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Kommunen im Klimawandel - Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
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Best Climate Practices | 205 Die Frage nach den Kriterien, also nach welchen Maßstäben die Beispiele bewertet werden und entschieden wird, ob sie zur Nachahmung empfohlen werden und damit das Label „Best Practice“ verdienen, wird hier zentral. Einige der Zitate und das Bei- spiel der Datenbank haben bereits anklingen lassen, dass die Auswahlkriterien recht variabel sind, je nachdem, was man mit dem Best Practice-Beispiel zeigen will, wie auch eine TMN-Vertreterin betont: „[…] it depends on the topic and the project. [For example] for this type of cases we want to be sure, […] that this was not just a project in one department, but that is was something that was actually a collaborative and integrated approach between different departments; that can be a criterion. Or a criterion could also be that for these particular cases we want to see examples of how the city worked together with the national government […].“ (IN-5, 2016: 25) Im Fall der Best Practice-Produktion im Rahmen von Wettbewerben scheint dies auf den ersten Blick anders zu sein: In der Dokumentation zum Wettbewerb „Klimaak- tive Kommune 2009“ des BMUB steht in Bezug auf die Auswahlkriterien: „Wichtige Entscheidungskriterien waren unter anderem die Effizienz in Bezug auf den Klima- schutz, die Übertragbarkeit auf andere Kommunen sowie der Innovationscharakter unter Berücksichtigung der individuellen lokalen Gegebenheiten.“ (SK: KK 2010: 12) Hauptkriterien wären hier also die Klimaschutzwirksamkeit, der relative Innova- tionsgrad sowie das Nachahmungspotenzial bzw. die Modellfunktion der Maßnahme. Doch auf den zweiten Blick wird klar, dass eine quantitative Bewertung des Innova- tionsgrades oder der Übertragbarkeit kaum möglich ist, und selbst die Klimaschutz- wirksamkeit der Aktivitäten lässt sich nur in einem Teil der Beispiele durch CO2- Einsparungen ausdrücken. Der Auswahlprozess, der ein Praxisbeispiel zu einem gu- ten oder nachahmenswerten Beispiel – einer Best Practice – macht, ist daher wenig standardisiert und kaum objektiv nachvollziehbar, wie der Projektleiter eines For- schungsinstitutes erklärt: „Warum wählt ihr denn das eine [Beispiel] und warum wählt ihr das andere nicht aus? Das hängt auch mit ganz vielen Sachen zusammen. Einerseits kann die Beschreibung besser sein, andererseits kann was Innovatives auch mal spannend sein. Es kann sein, dass du die Leute auch mal irgendwie beurteilen willst: Was ist der größte Fortschritt in den letzten zwei, drei Jahren gewesen? Und nicht das immer derjenige, der eh immer schon die ganzen Preise ein- heimst [, wieder die Auszeichnung bekommt]. Also es ist jetzt nicht so wie die Champions League im Fußball, wo sich dann irgendwie die beste Mannschaft oft durchsetzt, sondern es ist durchaus ein variableres Spiel.“ (IB-4, 2015: 35)
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Kommunen im Klimawandel Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Title
Kommunen im Klimawandel
Subtitle
Best Practices als Chance zur grünen Transformation?
Author
Nanja Nagorny-Koring
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2018
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4627-0
Size
15.4 x 23.0 cm
Pages
324
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima

Table of contents

  1. Danksagung 9
  2. Das Prinzip der Nachahmung 11
  3. Forschungslücke und Fragestellung 16
  4. Aufbau der Arbeit 21
  5. Kommunen im Klimawandel 25
  6. Problematisierung: Vom Phänomen zum Problem 27
  7. Klimawandel als Politikproblem 32
  8. Klimawandel als kommunales Aufgabenfeld 38
  9. Klimapolitik als Multi-Level-Governance-Problem 48
  10. Die Stadt als Ursache, Betroffene und Lösung für das Klimaproblem 54
  11. Klimawandel als ökonomisches Problem 61
  12. Klimawandel als Problem kommunaler Praxis 65
  13. Den guten Praktiken auf der Spur 71
  14. Begriffsgeschichte und Definition 73
  15. Kritik und Positionalität 78
  16. Best Practice-Forschung 82
  17. Projektdesign 90
  18. Die Kunst, den Klimawandel zu regieren 115
  19. Gouvernementalität 116
  20. Klima-Gouvernementalität 126
  21. Das Praxisregime „kommunaler Klimaschutz“ 132
  22. New Public Climate Management 141
  23. Politische Rationalitäten 142
  24. Klima\Wandel ist regierbar 145
  25. Politische Programme 162
  26. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (1): Vom Projekt zum Prinzip 172
  27. Die Regierungsrationalität des Klimaschutzmanagements (2): Das Rad nicht neu erfinden 179
  28. Implikationen einer besonderen Form des Klimaschutzes 186
  29. Best Climate Practices 189
  30. Rationalitäten und Technologien 191
  31. „Mit Ideen und Beispielen zum Erfolg“!? 194
  32. „Gebt uns gute Beispiele!“ 215
  33. Reflexion 227
  34. „Best Practice ist eine Geschichte“ 235
  35. Zur Performativität von Best Practices 239
  36. Zum transformativen Potenzial von Best Practices 249
  37. Fazit: „Klimaschutz leicht gemacht – von Erfolgsbeispielen lernen“? 260
  38. Literatur 275
  39. Anhang 315
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