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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Den guten Praktiken auf der Spur | 87 raises the possibility that policy-makers can draw lessons that will help them deal better with their own problems.“ Wissen und Lernen sind damit zentrale Faktoren der Politikgestaltung. Dabei geht es den Vertretern dieser Forschungsrichtung jedoch nicht um Fragen zum Verhältnis von Wissen und Macht (siehe dazu Kapitel #Gouvernementalität), sondern – weitaus pragmatischer – um die Erforschung der Rolle von Wissen in politischen Steuerungs- prozessen durch die Beantwortung von Fragen mit ähnlichem Erkenntnisinteresse wie dem der Politiktransferstudien: Wer lernt? Was wird gelernt? Welche Effekte übt das Lernen auf die resultierenden Politiken aus? Und welche Bedingungen und Um- stände begünstigen einen erfolgreichen Maßnahmentransfer? (Bennett und Howlett 1992). Bei diesen Fokussierungen werden dem sozialen und ideologischen Kontext der Regierungsprozesse, der Politik der Wissensproduktion oder den weniger offen- sichtlichen Arenen der politischen Praxis und Implementierung wenig Beachtung ge- schenkt (Peck und Theodore 2015). Durch die kritische Auseinandersetzung mit der Policy Transfer-Forschung etab- lierte sich seit etwa 2008 in der Humangeographie eine Forschungsrichtung unter dem Begriff „Mobile Policies“ (McCann 2008). Im Gegensatz zum ganzheitlichen, intakten Transfer zwischen inerten institutionellen Landschaften betonen neuere Ar- beiten der Mobile Policy-Forschung insbesondere die Transformation von Politiken, die auf ihren Reisen ständigen Veränderungen, Neuformierungen und Rekonfigura- tionen unterworfen seien (Peck 2011). Damit soll eine Reifizierung bestimmter Poli- tiken und deren spezifischer Gestaltungsmerkmale vermieden werden (Peck und Theodore 2015). Ein besonderes Interesse gilt dabei der Ausbreitung neoliberaler Ideen und ihrer Manifestation in konkreten Politikstilen und Programmen (McCann und Ward 2011). Im Zuge dessen werden auch Fragen danach gestellt, anhand wel- cher Kriterien Modelle als erfolgreich angesehen bzw. andere Ideen als nicht-über- tragenswert dargestellt werden oder wie sich bestimmte Interessen bei der Über- nahme erfolgreicher Politiken durchsetzen und damit andere Visionen für die zukünf- tige Ausrichtung von lokaler Politik verdrängt werden (Ward 2011). Hinzu kommt, dass nicht der wissend-rationale Akteur als Ausgangspunkt des Politiktransfers gesehen wird, sondern den Akteursnetzwerken zwischen lokalen Po- litikern, übergeordneten Institutionen (z.B. EU, Ministerien etc.) und Experten (meist privaten Beratern), die bestimmte Ideen vorstellen und bewerben, eine zentrale Be- deutung zugeschrieben wird. Diese Netzwerke stellten die Mobilität von Politiken durch Fixierung der Modelle und Transferierung derselben erst her (McCann 2011). Laut McCann (2008, 2011) spielt bei der Expansion bestimmter Politiken neben den lokalen politischen Akteuren besonders die „global consultocracy“ (McCann 2011: 114), die Erfolgsgeschichten an Interessierte weitertragen und damit wichtige Infor- mationen zwischen Städten verbreiten, eine zunehmende Rolle. Deren Hauptaufgabe sieht vor, Wissen über bestimmte Best Practices, erfolgreiche Städte und andere neue
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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