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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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78 | Kommunen im Klimawandel (z.B. Energieeinsparungsmaßnahmen an Schulen mit Bewusstseinsbildung zur Ver- haltensänderung5), Öffentlichkeitsarbeit und partizipative Maßnahmen zur Aktivie- rung der Bevölkerung bis hin zu innovativen Finanzierungslösungen, rechtlichen Neuerungen oder Änderungen in der Verwaltungsstruktur (z.B. die Gründung eines neuen Fachbereichs oder einer neuen Stabsstelle „Klimaschutz“). Neben Best Practice wird häufig auch von „Good Practice“ oder „Smart Practice“ gesprochen. Good Practice greift die Kritik an Best Practice auf, nach der es unmög- lich sei, die beste Praktik zu identifizieren. Dazu müssten wirklich alle Praktiken, die eine Lösung für ein bestimmtes Problem bieten, analysiert werden. Hinzu kommt, dass Best Practice relativ zur Ausgangssituation der Kommune zu bewerten ist: Was für die eine Kommune völlig neu ist, kann in der anderen Kommune bereits überholt sein. Daher ziehen viele Akteure der Praxis und auch Wissenschaftler vor, statt von Best Practice von Good Practice zu sprechen. Ich verwende die Begriffe in dieser Arbeit synonym, da der Begriff Best Practice trotz aller Kritik stärker verbreitet und etabliert ist und ich zudem der Meinung bin, dass der Austausch des Adjektivs weder die dahinterliegende Logik verändert, noch die angebrachte Kritik gänzlich aufzulö- sen vermag. Bardach (2012) schlägt darüber hinaus vor, statt von Best oder Good besser von Smart Practice zu sprechen, da seiner Meinung nach jede Praktik, der man besondere Beachtung schenkt, interessante Ideen oder Aspekte beinhaltet, die es zu analysieren und zu übertragen lohnt. Da ein solcher Ansatz allerdings eher auf (Poli- tik-)Lernen abzielt und das Best Practice-Konzept weiter verwässert, halte ich diesen Begriff im Rahmen meines Forschungsinteresses für ungeeignet. KRITIK UND POSITIONALITÄT Als einer der weitverbreitetsten und populärsten Steuerungsmechanismen im betrieb- lichen wie verwaltungstechnischen Kontext erfuhr die Best Practice-Methodik be- reits aus unterschiedlichen Richtungen zahlreiche Kritik. Bevor ich mich mit den ver- schiedenen theoretischen Zugängen befasse, die in der Erforschung von Best Prac- tices vorherrschend sind, gebe ich im Folgenden zunächst einen schlaglichtartigen Überblick über die Hauptkritikpunkte am Best Practice-Ansatz. Dabei kann man zwi- schen einer eher pragmatischen Kritik und einer stärker konzeptionellen Kritik un- terscheiden. Erstere adressiert vornehmlich die praktische Anwendbarkeit und deren Limitationen. Letztere beleuchtet stärker die negativen Begleiterscheinungen und 5 Ein weitverbreitetes Best Practice-Beispiel ist in diesem Zusammenhang das „Fifty/Fifty“- Modell für Schulen: www.fifty-fifty.eu
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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