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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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New Public Climate Management | 175 kann (Sinning et al. 2011). Davon erhofft sich das BMUB als Fördermittelgeber und Programmgestalter messbare Emissionsminderung anstelle von vagen Absichtserklä- rungen sowie dauerhafte kommunale Aktivitäten mit fester institutioneller Veranke- rung statt einmaliger Aktionen (IP-1, 2015). Klimaschutzmanagement wird so zum Kernelement eines erfolgreichen kommunalen Klimaschutzes stilisiert. Dahinter steht die Überzeugung, dass die Initiierung und Etablierung eines Managementpro- zesses schrittweise zu einem systematischen, effektiven und effizienten Klimaschutz in jeder Kommune führen kann (Sinning et al. 2011). Durch die Kopplung von För- dergeldern an die Einführung und Umsetzung von Managementprozessen im kom- munalen Klimaschutz fand das Modell schnell Eingang in die bestehende Regie- rungspraxis, wie auch an den Fallbeispielen deutlich wurde. Kommunales Klimaschutzmanagement ist, wie andere Managementprozesse auch, idealtypisch als Zyklus angelegt. Dessen Kernelemente sind die Analyse des Status quo durch Erfassung, Aktualisierung und Auswertung zentraler Daten (z.B. CO2-Bilanz, Energieverbrauch, Pendlerströme etc.) mittels Kennzahlen und Indika- toren; die Formulierung von Zielen und Maßnahmen (z.B. im „Masterplan 100% Kli- maschutz“ oder anderen Klimaschutzkonzepten); die Maßnahmenumsetzung; das Monitoring der Aktivitäten sowie die Erfolgskontrolle der Maßnahmen (Abbildung 15). So soll der Informationsstand aktuell gehalten, die zahlreichen Aktivitäten und beteiligten Akteure im Netzwerk koordiniert, der Zielpfad eingehalten sowie der ak- tuelle Stand und die Ergebnisse zielgruppengerecht kommuniziert werden. Das stra- tegische Management soll so potenzielle Fehlentwicklungen innerhalb der verschie- denen Prozesse und Abläufe erfassen, vermeiden und lenken, damit diese dann durch geeignete Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen optimiert werden können (Sin- ning et al. 2011). „Wir brauchen einen systematischen Ansatz. Wir müssen erst wissen: Wo stehen wir? Daraus müssen wir politische Entscheidungen treffen: Wo wollen wir hin, was wollen wir machen? Und dann müssen wir gucken: Wie setzen wir das um? Und nicht einfach sagen, ich mache irgendetwas Unkoordiniertes.“ (IN-2, 2016: 19) Ausgangspunkt für die Einrichtung eines kommunalen Klimaschutzmanagements ist in der Regel der Entschluss von Einzelpersonen oder Gruppen (meistens aus Politik und/oder Verwaltung), das Thema Klimaschutz (konsequenter) zu bearbeiten (vgl. Kapitel #Klimawandel als Problem kommunaler Praxis). Idealerweise werden gleich zu Beginn die für die Initiierung relevanten Akteure identifiziert und am Prozess be- teiligt, um eine breite politische und zivilgesellschaftliche Unterstützung sicherzu- stellen. Nach Abschluss des Beteiligungsprozesses und der erfolgreichen Bildung von Koalitionen kann der eigentliche Managementzyklus mit der Analyse des Status quo durch die Sammlung und Auswertung aller Daten und Fakten beginnen. Diese Bestandsaufnahme soll außerdem transparent machen, auf welche Strukturen (wie
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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