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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Kommunen im Klimawandel | 43 Als Eigentümer und Nutzer öffentlicher Liegenschaften, als Besteller von Waren und Dienstleistungen und mit ihren planerischen Aufgaben und ihrer Vorbildrolle für Bürger sind die rund 12.000 Kommunen in Deutschland wichtige Akteure im Klima- schutz, weil ihr Handeln auch die nationale Emissionsbilanz spürbar beeinflusst (Kind et al. 2013). Auch international erfuhr der Prozess der Reskalierung (Sassen 2009; Andonova und Mitchell 2010) besonders nach dem „Kopenhagen-Desaster“10 von 2009 eine entscheidende Dynamisierung (Blok 2014). Auch ein von mir befrag- ter Experte eines Think Tanks sieht hier einen Schlüsselmoment: „Die Kopenhagen- Sache hat das nochmal beschleunigt. Da ist das Lokale noch mehr in den Fokus ge- raten. Also, das große Scheitern und dann hieß es, wir müssen weg von den Verhand- lern hin zu den Implementierern, zu den Umsetzern. So kamen die Kommunen auf die Agenda“. (IB-3, 2015: 13) Dies führte 2010 in Cancún (COP 16) dazu, dass erstmals in der Abschlusserklä- rung festgehalten wurde, dass lokale und subnationale Regierungen als „governmen- tal stakeholders“ anzuerkennen sind – ein Meilenstein in diesem Prozess (Local Government Climate Roadmap Secretariat 2016). 2016 reagiert der IPCC auf Forde- rungen einer Gruppe von TMNs und anderen städtischen Akteuren nach einem Son- derbericht über den Einfluss des Klimawandels auf Städte und deren Herausforde- rungen und Potenziale im Bereich der THG-Minderung und Klimaanpassung. Es wurde der Entschluss gefasst, dass im kommenden 6. IPCC-Bericht (2018) die Be- wertung der Auswirkungen des Klimawandels auf Städte und deren Potenziale im Klimaschutz und in der Klimaanpassung stärker berücksichtigt werden sollen; dies soll insbesondere in Kapiteln geschehen, die sich mit regionalen Fragen und (städti- schen) Siedlungen befassen. Dafür will man vermehrt mit Experten und Praktikern aus dem städtischen Kontext zusammenarbeiten. Hier sieht man, dass sich die Bezie- hung von Urbanisierung und Klima und damit auch der kommunale Klimaschutz als aktuelles Top-Thema in der Klimaforschung und der Klimapolitik etabliert haben. Vom 5. bis 7. März 2018 findet passend dazu die erste „Cities and Climate Chan- ge Science Conference: Fostering new scientific knowledge for cities based on sci- ence, practice and policy“11 statt. Im Zyklus des 7. IPCC-Berichts (2023-2028) soll es den geforderten Sonderbericht geben, der das Potenzial von Politik- und Finanzin- strumenten zur Unterstützung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in städ- tischen Gebieten – in denen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt und 70 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs erzeugt werden – klarstellt (Intergovern- mental Panel on Climate Change (IPCC) 2016). 10 Der Klimagipfel von Kopenhagen ist als Desaster in die Geschichte eingegangen, weil sich die Vertragsstaaten nicht auf eine verbindliche Verpflichtung zur Reduktion ihrer Treib- hausgasemissionen einigen konnten, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen. 11 https://citiesipcc.org/
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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