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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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98 | Kommunen im Klimawandel Auf diesen ersten Fall wurde ich durch meine Arbeit als Projektleiterin der Climate- KIC Doktoranden Summer School in Frankfurt aufmerksam, die 2013 und 2014 je- weils den Masterplanprozess in der Stadt Frankfurt zum Thema hatte. Dort ergaben sich wertvolle Einsichten in die Arbeit der Stadt Frankfurt und erste Kontakte zur wissenschaftlichen Begleitforschung des ecologic Institut. Durch seinen expliziten Fokus auf Erfahrungsaustausch und das Testen guter Praktiken sowie sein Ziel der interkommunalen Übertragbarkeit stellte sich das Masterplan-Programm als ideales Fallbeispiel für das Promotionsprojekt heraus. Masterplan-Kommunen (MPKs) verpflichten sich, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 zu senken und ihren Verbrauch an Endener- gie im selben Zeitraum zu halbieren. Das BMUB wünscht explizit, dass MPKs auf weitere Kommunen ausstrahlen, die von den MPKs lernen und sich an ihnen orien- tieren sollen. Es handelt sich somit um eine Exzellenzinitiative: Mit dem Förderpro- gramm „Masterplan 100% Klimaschutz“ sollen Strategien zur Verwirklichung der Emissionsfreiheit in der Praxis unterschiedlicher Kommunen getestet werden. Diese praktischen Erfahrungen der Pionierkommunen sollen anderen Städten und Gemein- den deutschlandweit helfen, zukünftig einen ähnlichen Weg zu gehen, um die deut- schen Klimaziele zu erreichen und die Energiewende zu ermöglichen (BMU 2012). Das BMUB stellt für das Programm insgesamt rund 9,5 Millionen EUR bereit. Die 19 MPKs erhalten über einen Zeitraum von vier Jahren (2012-2016) eine Zuwen- dung von 80 Prozent zur Erarbeitung einer kommunalen Strategie für die Senkung der CO2-Emissionen um 95 Prozent bis zum Jahr 2050.10 In gleichem Maße gefördert wird die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, der diesen Prozess begleitet und die Umsetzung des „Masterplans 100% Klimaschutz“ koordiniert. Ferner besteht die Möglichkeit der Realisierung einer beispielhaften investiven Klimaschutzmaßnahme mit Modellcharakter, die mit 50 Prozent durch das BMUB bezuschusst wird (max. Zuwendung: 200.000 EUR). Zusätzlich stehen für Öffentlichkeitsarbeit und den An- stoß eines zivilgesellschaftlichen Prozesses im Rahmen der Masterplanumsetzung je- weils 20.000 EUR zur Verfügung (BMU 2012). Seit dem Sommer 2016 fördert das BMUB eine zweite Runde an MPKs11 bis 2020. Jede neue MPK bildet zusammen mit einer alten MPK ein „Tandem“. Ziel ist 10 2015 wurde eine zweijährige Anschlussförderung bis 2018 bewilligt. 11 Amt Eggebeck (Flensburger Umland), Schleswig-Holstein; Stadt Kiel, Schleswig-Hol- stein; Stadt Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern; LK Hameln-Pyrmont, Niedersachsen; Gemeinde Flecken Steyerberg, Niedersachsen; Stadt Emden, Niedersachsen; LK Lüchow- Dannenberg, Niedersachsen; Zweckverband Großraum Braunschweig, Niedersachsen; Stadt Potsdam, Brandenburg; Stadt Magdeburg, Sachsen-Anhalt; Kreis Lippe, NRW; Stadt Rietberg, NRW; Stadt Beckum, NRW; Stadt Münster, NRW; LK Gießen, Hessen; Ver- bandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen, Rheinland-Pfalz; Stadt Mainz, Rheinland-Pfalz;
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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