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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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180 | Kommunen im Klimawandel Damit tritt neben der kooperativen Dimension auch ein kompetitives Element des Best Practice-Austauschs zu Tage, denn durch das ständige Vergleichen mit den „besten“ Kommunen soll der Wille zu kontinuierlicher Verbesserung gestärkt werden; 3. sowohl Fehler vermieden als auch Kosten und Mühen gespart werden können, wenn das „Fahrrad nicht immer neu erfunden“ (IP-2, 2017: 25) wird, sondern stattdessen Best Practices systematisch repliziert und adaptiert werden: „Also diesen Austausch, den halte ich für ganz zentral. Weil, wenn dann jede Kom- mune wieder bei null anfängt und versucht, erstmal das Rad neu zu erfinden, dann dauert das viel zu lange. Das ist auch viel zu ineffizient, […] da müssen wirklich die Best Practice-Beispiele […] möglichst schnell quer durch die Re- publik verteilt werden und dann noch übernommen werden, dass da auch ein effizientes Arbeiten gegeben ist.“ (IK-1, 2015: 58); 4. die Nachahmung von Best Practices schließlich zu gesellschaftlichem Wandel führen kann: „Es geht nicht ohne [Best Practices], es kann nicht jeder von Neuem anfangen, […] und deswegen geht es eigentlich nicht ohne den Aus- tausch und die Zusammenarbeit mit den anderen.“ (IK-20, 2017: 60) Bessere Vernetzung, mehr Erfahrungsaustausch, eine umfassende Informations- grundlage sowie eine breite Streuung dieser Informationen sollten dann zu mehr Ef- fizienz und mehr Effektivität sowie schlussendlich zu wirkungsoptimiertem Klima- schutz im Sinne eines systematischen Klimaschutzmanagements führen: „Netzwerke bilden, Synergien nutzen und gegenseitig von den Erfahrungen anderer profitieren, sind wichtige Schritte auf dem gemeinsamen Weg zur Energiewende.“ (SK: KK 2013: 6) „Umfassender Klimaschutz kann insbesondere durch Kooperation, Lernen, Erproben, Reflek- tieren und Vermitteln realisiert werden.“ (Landkreis Marburg-Biedenkopf 2013: 13) Denn das „Pfund an Wissen ist da, man muss nicht immer wieder bei null anfangen“ (F-170518-Flensburg). Wenn vorhandene, gut funktionierende Ideen und Materialien besser oder verstärkt genutzt und weiterentwickelt würden, „statt immer neu Säue durchs Dorf zu treiben“ (F-161213-Bensheim), so die Annahme der Fördermittelge- ber, dann können durch „Nachahmungseffekte die Emissionseinsparungen praktisch maximiert oder effektiver gemacht werden“ (IP-2, 2017: 14) und schneller wirksame Maßnahmen entwickelt werden. Aufgrund dieses Glaubens an übertragbare Lösun- gen und schnelle Erfolge wurde die Replizierbarkeit von Maßnahmen zu einem Hauptförderkriterium der deutschen und europäischen Förderlandschaft (vgl. auch Boulanger und Nagorny 2018), wie die folgenden Zitate von Klimaschutzmanagern und Beauftragten des BMUB verdeutlichen.
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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