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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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140 | Kommunen im Klimawandel 3. Politische Programme: Praxisregime sind stets mit expliziten Programmen as- soziiert und stellen deren „Regierungsobjekte“ dar. Programme sind dabei als ein spezifischer Aspekt von Regierungsrationalitäten zu verstehen, denn eine Analytik der Regierung beschäftigt sich insbesondere mit jenen Logiken, die in politischen Programmen zur Steuerung und Reform des Verhaltens einge- bettet sind. Wie viele andere gouvernementale Analysen, befasst sich meine Arbeit damit, wie bestimmte Aspekte von Praxisregimen durch politische Pro- gramme in Frage gestellt (oder problematisiert) werden und nimmt sich zur Aufgabe, die intrinsische Logik des Praxisregimes „kommunaler Klima- schutz“ zu rekonstruieren (Kapitel #New Public Climate Management), die sich jedoch nicht einfach aus bestimmten Programmen, Theorien und Reform- politiken ablesen lässt, wie im Folgendem noch deutlich wird. Die strategische Logik eines Regimes von Praktiken kann nämlich nur konstruiert werden, in- dem man ihre Funktionsweise als eine intentionale Zusammenstellung aller Elemente – Problematisierungen, Rationalitäten, Programmen und Technolo- gien – versteht (Dean 1999). 4. Regierungstechnologien: Um von „Regierung“ sprechen zu können, muss eine politische Rationalität in politische Praxis überführt werden. Zentrale Di- mension einer Regierungsanalyse sind daher jene Praktiken und Instrumente, durch die Rationalitäten der Regierung operationalisiert werden und die in tat- sächlichen Regierungsprogrammen zur Anwendung kommen. Regierungs- technologien – Strategien, Techniken und Prozeduren, durch die Regierungs- akteure und Institutionen Regierungsprogramme umsetzen – sind das zentrale Untersuchungswerkzeug, um verschiedene Rationalitäten eines Praxisregimes erkennen zu können (Rose 1996). Anhand des Beispiels „Best Practice“ ver- deutliche ich im Kapitel #Best Climate Practices, wie das Prinzip der Nach- ahmung als prägendes Element einer politischen Rationalität des Klima- schutzmanagements durch die Aufbereitung, Verbreitung und Nutzung guter Praxisbeispiele operationalisiert werden soll. Die Kategorien der Sichtbarkeit und der Subjektformation, die Dean (1999) ebenfalls für eine Analyse von Praxisregimen vorschlägt, werden in dieser Arbeit nur peripher behandelt. Das Thema der Sichtbarkeit geht in der Analyse von politischen Program- men und Best Practices als Regierungstechnik auf, da Sichtbarkeit bzw. Sichtbarma- chung eine zentrale Funktion guter Praxisbeispiele ist, wie ich im Kapitel #Best Cli- mate Practices zeige. Subjekte und Subjektformationen spielen zum einen in der Ana- lyse der programmatischen Rationalität eine wichtige Rolle, da es „Change Agents“ bzw. Klimaschutzmanager braucht, um Klimawandel effektiv steuern zu können – so die Logik. Ebenso wichtig sind sie bei der Analyse von Best Practices als Regie- rungstechnik, die nämlich auch als ein Werkzeug der Selbststeuerung verstanden werden können, das zu Subjektivierungsprozessen führt.
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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