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Heinrich Getzeny (1894–1970), Kulturphilosoph und Publizist (Mitarbeiter des NR und der
SZ), Schulungsleiter des Volksvereins für das katholische Deutschland.
r. richter, Nationales Denken, 223; wolf, Papst, 267.
Hermann Mathias Görgen (1908–1994), katholischer Theologe, Historiker und Politiker.
Seit 1935 war er Assistent am Forschungsinstitut für deutsche Geistesgeschichte in Salz-
burg (gegründet von Virgil Redlich OSB, dem Sohn Oswald Redlichs). Er nahm wieder-
holt an Diskussionsabenden im Kreis um Dietrich von Hildebrand teil und setzte sich
1937 für den Fortbestand des CS ein. Ehe er nach Österreich gekommen war, hatte er am
Lehrstuhl Friedrich Wilhelm Foersters in München gewirkt, dem er eine Monographie
widmete (F. W. Foersters Leben und wissenschaftliche Entwicklung bis zum Jahre 1904,
Zürich 1933). 1938 wurde er als ordentlicher Professor an die Philosophische Fakultät
der Universität Salzburg berufen. 1941 emigrierte er nach Brasilien, 1954 kehrte er nach
Deutschland zurück. 1997 erschien seine autobiographische Skizze Ein Leben gegen Hit-
ler.
ebneth, Wochenschrift, 59, 64 f. und 250; DBE/II 3 (2006), 889; maurer, Konrad Josef Hei-
lig, 636; Prutsch, Fluchtjahre; wolf/heiliG/GörGen, Österreich und die Reichsidee, 171 (H.
M. GörGen); seefried, Reich, 90, 110–112, 178 f. und 579.
Ernst Josef Görlich (1905–1973), Historiker und Germanist, Angehöriger des Kreises um
Othmar Spann, Mitarbeiter des StL und Mitglied der Gesellschaft für Ganzheitsforschung.
Beruflich wirkte der engagierte Katholik 1932–1938 als Mittelschullehrer, 1945–1970 als
Professor am Technologischen Gewerbemuseum in Wien. Ab 1947 war er Lektor für Espe-
ranto an der Hochschule für Bodenkultur. Ab 1956 wirkte er am Forschungsinstitut für
Fragen des Donauraumes. Er war Geschäftsführer der Grillparzer-Gesellschaft und wis-
senschaftlicher Beirat der Internationalen Lenau-Gesellschaft in Stockerau.
http://agso.uni-graz.at/sozio/biografien/g/goerlich_ernst_joseph_biografie.htm (abgerufen:
12. 6. 2012).
Hubert Hager (1911–1943), Angehöriger des Kreises um Othmar Spann, Mitarbeiter des
StL. Der Sohn Salzburger Eltern, die um 1905 nach Bozen gekommen waren, verbrachte
die ersten 16 Jahre seines Lebens in dieser seiner Geburtsstadt. Aufgrund der Verstaatli-
chung des Franziskanergymnasiums im Jahr 1926 absolvierte er die beiden letzten Gym-
nasialjahre in Innsbruck, wo er anschließend Rechtswissenschaften studierte und die
Zentralstelle des Studentischen Arbeitsdienstes leitete. Nach der Promotion im Dezem-
ber 1933 war er zunächst in Innsbruck, ab 1934 in München journalistisch tätig. Zwei
damals in den Innsbrucker Nachrichten erschienene Beiträge Hagers lassen Vorbehalte
gegen den in Deutschland herrschenden Rassenwahn erkennen, freilich ohne ihm ganz
abzuschwören: In einer Rezension der 16. Auflage von Hans Günthers Rassenkunde des
deutschen Volkes merkte er kritisch an, dass nicht nur die sogenannte nordische Rasse
eine „Herrenrasse“ sei, sondern dass auch die dinarische ein wertvoller „Volksbestandteil“
sei. Positiver fiel die Besprechung der 1927 in Leipzig erschienenen Rassenlehre von Karl
Felix Wolff aus: Er setze anthropologische Erkenntnisse in die richtige Beziehung zur Ras-
senlehre. Ausdrücklich sprach Hager der Anthropologie das Recht ab, Werturteile abzu-
10.4 VERFASSER ERGÄNZEND HERANGEZOGENER TEXTE 559
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„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Title
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Subtitle
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Author
- Erika Kustatscher
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien - Köln - Weimar
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Size
- 17.4 x 24.6 cm
- Pages
- 682
- Keywords
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Categories
- Geschichte Nach 1918
Table of contents
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580