, die sie adressieren, beteiligt sind. An- statt nun jedoch den Best Practice-Ansatz aus einer eher theoretisch-konzeptionellen Perspektive pauschal abzulehnen oder allgemein als technokratisch, undemokratisch, neokolonial oder neoliberal zu kritisieren, halte ich es für sinnvoller und fruchtbarer, die Best Practice-Methodik als ein weitverbreitetes und einflussreiches Regierungs- instrument zu akzeptieren und eine kritische Analyse der Praktiken und Prozesse hin- ter den Best Practice-Beispielen in den Vordergrund zu stellen. Eine Erforschung des Funktionierens von guten Praxisbeispielen sollte dann auch deren politische Wirk- mächtigkeiten und Effekte in den Blick nehmen und davon ausgehend eine kritische Bewertung der Regierungstechnologie „Best Practice“ ermöglichen. BEST PRACTICE-FORSCHUNG Die sogenannte Best Practice Research (BPR) entstand in den 1990er Jahren im Rah- men der postbürokratischen Reformbewegung. Als Methode der Public Manage- ment-Forschung hat BPR zum Ziel, induktiv durch die Beobachtung und Untersu- chung diverser erfolgreicher Einzelpraktiken ein verallgemeinerbares Prinzip heraus- zuarbeiten und dadurch zur Verbesserung und Effizienz von Verwaltungsprozessen beizutragen. BPR bringt daher Forscher und Praktiker zusammen und ist an hand- lungsrelevanten Erkenntnissen interessiert (Overman und Boyd 1994: 69): „[…] the
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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