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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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88 | Kommunen im Klimawandel Ideen zu sammeln, aufzubereiten und vor einem bestimmten Publikum zu präsentie- ren (Cook 2008). „The increasing globalisation of communication via international organisations, transnational advocacy coalitions or global scientific discourse offers channels for the diffusion of know- ledge, best practice, perceptions of problems or the creation of common needs and beliefs.“ (Tews et al. 2003: 572) Über Akteure hinaus spielen auch, wie eingangs am Beispiel der Berliner Messe „Metropolitan Solutions“ verdeutlicht, Konferenzen, Tagungen und Messen – soge- nannte „microspaces of globalization“ (McCann 2011: 120) – eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Politikmustern, da sie eine Austauschplattform bieten. Sie sind zentral für die Wissensproduktion und den Prozess des Lernens über Politiken. Dies betont die Bedeutung von Infrastrukturen der Informationsbereitstellung, in denen Ideen und Konzepte über Politiken ausgetauscht und angeboten werden. Hierzu zäh- len neben politischen Organisationen auch Medien wie Internetplattformen, die den Zugriff auf Wissen erleichtern, wodurch erfolgreiche Politikmuster für viele Städte erst attraktiv werden. Regieren durch Best Practices Eine vom Mobile Policy-Ansatz inspirierte Arbeit würde das Reisen von Best Cli- mate Practices sowie deren Bewertung und Selektion in bestimmten Akteursnetzwer- ken ins Zentrum der Untersuchung stellen (vgl. Montero 2017). Dabei stünden Fra- gen nach der Mobilität bzw. der Immobilität von guten Praktiken sowie deren strate- gische Rolle für die produzierenden Institutionen im Zentrum des Forschungsinteres- ses (vgl. Webber 2015). Oft fokussieren sie jedoch vorrangig den direkten, bewussten Import von relativ klar umrissenen Politikmodellen; dadurch gerät aus dem Blick, „wie global zirkulierende Ideen bisweilen nur langsam und diffus […] in lokale Po- litikdiskurse aufgenommen werden, wie sie in Identitäten und lokale Praktiken über- setzt werden und welche lokalen Verschiebungen von Kräfteverhältnissen dem Transfer vorausgehen und darauf folgen“ (Künkel 2015: 13). Nur selten sind mobile Politikmodelle Pakete mit einem klar definierten Inhalt; häufiger handelt es sich um eine breite Spanne an Produkten, die den städtischen Verwaltungen angeboten wer- den. Die Vorstellung, mobile Politiken kämen einfach an bestimmten Orten „an“, ist daher irreführend: Dieses Ankommen setzt eine spezifische Rahmung in einem kon- kreten lokalen Kontext, ein Anpassen an bereits etablierte Machtverhältnisse sowie ein Einpassen in die vorhandenen Rationalitäten der kommunalen Regierung voraus (vgl. Heinelt und Lamping 2015; Mattissek und Sturm 2017). Das Forschungsinte-
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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