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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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New Public Climate Management | 163 werden, aus denen mithilfe von Regierungstechnologien konkrete Interventionen ab- geleitet werden. Dies geschieht jedoch nicht durch eine simple Umsetzung von Rati- onalitäten in Programmen, sondern die Art und Weise, wie Programme artikuliert und ausgestaltet werden, geht mit Veränderungen und Anpassungen einher. So ent- steht eine für das jeweilige Feld der Regierung eigene Wissensordnung, die be- stimmte Aspekte betont, andere wiederum verschweigt oder manche Vorgehenswei- sen als geeignet und andere als ungeeignet erscheinen lässt. Damit sind politische Rationalitäten und Programme wichtige Elemente von Macht-Wissen-Komplexen (vgl. Kapitel #Gouvernementalität), da sie bereits definitorische Macht ausüben, be- vor sie überhaupt im üblichen Sinn technisch implementiert werden (Dzudzek 2016). Programme können von unterschiedlichen Akteuren wie lokalen, regionalen oder nationalen Regierungen, Unternehmen, Gewerkschaften, Stiftungen, internationalen Organisationen (wie z.B. Weltbank, UN-Organisationen oder IWF) ins Leben geru- fen werden. Beispiele für politische Programme sind u.a. Förderprogramme und - initiativen, Regierungsberichte, Weißbücher, Grünbücher und Strategiepapiere (Rose und Miller 1992). Hinter Politikprogrammen steht stets der Glaube, dass die Gesell- schaft bzw. bestimmte Gesellschaftsbereiche besser oder effektiver verwaltet werden könnten und dass Realität dadurch in gewisser Weise steuerbar („programmierbar“) ist. Die sprachliche Ausarbeitung von Politikprogrammen erfolgt in Förderrichtlinien oder anderen textbasierten Medien (Beispiele siehe oben) und bringt so die politi- schen Rationalitäten über das, was möglich oder unmöglich, wünschenswert oder un- erwünscht ist, in Deckung mit den Plänen und Zielen zur Lösung der spezifischen Problematisierungen (Miller und Rose 1990). Miller und Rose (1990: 14) charak- terisieren Regierungsprogramme daher wie folgt: „Programmes of government are idealized schema for the ordering of social and economic life. […] Programmes con- stitute a space within which the objectives of government are elaborated, and where plans to implement them are dreamed up.“ Im Folgenden illustriere ich mithilfe mei- ner beiden Fallbeispiele, wie die politischen Rationalitäten des NPM und des TM in konkrete Politikprogramme übersetzt wurden. Masterplan 100% Klimaschutz In Unterkapitel #Fallbeispiele habe ich bereits die Eckpunkte des politischen Pro- gramms „Masterplan 100% Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums skizziert. An dieser Stelle zeige ich nun anhand des Merkblatts zur Masterplan-Richtlinie und des Strategiepapiers „Masterplan 100% Klimaschutz“, wie unterschiedliche Ele- mente der zuvor beschriebenen politischen Rationalitäten Eingang in dieses spezielle Förderprogramm gefunden haben. Im Strategiepapier (Ziesing 2010: 5f.) wird eine Masterplan-Kommune (MPK) zunächst wie folgt definiert:
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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