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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Den guten Praktiken auf der Spur | 107 zugänglich werden. In Anhang D findet sich ein Überblick über die Art und Anzahl der analysierten Dokumente. Auswertungsverfahren Kodieren nach GTM Eine Besonderheit eines von GTM inspirierten methodischen Vorgehens ist, dass Er- hebung und Auswertung der Daten gleichzeitig erfolgen. Die Zwischenergebnisse, die man als beschreibende und/oder erklärende Codes aus der Auswertung der ersten Interviews, Feldnotizen oder Dokumente erarbeitet, können im nächsten Interview oder Beobachtungssetting als Orientierung dienen, sodass man sich gezielt diesen als relevant erachteten Kategorien zuwenden kann. Dieser Vorgang wird in der GTM als Kodieren bezeichnet und stellt das zentrale Auswertungsverfahren dar. Strauss und Corbin (1996: 39) beschreiben das Kodieren als eine Vorgehensweise, „[…] durch die die Daten aufgebrochen, konzeptualisiert und auf neue Art zusammengesetzt wer- den. Es ist der zentrale Prozeß [sic!], durch den aus den Daten Theorien entwickelt werden.“ Ziel ist es, aus dem erhobenen Datenmaterial und vor dem Hintergrund der theoretischen Sensibilität des Forschers anhand der Charakterisierung einer Text- stelle bestimmte Codes zu (er-)finden und auszuarbeiten, um diese anschließend in einem theoretisch unterfütterten Erklärungsmodell wieder zusammenzufügen (Breuer 2010: 70). Kodieren ist also theoretisch; es dient nicht bloß der Klassifikation oder Beschreibung der Phänomene, sondern es werden Muster und Konzepte gebil- det, die einen Erklärungswert für die untersuchten Phänomene besitzen. Auf Grund- lage des empirischen Materials sollen so „einzelfallübergreifende, verallgemei- nernde, typisierende Konzepte destilliert und benannt werden“ (Breuer 2010: 71), die im weiteren Forschungsverlauf aussichtsreiche Kandidaten für die Bildung von Er- klärungsmustern darstellen. In der GTM werden drei wesentliche Arten des Kodierens unterschieden: (1) das offene Kodieren, eine assoziative Entwicklung neuer Codes aus den Daten, ähnlich eines Brainstormings; (2) selektives Kodieren, die Zusammenführung bereits existie- render Codes, dadurch Entwicklung eines roten Fadens und Strukturierung des Ma- terials und (3) das axiale Kodieren, welches zum Ziel hat, die vorhandenen Codes zu einem Modell zu ordnen (Entdeckung des „latenten Musters“) (Mey und Mruck 2011: 39). Kernprozedur dieses Kodierprozesses sind stetige Vergleiche von Ge- meinsamkeiten und Unterschieden zwischen den empirischen Daten, zwischen Daten und Codes sowie zwischen den Codes selbst. Vergleiche finden während des gesam- ten Forschungsprozesses und auf allen Ebenen der Analyse statt. Zentral für einen an der GTM orientierten Forschungsstil ist außerdem, das Kodieren regelmäßig zu un- terbrechen und die Auswertungsschritte in sogenannten Memos festzuhalten. Sowohl Glaser als auch Strauss weisen Memos, die den Forschungsstand dokumentieren und
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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