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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Die Kunst, den Klimawandel zu regieren | 127 die Analyse von Mensch-Umwelt-Beziehungen zu übertragen. Unter den Labeln „Environmentality“ bzw. „Ecogovernmentality“ entstanden so eine Reihe an Studien, die sich damit befassen, wie unterschiedliche Regierungsstellen (Behörden, UN-In- stitutionen, NGOs usw.) in Kombination mit Produzenten von Expertenwissen (For- schungsinstitute, politwissenschaftliche Einrichtungen wie bspw. IPCC oder der „In- tergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“) „die Umwelt“ als Interventionsfeld konstruieren (Luke 1995; Agrawal 2005; Lock- wood und Davidson 2010; Turnhout et al. 2014). Ab Mitte der 2000er lässt sich eine Begriffsverschiebung von Öko-Gouverne- mentalität hin zur „Grünen Gouvernementalität“ beobachten. Dies lässt sich mit der steigenden Bedeutung von Konzepten wie der „Grünen Ökonomie“, „Grünem Wachstum“ oder auch der „Grünen Stadt“ erklären. Der Diskurs im Umweltbereich verlagerte sich in dieser Zeit von Nachhaltigkeit und Naturschutz hin zu Synergien von Umwelt und Wirtschaft (vgl. auch Kapitel #Klimawandel als ökonomisches Problem und Nagorny 2014). Arbeiten wie die von Bäckstrand und Lövbrand (2006), Brand (2007) und Kusno (2011) setzen sich daher verstärkt kritisch mit Tendenzen der Neoliberalisierung umweltpolitischer Steuerung auseinander (vgl. dazu Abschnitt #Gouvernementalität). Etwa zeitgleich gewann der Gouvernementalitätsansatz auch in der sozialwissen- schaftlichen Klimaforschung an Bedeutung und wissenschaftlicher Rezeption (siehe Oels 2005, 2013; Bäckstrand und Lövbrand 2006; Rutland und Aylett 2008; Meth- mann 2010, 2013; Keskitalo et al. 2012). Traditionell fokussierten sich sozialwissen- schaftliche Studien zum Klimawandel bis dahin entweder auf internationale Bezie- hungen und Global Governance, insbesondere im Rahmen des UNFCCC-Prozesses, oder auf individuelles Handeln und Bewusstseinsänderungen von Akteuren (vgl. Ka- pitel #Das Prinzip der Nachahmung und #Klimawandel als MLG-Problem). Seit Mitte der 2000er jedoch hat sich das Feld stark diversifiziert und viele verschiedene Perspektiven (u.a. Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT), Science and Technology Stu- dies (STS), Gouvernementalität, kritische Theorie, diskursive Ansätze) fanden Ein- gang in die sozialwissenschaftliche Klimaforschung. Stripple und Bulkeley (2014a: 8) fassen deren gemeinsames Forschungsinteresse wie folgt zusammen: „What is starting to emerge across these diffuse perspectives is a problematization of the nature of the political with regard to climate change, through rethinking the nature of power, a renewed attention to the ways institutions are produced and maintained and a thorough engagement with the processes and practices around climate change and carbon – as a materiality and a social and cultural artefact.“
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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